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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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angegriffen wurden und sich schnellstens aus dem Staub machen mussten.
    Bei der Flucht der beiden hatten die Schamanen des Unaussprechlichen also noch gelebt und ihren Zauber vorbereitet, der uns treffen sollte. Doch der Schlag unterblieb. Genauer gesagt, er kam von jemandem, der noch stärker war. Jemandem, der ohne Mühe sechs mächtige Schamanen auszuschalten und diese perfide purpurrote Wolke zusammenzuzaubern vermochte. Aber wer konnte das gewesen sein?
    Alle Schamanen des Unaussprechlichen wurden erschlagen, wir haben die Gruppe gejagt, den Sud dieser unfähigen Zauberkünstler genutzt, unseren Schamanenzauber mit einem Unwetter getarnt, damit der Orden ja nichts witterte, und einen Windzauber heraufbeschworen. Niemand hätte überleben dürfen. Weder die beiden Elfen noch die Elfin verfügen über das nötige Wissen, um mich aufzuhalten. Niemand von denen hätte die Wolke zerstören können! Die Stimme von Letha – aus meinem Traum – erklang in meinem Kopf.
    Aber war das wirklich ein Traum gewesen? Und was, wenn nicht? Oder nicht ganz?
    »Woran denkst du, Garrett?«, fragte Schandmaul.
    »Daran, wer deine Schamanen abgemurkst hat.«
    »Und?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Schandmaul schnalzte enttäuscht. »Habe ich mir eigentlich schon gedacht«, gab er dann zu. »Das wart weder ihr noch Miralissa oder Kater. Völlig ausgeschlossen! Keiner von euch wäre imstande, einen mächtigen Schamanen auszuschalten.«
    »Warum fragst du dann überhaupt?«, mischte sich Aal ein.
    »Weil Herr Risus es wissen will«, sagte Schandmaul. »Dann die zweite Frage: Wo ist der Schlüssel?«
    »Den habt ihr doch gestohlen!« Ich beschloss, den Dummkopf zu mimen.
    Der Ling stupste mir mit der Nase gegen die Hand und kletterte meinen Rücken hoch. Anfangs fürchtete ich, Triumphator wolle sich auf meine Schulter setzen, sodass Schandmaul bemerken würde, was los war. Doch der Ling krallte sich irgendwo zwischen den Schulterblättern in meinem Hemd fest. Ich versuchte, meine Hände zu bewegen. Sie waren frei, Sagoth sei gepriesen! Der zerzauste Nager verstand sein Handwerk wirklich!
    »Spiel nicht den Dummkopf, Garrett! Ich weiß genau, dass ihr wisst, wo der Schlüssel ist.«
    »Das tun wir nicht!«, fuhr Aal ihn an. »Damit kannst du das Gitter öffnen!«
    »Das werde ich auch«, erwiderte Schandmaul. »Und zumindest Garrett wird auch so lange leben. Bei dir bin ich mir da allerdings nicht sicher.«
    »Lass mich das machen«, schlug Lilanase vor.
    Schandmaul verzog das Gesicht, widersprach jedoch nicht.
    Aal murmelte etwas höchst Despektierliches über Lilanases Mutter. Der Plan des Garrakers ging auf: Lilanase verlor die Beherrschung, packte Aal am Hemd und zog ihn hoch.
    »Ich zerreiß dich in Stücke! Ich …«
    Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie sich Aals Hände an Lilanases Kinn und Nacken wiederfanden. Er warf ihn herum, verdrehte ihn – etwas knackte, und der Handlanger des Unaussprechlichen sackte leblos zu Boden.
    »Beim Dunkel!«, fluchte Schandmaul und stürzte sich … zur Tür.
    »Garrett!«, schrie Aal. »Träum nicht!«
    Ich durchwühlte das Stroh, zog Marmottes Messer hervor und warf es Aal zu. Der fing es am Griff auf und stürzte Schandmaul nach. Der Ling, der inzwischen auf meiner Schulter thronte, blieb mit mir allein in der Zelle zurück.
    Ich stand mit Mühe auf, denn meine Beine waren taub, es kam mir vor, als habe jemand Tausende von Nadeln in sie hineingebohrt. Doch ich bezwang den Schmerz, schleppte mich zur Tür und spähte in den Gang hinaus.
    »Ob du mir vielleicht helfen könntest, statt hier nur rumzustehen und zu glotzen?«, zischte mir Aal ins Ohr.
    Gemeinsam schleiften wir Schandmauls Körper in die Zelle.
    »Lebt er noch?«
    »Ja. Und er könnte verdammt schnell rennen! Der, dem ich das Genick gebrochen habe, hat einen Strick. Gib mir den mal!«
    Der Garraker fesselte unseren bewusstlosen Gefangenen nach allen Regeln der Kunst die Hände, hob Risus’ Umhang vom Boden auf und warf ihn über Schandmaul.
    »Was soll das?«
    »Das macht die Sache interessanter, Garrett. Hast du den Ling? Dann nichts wie weg!«
    In der Tür tauchten drei bekannte klein gewachsene Figuren auf.
    »Na, was hab ich dir gesagt, Hallas?«, fiepte der Kleinste von ihnen fröhlich. »Ich hab dir doch gesagt, ich würde sie als Erster finden!«
    »Kli-Kli? Du?«
    »Das ist wirklich eine merkwürdige Angewohnheit von euch Menschen, immer die offensichtlichsten Tatsachen festzustellen. Natürlich ich,

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