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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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geschah – für Protoss hätte es nicht so detailliert in Worte gekleidet werden müssen.
    Danke, dass du sie mit einschließt, Zamara.
    Sie hat viel durchgemacht. Sie hat sich unser Vertrauen verdient. Es wäre ihr ein Leichtes gewesen, uns an unsere Feinde auszuliefern, aber Rosemary entschied sich, das nicht zu tun.
    Jake sah wieder zu der Frau hin, die in eine Decke gewickelt dasaß, die Schultern nackt, das Gesicht von Erschöpfung gezeichnet.
    Er war ziemlich sicher, dass er dabei war, sich in sie zu verlieben.
    Da bin ich mir ganz sicher. Aber jetzt ist keine Zeit für Romantik.
    Jake war froh darüber, dass Zamara in diesem Moment die Kontrolle über seinen Körper besaß.
    »Ich glaube, die meisten der Geschmiedeten – vielleicht sogar alle – begreifen gar nicht, dass sie versklavt sind. Sie wissen nicht, was für einem Ungeheuer sie dienen. Wir müssen sie aufklären, erleuchten. Und was auch geschieht, ich darf nicht unter Ulrezajs Kontrolle geraten. Er würde mich entweder töten oder benutzen. Beides wäre nicht akzeptabel.«
    »Und wie wollen wir das anstellen?«, fragte Rosemary. »Sie sind uns zahlenmäßig überlegen, und sie haben einen großen, alten Archonten, der dort den Laden schmeißt.«
    Zamara überlegte. »Jake und Rosemary waren nicht in Alzadars telepathischer Reichweite«, sagte sie. »Das heißt, er weiß nicht, dass Rosemary ihre Meinung geändert hat und sich nicht mehr mit den Geschmiedeten verbünden will. Ich glaube, du solltest dich mit ihm treffen, Rosemary, aber diesmal werden wir alle auf ihn warten.«
    Sie grinste. »Eine Falle. Das gefällt mir. Aber ich will diejenige sein, die ihm die Rübe runterbläst.«
    »Nein, nein, wir werden ihn nicht umbringen!« Jake drängte sich in seinem Körper an Zamara vorbei und übernahm ihn nun wieder gänzlich. Zamara überließ ihm die Kontrolle mit einem Anflug von Belustigung. »Wir nehmen ihn gefangen und finden heraus, was er über die wahre Identität des Gönners weiß. Rosemary, das sind Protoss. Sie sind nicht böse – man hat sie nur belogen und von einer schrecklichen Droge abhängig gemacht. Du weißt, was dieses Zeug mit dir getan hat. Wenn es bei ihnen auch nur halb so viel angerichtet hat, sind sie übel dran. Vielleicht sogar schlimmer als du, wenn es sie wirklich von der Khala abgeschnitten hat, wie Zamara glaubt. Sie müssen erfahren, was für einer Kreatur sie zu dienen gezwungen wurden. Ich glaube, wenn sie das erst einmal wissen, werden sie es genauso abstoßend finden wie wir.«
    »Wir sind nicht hergekommen, um die Protoss zu retten, Jake. Wir sind hier, um in diesen Höhlen das zu finden, was Zamarabraucht – und um dann so schnell wie möglich wieder zu verschwinden.«
    Jake hörte das Zögern in ihrer Stimme, und das ermutigte ihn.
    »Auch dazu wird es kommen«, sagte Ladranix und entschied sich damit, nach typischer Protoss-Art, auf ihre Sorge zu reagieren, anstatt auf ihre etwas gefühllosen Bemerkungen über sein Volk. »Wenn sie unsere Verbündeten sind, werden sie uns nicht länger am Betreten der Höhlen hindern. Und wir können alle zusammenstehen, wenn wir versuchen, den Zerg zu entkommen und von Aiur zu fliehen.«
    Seine geistige Stimme barg einen bedauernden Unterton. Jake erkannte, dass ihn der Gedanke, Aiur endgültig zu verlassen, schmerzte, obwohl seine Heimatwelt von Monstern wimmelte und sein eigenes Volk übergeschnappt war.
    »Du hast recht«, sagte Rosemary. »Aber du kannst mir nicht verdenken, dass ich Alzadar ordentlich eins überbraten möchte für das, was er mit mir gemacht hat.«
    Ladranix senkte die Lider ein wenig und neigte belustigt den Kopf. »Nein, Rosemary Dahl, das verdenkt dir niemand. Aber wir erwarten, dass du es dabei bewenden lässt – im Interesse des Allgemeinwohls.«
    »Ja, ja«, sagte sie, und ein Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln. »Aber was es auch sein mag, das wir letzten Endes tun werden – machen wir uns ans Werk.«
     
    *
     
    Geduckt und zitternd eilte Rosemary in Richtung des Treffpunkts. Der Mond war voll, und sie wusste, dass Alzadar sie deutlich sehen würde. Sie musste ihn überzeugen, dass die Droge sie immer noch fest im Griff hatte. Ihr Geist war gegen den seinen abgeschirmt – dazu würde er Fragen haben, aber das war besser, als wenn er von vorneherein genau wüsste, wie der Plan aussah. Zumindest würde es ihr etwas Zeit verschaffen.
    Zwei Sekunden später bohrte sich die Frage in ihren Geist: »Warum verbirgst du deine Gedanken vor

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