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Schattenmacht

Schattenmacht

Titel: Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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zurück?«
    »Ja. Du musst deinen Bruder finden. Ich muss dich aber warnen, Jamie. Wenn die Alten deinen Bruder haben, solltest du auf das Schlimmste gefasst sein. Sie werden ihm wehtun. Vielleicht versuchen sie auch, ihn zu verändern. Wenn du ihn findest, rechne damit, dass er nicht mehr derselbe ist.«
    »Er war nicht in Silent Creek«, sagte Jamie. Plötzlich fühlte er sich furchtbar. Über allem, was in dieser Welt passiert war, hatte er sein Versagen in seiner eigenen Welt ganz vergessen. Scott war im Gefängnis gewesen, aber jetzt war er verschwunden. Die Suche musste wieder von vorn beginnen. »Wo soll ich nach ihm suchen?«
    »Benutze deine Träume. Unsere Traumwelt funktioniert auf merkwürdige Weise. Manchmal schickt sie uns Botschaften in Form von Bildern oder Symbolen. Präg dir immer ein, was du dort siehst. Es könnte von Bedeutung sein.«
    Matt stand auf.
    »Ich muss gehen«, sagte er. »Es ist noch viel zu tun. Und in ein paar Tagen werde ich mit Inti in sein Land reisen. Dort gibt es eine Schwachstelle, und wir müssen ein zweites Tor bauen, um sicherzustellen, dass die Alten nicht wieder durchbrechen. Inti hat eine geniale Idee für ein riesengroßes Schloss, mit dem wir sie aussperren können. Wir werden es zusammen entwerfen, und dann soll es in den Wüstenboden gebaut werden…«
    »Was soll das bringen?«, unterbrach ihn Jamie. »Du hast doch gesagt, dass die Alten wiederkommen.«
    »Das ist kein Argument, Jamie. Nur weil wir wissen, dass sie zurückkommen, bedeutet das nicht, dass wir nicht versuchen sollten, sie aufzuhalten. Je länger wir sie aussperren können, desto mehr Zeit hat die Welt, um sich zu erholen.«
    »Weißt du wirklich nicht, wo ich Scott finden kann?«
    »Leider nicht. Aber er muss noch am Leben sein. Hätten sie ihn getötet, wäre er von Flint ersetzt worden, und er hätte es geschafft, dich zu finden.«
    Ein lautes Kreischen ertönte, und etwas stürzte vom Himmel herab und landete auf dem Ast einer Eiche am anderen Flussufer. Jamie erschrak furchtbar, aber es war nur ein Adler. Er bewegte sich nicht und schien ihn direkt anzustarren.
    Auch Matt sah den Vogel an, und Jamie hatte den Eindruck, als bedeutete der Adler ihm etwas. »Es gibt noch etwas, das dir vielleicht helfen kann«, sagte Matt.
    »Was denn?«
    »Es gibt zwei Tore, die in deiner und meiner Welt existieren. Wir haben gestern das erste geschaffen, und Inti und ich werden schon bald das zweite bauen. Aber es gibt noch etwas, das du wissen musst. Es gibt auch fünfundzwanzig Türen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Was glaubst du, wie wir die großen Entfernungen zurückgelegt haben, um zueinanderzukommen? Inti stammt von der anderen Seite der Welt, und ich kann dir versichern, dass er nicht mit dem Boot gekommen ist! Die Türen sind Abkürzungen. Du gehst durch eine Tür und kommst ein paar Tausend Kilometer weiter durch eine andere wieder heraus. Auch in deiner Welt gibt es solche Türen.«
    »Wo?«
    »Sie sind alle an heiligen Orten – oder solchen, die heilig wurden, weil sich dort eine Tür befindet. Sie sind in Kirchen und anderen Gebäuden, aber auch in Höhlen, Grabkammern und sogar Hügeln. Sie sind mit demselben fünfzackigen Stern markiert, den wir auf unseren Bannern haben. Es ist das Symbol der Fünf. Du wirst diese Türen finden müssen. Das müsst ihr alle.«
    »Wie sollen wir das anstellen?«
    »Es gibt eine Karte. Sie wurde von einem Mann namens Joseph von Cordoba gezeichnet. Er war Mönch, aber sie haben ihn heiliggesprochen. Er war einer der wenigen Menschen, die von uns und unserem Kampf gegen die Alten wussten. Er hat die Karte in sein Tagebuch gezeichnet, und auf ihr sind alle fünfundzwanzig Türen zu sehen. Finde das Tagebuch, und du kennst die geheimen Pfade, die dich durch deine gesamte Welt führen.«
    »Und wie komme ich zurück in meine Welt?«, fragte Jamie.
    »Das ist einfach. Jemand hat dir einen Führer geschickt.«
    Jamie sah hinüber zum anderen Ufer. »Den Adler?«
    Matt nickte.
    »Was soll ich tun?«
    »Folge ihm. Er wird es dir zeigen.« Matt stand auf.
    Die beiden Jungen sahen einander an.
    »Auf Wiedersehen, Jamie«, sagte Matt. »Denn wir werden uns wiedersehen.«
    »Es hat mich gefreut, an deiner Seite zu kämpfen, Matt. Bitte sag auch Scar und Inti Auf Wiedersehen von mir. Und Flint.« Zum letzten Mal zog Jamie sein Schwert. Er hielt es einen Moment in der Hand und hätte es am liebsten gar nicht losgelassen, aber ihm war klar, dass er es nicht mitnehmen konnte. Er

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