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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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leise. »Sie glauben doch nicht etwa auch nur einen Buchstaben von diesem Schwachsinn? Das sind alles nur haltlose Verdächtigungen, die keinerlei Hintergrund haben. Die Dateien auf meinen Computern stammen nicht von mir.«
    »Es klingt aber alles sehr glaubwürdig, was gegen Sie vorgebracht wird. Na gut, Beihilfe zum Mord im Fall Lohmeyer ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, aber die Sache mit Ecuador und den Unterlagen, die Sie der dortigen Regierung zukommen lassen wollten … Spionage ist kein Kavaliersdelikt, Herr Pohlmann. Man sagt, Sie hätten sich der Opposition gegen die linksgerichtete Regierung von Präsident Rafael Correa angeschlossen. Wären an dem Putsch maßgeblich beteiligt gewesen. Es gibt sogar Fotos von Ihnen auf einer Demonstration.«
    »Ich bin doch kein Spion, Herrgott. Klar war ich in Ecuador und habe den Mist dort hautnah mitbekommen, aber ich war nicht beteiligt.«
    »Wie kommen Sie dann auf diese Fotos? Man erkennt Sie glasklar hinter der Absperrung, kurz bevor man Sie in Verwahrung genommen hat.«
    Martin hielt das Telefon vom Ohr weg. Sein Gegenüber sollte das unbändige Fluchen, das in ihm aufstieg, nicht mitbekommen.
    »Hören Sie, das war Zufall. Ja ich bin auf einem Foto, aber ich hatte mit der Demo nichts zu tun. Ich war in der Stadt, um Genehmigungen für mein Hotel einzuholen, und bin zufällig fotografiert worden. Das beweist doch gar nichts.«
    »Na schön. Ich bin bei der Arbeit. Was wollen Sie von mir? Offiziell darf ich gar nicht mit Ihnen sprechen.«
    »Ich ruf Sie an, weil ich Sie für einen integren Mann halte, einen der wenigen, die sich nicht kaufen lassen. Ich hoffe, dass ich mich nicht irre. Ich kann Ihnen den Mörder von Lohmeyer auf dem Silbertablett servieren, wenn Sie wollen, aber die Sache hätte einen kleinen Haken.«
    »Heißt im Klartext? Ach, warten Sie. Lassen Sie mich raten. Es ist nicht ganz legal.«
    »Ich kann Ihnen nur Tonbandaufnahmen liefern.«
    »Von? Nun machen Sie schon! Lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen.« Von Hagenreuther blickte auf die Uhr. Der nächste Termin bei Gericht stand an und die letzten Minuten der Entspannung waren fortgeflogen wie aufgeschreckte Tauben.
    »Von Reinhard Schöller.«
    »Ach was! Ihrem Herrn Polizeipräsidenten?« Von Hagenreuther prustete los. »Das ist ein exzellenter Witz, Pohlmann, das muss ich Ihnen echt lassen.«
    »Hören Sie mir erst mal zu, bevor Sie lachen. Als die Leiche von Klaus Schöller gefunden wurde, bekam ich eine Art Abschiedsbrief von ihm. Er forderte mich gewissermaßen auf, seinen Unfalltod zu hinterfragen und gegen seinen Vater zu ermitteln. Er schrieb in diesem Brief, dass sein Vater nicht der sei, für den wir ihn alle hielten.«
    Von Hagenreuther fiel ihm ins Wort.
    »Woher wissen Sie denn so genau, dass der Brief tatsächlich von Klaus Schöller stammte? Wurde er handschriftlich verfasst? Gibt es ein graphologisches Gutachten?«
    »Nein, gibt es nicht, aber warum sollte er nicht von ihm sein?«
    »Wie haben Sie ihn bekommen?«
    »Von einem Fahrradkurier.«
    »Und woher wusste der, wann und wo er Sie gerade erwischt?«
    »Meine Güte, das habe ich mich natürlich auch schon die ganze Zeit gefragt. Vielleicht war es Zufall.« Martin holte tief Luft und schnaufte sie hörbar wieder aus. »Ach, nun kommen Sie schon. Gehen wir einfach mal davon aus, dass er von Klaus ist – ich kann Ihnen den Brief zeigen –, und sein Vater hat ihn auch gesehen und sehr merkwürdig darauf reagiert.«
    »Na schön, also nur mal angenommen, dass Ihr Märchen stimmt. Sie haben also tatsächlich begonnen, gegen Ihren eigenen Chef zu ermitteln? Sehe ich das richtig?«
    »Ja, so ist es. Schöllers Vater war einer der Mitbegründer der Bilderberger.«
    »Wer sind die Bilderberger?«
    »Verflucht, ich habe gehofft, Sie wüssten das. Warum weiß nur kein Mensch auf der Welt, wer die Bilderberger sind? Es ist zum Verzweifeln. Na schön: das sind hochrangige Leute, die sich einmal im Jahr in einem Hotel unter Ausschluss der Öffentlichkeit treffen, um weltpoltische Beschlüsse zu tätigen.«
    »Na und? Wo ist das Problem? Das ist doch gut. Einer muss den Job doch machen.«
    »Ja, möchte man meinen, nur dass das Meiste von dem, was beschlossen wird, nicht dem Nutzen des Volkes dient, sondern in erster Linie der eigenen Bereicherung und der Kontrolle der Menschen. Sie planen eine Welteinheitsregierung und die absolute uneingeschränkte Kontrolle.«
    »Mann, Mann, Mann, Pohlmann. Sie tischen mir

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