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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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„ Oh ja, Maribella. Keine besorgt es mir so wie du “, äfft sie ihn nach und verdreht dabei die Augen, als hätte sie Kuhwahnsinn.
    „ Dann wirst du unser Gerammel ja nicht vermissen. Wie du schon sagtest, du findest bestimmt einen anderen.“
    Damit knallt er ihr die Tür vor der Nase zu und flucht deftig. Ich stehe wie betäubt da und höre von draußen das Schimpfen einer verschmähten Frau. „Du blöder Sack, mach die verfluchte Tür auf! Du schuldest mir was!“
    Konstantin dreht sich zu seinem Butler und deutet mit dem Finger auf die Tür.
    „Sie hat lebenslang Hausverbot, ist das klar? Schaff sie mir vom Grundstück und verwarne sie. Wenn sie nicht hören will, ruf Marcellus. Hauptsache, sie ist weg!“
    „ Ja, Sir“, erwidert Barnabas beflissen. Ihm scheint der Gedanke zu gefallen.
    „ Fickst du jetzt etwa die dürre Angestellte, du Arsch? Lässt du dich jetzt von dem Stumpfzahn beißen?!“ , kräht sie von draußen.
    Er packt mich am Arm und zieht mich davon. Ich lasse mich völlig benommen fortschleifen. Als ich annahm, er würde nur promiskuitive Frauen kennen, hatte ich innerlich eigentlich einen Scherz gemacht.
    Konstantin dirigiert mich in einen ruhigen Raum neben der Küche. Ich habe keine Augen für die Einrichtung oder sonst irgendetwas. Er schiebt mich in einen Sessel, geht zur Anrichte und schenkt klirrend etwas in Gläser ein. In jeder seiner Bewegungen ist Wut erkennbar. Einen Moment fürchte ich, dass er den Dekanter zerknallt, als er ihn zurück stellt.
    Er kommt mit zwei Gläsern und drückt mir eins in die Hand.
    „Bitte trink das, Liebes. Du bist aschfahl.“
    Ich schlucke beschwerlich. Mein Hunger ist wie ausradiert und ich habe Mühe, dass mir nicht schlecht wird. Konstantin legt den Finger unter mein Glas und lotst es zu meinem Mund. Mechanisch trinke ich einen Schluck. Zu viel, bevor mir einfällt, dass es Whisky ist. Die Flüssigkeit brennt sich mit der Wirkung flammbaren Alkohols meine Speiseröhre hinab, landet heiß in meinem Magen und entlockt mir ein Japsen.
    „Gut, jetzt lebst du wieder“, murmelt er und leert sein Glas. Konstantin kniet sich vor mich, stellt unsere Gläser ab und nimmt meine Hände.
    Ich atme tief durch und starre hilflos an die Decke.
    „Elise, es tut mir leid. Hörst du? Ich wollte nicht, dass sie herkommt. Ich habe ihre SMS, dass sie auf dem Weg ist, zu spät gesehen. Sonst hätte ich es ihr untersagt.“
    „ Wie lange wart Ihr…?“
    „ Mal so, mal so. Es ging nie um Gefühle. Sie war verfügbar und ich war zu bequem mir eine andere zu suchen, obwohl ich es hätte besser wissen müssen.“
    „ Dann habt Ihr…“ Ich breche den Satz erneut ab. „Du magst eher üppige Frauen, oder?“
    Er flucht. „Nein, sie war einfach nur da. Maribella hat weder Stil noch Manieren. Eine Zeitlang hat mir das gefallen, weil es bloß um Sex ging. Aber du hast sie selbst erlebt. Sie fing an, lästig zu werden, Forderungen zu stellen, sich als meine feste Freundin auszugeben und gesellschaftlichen Unsinn zu verbreiten. Ich habe ihr gesagt, dass das nicht läuft und als sie damit nicht aufhörte, habe ich einen endgültigen Schlussstrich gezogen.“
    Mittlerweile schaffe ich es, ihn anzusehen. „Wann war das?“
    „ Vor drei Wochen“, räumt er ein.
    Entsetzt starre ich ihn an. „Vor drei Wochen? So wie gerade erst eben ?“
    „ Ich fühle mich sicher nicht emotional an sie gebunden, Elise. Der Faktor Zeit spielt in diesem Fall keine Rolle.“ Er massiert meine Hände. „Hey“, flüstert er. „Ich kannte dich zu dem Moment noch nicht. Ich wusste nicht, wann mir die Frau begegnen würde, mit der ich eine echte Beziehung will. Ich hatte keine Kristallkugel. Wenn ich gewusst hätte, dass wir so bald aufeinander treffen, wäre es anders gelaufen. Vergangen ist vergangen. Sie ist vorbei.“
    „ Sie steht draußen vor deiner Tür“, sage ich betroffen.
    So vorbei finde ich das nicht. Ich hatte nicht angenommen, seine Verflossenen hautnah serviert zu bekommen. Erst recht nicht dermaßen detailreich und frivol.
    Er zuckt die Schultern. „Na wenn schon? Es ist kalt. Sie wird frieren, ihr werden die Beschimpfungen ausgehen und sie wird ihren letzten Stolz zusammen kratzen und verschwinden. Ich will nicht mehr von ihr reden. Sie ist nicht wichtig. Du bist wichtig.“
    „ Und wenn du mich genauso fallen lässt wie sie?“, flüstere ich.
    Diese kalte Angst liegt auf meinem Rücken wie ein Leichentuch. Ich will ihn nicht verlieren.
    „Shhh, nein. Das werde ich

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