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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Kopfschütteln bestätigte der Wolf, dass sie ebenfalls nichts Nützliches entdeckt hatten.
    »Sieht aus, als wären die Bewohner einfach aufgesprungen und weggerannt.« Kayne zitterte schon wieder, und jetzt schwitzte er auch noch. Sein Bauch fühlte sich an, als wäre in ihm eine Feuersbrunst ausgebrochen. Ausnahmsweise war er dankbar für den Regen, der die heiße Haut kühlte.
    »Kayne«, rief Jerek heiser herüber. »Das hier solltest du dir ansehen.«
    Er humpelte zu dem Wolf, der vor einer Reihe kleiner Erdhügel kniete, mindestens ein Dutzend.
    »Gräber«, grunzte Jerek.
    Kayne betrachtete die Hügel. Frisch aufgeworfen, und die Gruben waren nicht sehr tief, als hätte man sich beim Ausheben nicht besonders viel Mühe gegeben. Zwei Hügel waren geöffnet, die Löcher hatten sich danach mit Regen gefüllt. Die Toten waren nirgends zu sehen.
    Sasha beugte sich über eins der leeren Gräber und betrachtete das schmutzige Wasser, das darin schwappte. »Was ist in diesem Dorf passiert?«
    Auf einmal hörten sie ein Scharren. Der Hügel, auf dem Jerek hockte, bewegte sich unversehens, die feuchten Erdbrocken rollten an den Seiten hinab. Als eine Hand aus der Erde auftauchte und wild umhertastete, brachte sich der Wolf mit einem Sprung in Sicherheit. Gleich darauf folgte die zweite Hand, stieß durch die Erde hervor und zerrte und grub, als sei es die Klaue eines wilden Tiers.
    »Da unten lebt noch jemand«, rief Isaac. Er eilte herbei und schob die Erde zur Seite. »Keine Sorge, wir holen euch heraus!« Er bückte sich und wollte eine der suchenden Hände packen.
    Brodar Kayne hatte eine schlimme Vorahnung. In diesem Dorf war nichts, wie es sein sollte. Man erreichte nicht das fortgeschrittene Alter, in dem er sich befand, wenn man nicht über einen guten Instinkt verfügte.
    »Ich würde das an deiner Stelle bleiben lassen, Junge …«
    Mit einem Stöhnen, das ihnen das Blut in den Adern stocken ließ, stieß der Kopf eines Dorfbewohners durch die Erde. Wurmzerfressene Augen starrten voll unverhohlenem Hass aus dem zerstörten Gesicht. Der Dorfbewohner öffnete den Mund unnatürlich weit und zeigte ihnen einen Rachen, in dem sich zwischen den Zahnstümpfen die Maden tummelten. Isaac schrie erschrocken auf, als das Wesen seinen Arm packte und sich aus dem Grab zog.
    »Verdammt«, knurrte Jerek. Er ging sofort auf das Wesen los und warf es zu Boden. Ein Kopfstoß zerschmetterte der Erscheinung die Nase. Das Ungeheuer stöhnte schrecklich, als er es ein paar Schritte weit über den Boden schleifte und ihm mehrmals den Fuß auf den Kopf setzte, bis der Schädel brach. Ein letzter Tritt, und der Kopf zerplatzte mit lautem Knacken. Das Wesen zuckte noch einige Male und blieb still liegen.
    Sasha kreischte. Kayne sah sich um und bemerkte eine andere verweste Gestalt, die gerade auf das Mädchen losging. Er schloss die Augen. Ich dachte, ich hätte das hinter mir. Dann zog er das Schwert aus der Scheide.
    Ein Armbrustbolzen traf den Dorfbewohner. Das Wesen taumelte unter dem Aufprall, ließ sich aber sonst durch den Beschuss nicht weiter stören. Sasha starrte ungläubig ihre Armbrust an.
    »In den Hohen Klippen nennen wir sie Wiedergänger«, erklärte der alte Barbar. Er hob das Großschwert, zog es herum und hackte der Kreatur mit einem einzigen Hieb den Kopf ab. »Manchmal tauchen sie auf, nachdem in einer Gemarkung eine Abscheulichkeit erschienen ist. Sie sind nicht sehr klug und schwer zu töten, aber sie sind langsam. Wenn du ihnen den Kopf abschlägst, ist es rasch mit ihnen vorbei.«
    Isaac hatte mehrmals auf eine andere schlurfende Gestalt eingestochen, doch sie ging weiter auf ihn los. »Ziel auf den Kopf, Junge«, rief Kayne.
    Sasha hob die Armbrust und schoss noch einmal.
    Der Bolzen flog und hätte den Hinterkopf der Kreatur getroffen, wenn der Wolf, der gerade ein anderes Wesen gegen einen Baum geschmettert hatte, nicht plötzlich in die Flugbahn getreten wäre.
    Brodar Kayne erstarrte vor Schreck. Die Zeit stand still.
    Der Bolzen traf Jereks Schulter fast genau an der Stelle, wo eine Woche vorher der Bolzen des Wächters eingeschlagen war.
    »Verdammte Schlampe!«, fauchte Jerek. Seine Miene war die Fleisch gewordene Wut. »Dafür wirst du büßen.« Er marschierte auf sie zu.
    »Ich wollte doch nicht …«, setzte Sasha an, doch da traf sie schon sein Handrücken, und ihr Kopf flog herum. Sie ging sofort zu Boden. Mit dem unverletzten Arm griff er hinter sich und zog eine Axt.
    »Jerek.«
    Der Wolf fuhr

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