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Schattenjagd

Schattenjagd

Titel: Schattenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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hätten es verstanden, aus einem so … feinfühligen Temperament wie deinem das Beste herauszuholen, ganz ohne solch bedauerliche Nebenwirkungen.“
    Wahrlich ein riesiges Lob aus dem Mund einer Sorrow. „Gequirlte Scheiße!“ Wenn du ernsthaft glaubst, ich würde jetzt anfangen zu betteln, du Miststück, dann hast du dich geschnitten. „Netter Plan, Belisa zu mir zu schicken, damit sie die arme missverstandene Sorrow in Not spielt. Den Teil mit dem Bruder hätte ich euch um ein Haar abgekauft.“
    „Es war wirklich Melisandes Bruder. Ich wählte alle beide aus, ma Cherie.“ Ihr Lächeln wurde breiter. „So tapfer.“ Ihre Finger fuhren nun wieder zu meinen Brüsten, umfassten sie, und ich konnte spüren, dass meine Brustwarzen tatsächlich steif waren. Hart wie Stein.
    Gottverflucht. Aber die sechs Jahre, in denen Perrys Mal auf meinem Handgelenk loderte und er mit meinem inneren Thermostat herumpfuschte, mussten sich ja irgendwann mal für mich auszahlen. Und das taten sie. Mein Pulsschlag blieb ruhig, auch wenn meine Atmung ein wenig hastiger wurde, als mir lieb war. Ich fühlte mich in die Seele getreten, brutal bloßgestellt und so gut wie vergewaltigt.
    Wenn ich mir gehöre, dann kann ich wählen, ob ich teilen möchte oder nicht. Und mit dir, blödes Miststück, will ich nicht teilen!
    Und außerdem – wenn sie meinte, mithilfe von ein paar Aktennotizen mit mir wie mit einer Marionette spielen zu können, würde sie sich anstrengen müssen. Mit Perry fertig zu werden war schlimmer.
    Nein, ist es nicht, verdammt! Perry hat immerhin ein Interesse daran, dich am Leben zu lassen, damit er deinen Willen brechen kann. Dieses Flittchen wird dich so oder so töten. Sie nennt dich „Cherie“, als wärst du ihr Neophyt. Du bist so gut wie tot. Also warum verkaufst du dich nicht wenigstens so teuer wie möglich?
    „Die Leichen sollten mich aus der Reserve locken und Quellenpunkte markieren.“ Das hörte sich gefasst an. Jedenfalls gefasst genug für jemanden, der nackt an einen Fels gekettet war. „Belisa hat die ganze Sache nur etwas interessanter gestaltet, hat mich abgelenkt. Aber wozu der Wendigo?“
    Sie stieß ein glockenhelles Lachen aus. Und als ihre warmen Finger weiter meine Brüste liebkosten, verschlug es mir fast den Atem. „Meinst du, ich begehe den typischen Fehler irgendeines Comic-Bösewichts und weihe dich in meine Pläne ein, während du dieses lächerliche Lederarmband durchbrennst?“ Sie zwickte in eine meiner Brustwarzen, doch ich verzog keine Miene. Wieder drang leises Stöhnen an mein Ohr.
    Oh Gott. Sie leiten die zweite Phase ein!
    „Wie ich sehe, bereitet dir die Stimme des Lammes mehr Unbehagen als meine, Jägerin. Der Wendigo war ein nützliches Werkzeug, und seine Angewohnheiten haben dich auf falsche Fährten geführt. Aber deine erste Begegnung mit ihm war pure Berechnung.“
    „Du warst der Bogenschütze auf dem Dach“, sagte ich gelangweilt. Gerne hätte ich an ihr vorbei und auf den geschwungenen Altar geblickt, aber ich hielt mich zurück. „Hast deine eigenen Angestellten getötet.“
    „Es waren nur Männer, meine Liebe. Nützlich, verzichtbar, leider unerträglich inkompetent …“
    „Ich bin eine Frau und offensichtlich ebenso verzichtbar.“ Einer Großen Mutter ins Wort zu fallen ist der beste Weg, sie auf die Palme zu bringen. Immerhin waren sie die Anführerinnen ihrer Häuser. Große Egos mit großer Hirnmasse – und nebenbei mit ausreichend magischer Kraft, um ein ganzes Luftschiff anzutreiben. Die Schwärze in ihren Augen war ungeheuer tief, als gähnten bodenlose Löcher in ihrem hübschen Antlitz. Tief. So tief.
    Jede Sekunde schien meine Narbe heißer zu werden, gerade so, als würde Perry sie mit seinem Hauch in flüssige Lava verwandeln. Fast schon fühlte ich, wie säureartiger Speichel über mein Handgelenk tropfte. Der Schmerz zerriss mir fast den Arm und entriss mich dem klebrigen Netz ihrer Blicke.
    „Du, ma belle, bist alles andere als entbehrlich. Du bist meine größte Errungenschaft. Ich brauchte das Gewebe der Föten von den schwangeren Opfern, das stimmt. Aber dieses Material ist längst geerntet und an den Höchstbietenden verkauft worden. Damit wurde das Gewölbe über deinem Kopf bezahlt.“
    Wahnsinn, was für eine unglaubliche Erleichterung! Herzlichen Dank für diese wundervolle Neuigkeit. Die Angelegenheit erschien mir immer düsterer. „Du willst also eine Beschwörung durchziehen“, sagte ich nüchtern. „Und du willst mich

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