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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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hält euch offenbar bei Wasser.«
    »Ich reiß ihm das Herz raus!«, fauchte Letha wütend.
    »Ich vermute, das würde ihm nicht sonderlich viel ausmachen«, höhnte der Sendbote. »Du solltest doch wissen, was es mit einem Gedungenen auf sich hat. Du müsstest Blag den Kopf absäbeln. Aber das Herz herauszureißen – das ändert nicht das Geringste. Dennoch möchte ich dir Hoffnung machen: Du wirst deine Drohung bald in die Tat umsetzen können, liebe Letha. In letzter Zeit habe ich nämlich des Öfteren darüber nachgedacht, aus dir ebenfalls eine Gedungene zu machen. Der gute, alte Blag verlangt nach einer Gefährtin … für allerlei … Tröstungen.«
    Der Sendbote lachte. Was für Veränderungen mit ihm vorgegangen waren! Als ich seine Stimme zum ersten Mal gehört hatte, war sie bar aller Gefühle gewesen. Schon ein paar Tage später – im Gespräch mit Markuns Dieben – hatte sie jedoch durchaus an die Stimme eines Menschen erinnert. Und jetzt … jetzt war seine Stimme voll von Gefühlen, von Ober- und Untertönen.
    »Deine Scherze waren schon immer miserabel, Sklave!«, spie Letha verächtlich aus.
    Jetzt freute ich mich natürlich, den Gefangenen nicht das Leben gerettet zu haben. Mit einer Frau, die auf Augenhöhe mit dem Sendboten sprach, wollte ich nun wirklich nichts zu schaffen haben.
    »Dafür konntest du in deinem ganzen kurzen Leben deine Selbstüberschätzung nicht ablegen«, parierte der Sendbote. »Du hast dir zu viel angemaßt, liebe Letha, genau wie die schöne Lathressa. Dafür bezahlt ihr nun.«
    »Ich war dem Herrn immer treu ergeben und habe all seine Befehle ausgeführt!«, brüllte Letha.
    »Letha! Einem alten Freund wie mir brauchst du doch nichts vorzumachen! Hier sind nur du, ich und Lathressa. Du kannst ganz offen darüber sprechen, wie ihr eine vollkommen simple Aufgabe derart habt verpatzen können.«
    »Wir haben alles getan, was der Herr befohlen hat. Dabei haben wir zum Wohl …«
    »Zum Wohl! Überlass dieses Geschwätz den Priestern und aufgetakelten Pfauen, die sich Höflinge nennen! Also, warum hat die purpurrote Wolke versagt?«, schrie der Sendbote. »Warum hält der Herr den Schlüssel immer noch nicht in Händen?«
    Die purpurrote Wolke! Damit meinte dieser treue Hund des Herrn doch wohl nicht jenen Schamanenzauber über der Hargarner Heide? Jene Gemeinheit, die uns beinahe alle ausgelöscht hätte?
    »Ich habe keine Ahnung, woran das lag«, erklärte die Frau müde. »Du weißt genau, dass ich mich strikt an die Vorgaben des Herrn gehalten habe. Alle Schamanen des Unaussprechlichen wurden erschlagen, wir haben die Gruppe gejagt, den Sud dieser unfähigen Zauberkünstler genutzt, unseren Schamanenzauber mit einem Unwetter getarnt, damit der Orden ja nichts wittere, und einen Windzauber heraufbeschworen. Niemand hätte überleben dürfen. Weder die beiden Elfen noch die Elfin verfügen über das nötige Wissen, um mich aufzuhalten. Niemand von denen hätte die Wolke zerstören können!«
    »Genau das ist jedoch geschehen!« In der Stimme des Sendboten schwang unverhohlene Wut mit.
    »Aber da muss jemand anders dahinterstecken«, entgegnete Letha. »Den Schamanismus der dunklen Elfen und der Ersten wittere ich aus einer League Entfernung. Aber da war rein gar nichts!«
    »Rechtfertige dich doch nicht vor dem, Letha!«, fuhr Lathressa scharf dazwischen. »Der ist doch nur ein Diener!«
    »Da muss jemand anders dahinterstecken!«, beharrte die Frau, indem sie über Lathressas Worte hinwegging.
    »Aber wer?«, zischte der Sendbote. »Verrat mir das mal!«
    »Ich weiß es nicht. Jemand, der sehr stark ist. Vermutlich ein Magier, denn wir haben wie gesagt nichts gespürt. Jemand, an den ihr nicht gedacht habt.«
    Und dessen Namen Walder ist. Niemand anders als er hatte die purpurrote Wolke zu Millionen kleiner Teilchen zerfetzt und uns damit das Leben gerettet.
    »Werd nicht unverschämt, Letha! Wir haben an alles gedacht! An alles und jeden! Oder willst du mir etwa weismachen, diese Ameisen hätten einen Zauberer dabei? Der Spieler aus Awendum hat nichts von irgendeinem Magier gesagt! Niemand aus dem Orden ist mit der Gruppe aufgebrochen, dafür hat er gesorgt.«
    »Ich traue dem Spieler nicht, Sendbote«, knurrte Letha. »Er ist ein listiger Fuchs, der jederzeit all unsere Pläne durchkreuzen kann.«
    »Da irrst du dich! Der Spieler ist dem Herrn treu ergeben. Dafür sorgen schon Unsterblichkeit und Wissen, die ihm in Aussicht gestellt wurden.«
    »Wenn er dem Herrn so

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