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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Wo du gerade »was auf deinen mageren Körper kriegen« erwähnst – dein Hintern sieht aus, als hätte er es besonders nötig.“
    Ich drehe ihm eine lange Nase. „Komm und fange mich doch, wenn deine Gicht mitmacht.“
    Dann renne ich los wie der Teufel. Weit vorbei an der Küche, denn die ist direkt neben unserem Zimmer. Ich habe Konstantin auf den Fersen und seine langen Beine und die etwa siebzig Prozent mehr Muskelmasse geben ihm einen ordentlichen Vorteil. Er will mich jagen. Das ist mir klar. Ich selbst habe die Jagd auf mich eröffnet.
    Was ist eigentlich in mich gefahren? Das gibt definitiv Zähne in den Hals.
    Dann kommt mir der Küchenchef verblüfft entgegen. Ich flitze auf ihn zu.
    „ Hilfe! Hilfe! Jungfrau in Nöten!“, lache ich und renne an ihm vorbei.
    „ Armand, was hast du ihr ins Essen getan?“, höre ich Konstantin hinter mir scherzen und merke daran, dass er deutlich aufgeholt hat. Er klingt bedrohlich nah.
    Ich renne um die Kurve und in den Lastenaufzug hinein, wo der Koch herkam. Wahllos hämmere ich auf eine der Zahlen für die einzelnen Stockwerke und bekomme die Drei in die Finger.
    Die Lifttüren beginnen zusammen zu gleiten und dann ist es wie in einem klischeebeladenen Krimi: Bevor sie sich endgültig schließen, landet eine Männerhand dazwischen und drückt sie wieder auf.
    Ich weiche an den Rand der Kabine zurück und bin aufgeputscht durch Adrenalin und Spaß. Konstantins Gesicht kommt zum Vorschein und mit einem langen Schritt ist er bei mir und stemmt seine Hände neben mir gegen die Wand.
    Er legt seine Stirn an meine und unterdrückt ein Lachen, während er Atem schöpft.
    Die Türen schließen sich und der Fahrstuhl setzt sich in Bewegung. Wir fahren in den dritten Stock. Mit einem Ping gehen die Türen auf. Wir stehen einfach nur da, schauen uns in die Augen und sagen nichts. Hinter ihm schließt sich der Lift wieder und dann passiert nichts mehr. Kein Knopf wird gedrückt und niemand ruft die Kabine in eine andere Etage.
    „Was bekomme ich fürs Hühnerfangen eigentlich?“, fragt er mich schließlich.
    Es macht mir Spaß ihn zu ärgern, also sage ich: „Wenn du willst, schnitze ich dir etwas aus einer Karotte. Armand hat sicher eine. Du könntest es mit einer Schnur um den Hals tragen und mächtig angeben.“
    „Im Hasenstall?“, meint er skeptisch. „Nächster Vorschlag.“
    Ich grinse. „Das gute Gefühl, gewonnen zu haben?“, probiere ich es.
    Er lacht leise. „Einen Versuch hast du noch.“
    „ Ich massiere dir deine abgeplagten Gelenke?“ Ich lege einen rauchigen Klang in meine Stimme.
    „ Ach ja, die fiese Gicht.“ Er scheint über mein Angebot nachzudenken. „Was noch?“
    „ Wie was noch?“, frage ich konsterniert.
    „ Außer Massieren. Ich will mehr.“ Jetzt klingt er heiser.
    Ich schnalze mit der Zunge und greife seine Worte von vorhin auf. „Es ist so schwierig, heutzutage zufriedene Herren und Meister zu bekommen.“
    „Also falls dir dein Hintern juckt“, verwarnt er mich.
    „ Dann kratze ich ihn mir an der Fahrstuhlwand?“, frage ich lieblich lächelnd.
    „ Nächster Vorschlag.“
    „ Werde ich es einfach ertragen in dem guten Gefühl, dass ich dich geärgert habe?“
    Ich unterdrücke ein Kichern, weil er so herrlich gucken kann.
    „Oh Mann, der muss ja wahnsinnig jucken“, raunt Konstantin nur. „Einen Versuch hast du noch.“
    „ Dann frage ich Armand, ob er ein paar Kräuter gegen Jucken kennt?“
    „ Nicht doch, der ist schon schockiert genug.“
    Ich atme unsicher aus. „Etwa weil du etwas mit einem Menschen anfängst?“
    „Ach quatsch, er kennt meine Eltern. Eher weil ich Jungfrauen in Nöten bringe.“
    Die Antwort erleichtert mich. Das wäre eine Erklärung für das liebenswerte Verhalten seines Personals. Die familiäre Konstellation von Konstantin macht ihnen den Gedanken nicht fremd.
    „Der gute Armand“, sinniere ich. „Am besten gehe ich mal zu ihm und sehe, ob ich ihm beim Essen zubereiten helfen kann.“
    Ich versuche mich an Konstantin vorbei zu schieben. Alles, was ich dafür ernte, ist eine Hand, die auf meinem Allerwertesten landet, sobald die Fahrstuhlwand nicht mehr schützt. Er massiert genüsslich eine Pobacke und sieht mich dabei neugierig an.
    „Es juckt immer noch“, klage ich und wackle mit meinem Hintern. Seine zweite Hand landet auf der anderen Backe und macht dort dasselbe.
    „ Schon mal im Fahrstuhl gevögelt?“, fragt er mich, als ob ich ihm die Uhrzeit nennen soll.
    Ich lächle ihn

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