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SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

Titel: SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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ähnliche Interessen. Das war ein großer Pluspunkt. Er musste einfach abwarten, ob sich in diesem Portal etwas tat, sonst würde er sie später einmal persönlich ansprechen. Hier kam ihm eine seiner hervorstechendsten Eigenschaften zugute, die Geduld.

Frank
    Franks Geduld mit den Frauen war am Ende. Er fasste einen Plan, den er umzusetzen gedachte, sobald er alles Notwendige veranlasst hatte. Dabei kam ihm die Witterung gerade recht. Es war kalt, aber doch eher trocken. Doch zuvor wollte er, dass sie in Panik geriet. Und er wusste genau, wie er das bewerkstelligen konnte.

Wolf
    Die Gespräche auf der Bückeburger Wache hatten sie nicht weitergebracht. Nadjas Befunde mussten abgewartet werden. Wolf war das ganz recht. Er fiel am Abend wie ein Toter ins Bett.
    Als Wolf Hetzer am Ostersamstag erwachte, war es ihm, als ob wohliger Kaffeeduft in seine Nase stieg. Er schnupperte und dachte, wohl geträumt zu haben, aber der Duft hielt sich hartnäckig in seinem Riechorgan. Und wo war eigentlich seine Schäferhündin Lady Gaga? Sie lag nicht neben ihm. Misstrauisch und vorsichtig stieg er aus dem Bett, dann hatte er eine Ahnung. Er zog sich leise seinen Bademantel an und schlich die Treppe nach unten. Der Duft des Kaffees mischte sich in den von Kerzen und frisch gebackenen Brötchen.
    Das konnte nur eines bedeuten. Er riss die Küchentür auf und da stand sie tatsächlich, auch wenn er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Moni war wieder da! Endlich!

    „Mensch, Wolf, musst du mich so erschrecken?“, fragte sie und lachte. Der Hund lag ihr zu Füßen.
    „Das mache ich doch so gerne!“, schmunzelte er noch leicht verknittert. „Was macht eigentlich der Hund in der Küche? Die Lady weiß genau, dass sie hier nicht rein darf.“

    Als ob der Hund jedes Wort verstanden hätte, erhob er sich und trottete mit hängenden Ohren aus der Küche.
    Wolf und Moni lachten und fielen sich in die Arme. Beide freuten sich, dass sie sich endlich wiederhatten, und doch war da eine Distanz, die Wolf zunächst davon absehen ließ, Moni zu küssen. Stille entstand. Die Stille war greifbar und zwischen ihnen. Sie schuf einen Abstand. Moni musste Ähnliches gedacht haben, denn sie sagte:
    „Komm, lass uns frühstücken. Es ist alles fertig!“ Damit fegte sie die peinliche Situation davon.
    „Das ist aber lieb, dass du schon Kaffee gekocht hast. Ich habe eine schaurige Zeit hinter mir.“ Er kratzte sich die Bartstoppeln und hätte sich am liebsten sofort rasiert, wollte sie aber nicht enttäuschen.
    „Na, dann schieß mal los. Du hattest von irgendwelchen Frauenmorden gesprochen“, sagte Moni interessiert.
    „Ja, wir hatten eine Reihe von ermordeten Frauen, die wir gedanklich mit der Toten auf der Frankenburg in Verbindung bringen. Die Vorgehensweise ist ähnlich, auch wenn der Täter sein Muster immer wieder verändert oder erweitert hat. Gestern hatten wir einen neuen, schrecklichen Leichenfund in der Stadtkirche, aber die Einzelheiten will ich dir lieber ersparen“, erklärte Wolf.
    „Lass uns wenigstens erst mal frühstücken, damit wir eine Grundlage im Magen haben“, bat Moni.
    „Gut, dann erzählst du mir ein bisschen von deiner Zeit auf Teneriffa, einverstanden?“
    „Gerne, es ist wunderschön dort. Herrliche Pflanzen, Sonne, ein angenehmes Klima und natürlich das Meer. Meine Schwester kennt Strände, die noch weitgehend von Touristen verschont geblieben sind.“
    „Du konntest dich also gut erholen?“, fragte Wolf.
    „Ja und nein!“, gab Moni zurück.
    „Wieso?“
    „Die Sache mit uns beiden hat mich sehr beschäftigt“, erklärte sie.
    „Ich habe schon gemerkt, dass etwas zwischen uns anders ist“, seufzte Wolf.
    Moni nickte. Ihre Augen wurden feucht.
    „Das ist schade, aber du musst doch nicht weinen, Moni“. Wolf legte seine Hand auf ihren Arm. „Sag mir einfach, was los ist.“ Seine Stimme klang fest und verständnisvoll. Trotzdem fühlte er sich in diesem Moment wie der einsamste Mensch der Welt.
    „Ich habe eine Entscheidung getroffen. Damit habe ich mir viel Zeit gelassen und sie wirklich gut überlegt. Ich hoffe, dass du mich verstehen wirst. Ich möchte dir nicht wehtun“, sagte sie und tat es in diesem Moment. „In meinem Leben werde ich keine feste Beziehung mehr eingehen. Auch mit dir nicht, obwohl du ein wunderbarer Mann bist. Es liegt nicht an dir, sondern an mir. Vielleicht siedele ich zu meiner Schwester nach Teneriffa über. Sie ist die ältere von uns beiden und nicht ganz

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