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Schatz, schmeckts dir nicht

Schatz, schmeckts dir nicht

Titel: Schatz, schmeckts dir nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Danz
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gleich in zwei dicke, flache Vasen arrangieren. Und übrigens, wenn ich noch was sagen darf: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«
    »Danke, danke! Darfst du natürlich! Ich fühle mich so gut! Hätte ich das gewusst, wäre ich schon längst 40 geworden!«
    Irritiert blickte Helene ihre Freundin an. Sie befand sich in einem absolut manischen Zustand. Das war bei ihr nicht ungefährlich, denn bekanntermaßen folgte meist unausweichlich der große Katzenjammer.
    »Wenn ich helfen kann, etwas hochzutragen, sagt’s Bescheid!«
    Im Gegenlicht, das aus der Küche in den dunkleren Flur fiel, sah Helene die Umrisse einer Person im Türrahmen lehnen.
    »Was sagst du dazu? Gestern ist er einfach so in mein Leben getreten. Ein Geburtstagsgeschenk des Himmels sozusagen!« Susanne flüsterte glucksend vor Freude in Helenes Ohr und schob ihre Freundin an beiden Schultern in Richtung Küchentür.
    »Das ist Ludwig!«
    »Und du bist die Helene, die so toll kochen kann, gell? Grüß dich!«
    Er sah aus wie Schwarzenegger, jedenfalls sein muskelbepackter, sonnengebräunter, 1,90-Body oder was davon unter seinem engen T-Shirt und den Boxershorts zu sehen war. Und das R rollte er wie diese Frau im Fernsehen. Ein Bayer! Und vermutlich Betreiber eines Fitness-Studios mit Sonnenbank.
    »Wir haben uns gestern Abend in der Picasso-Ausstellung getroffen. Picasso Late Night bis Mitternacht, du weißt schon. Ludwig ist nämlich Kunsterzieher.«
    Beeindruckt reichte Helene dem jungen Mann die Hand, der sie herzhaft drückte, und schämte sich ein bisschen für ihre Vorurteile. Aber wenn einer so aussah.
    »Ich bin fast Kunsterzieher – noch im Referendariat. Und als wir uns gestern getroffen haben, hat’s gleich g’schnackelt. Gell, Susi?« Er zeigte seine lupenreinen, weißen Zähne und zog Susanne kraftvoll an sich, die alles wie ein hypnotisiertes, aber glückliches Kaninchen mit sich geschehen ließ. Ihr leichter cremefarbener Morgenmantel aus Seide wehte attraktiv um ihre Fesseln. Ludwig war höchstens Ende 20. Helene wollte nicht frauenfeindlich sein und ihrer Freundin das absprechen, was bei Männern als völlig normal angesehen wurde, und die alten Knacker noch als dolle Hechte dastehen ließ. Dummerweise aber verliebte sich Susanne immer gleich in ihre Lover und Helene konnte sich die Spätfolgen lebhaft vorstellen, sollte auch diese Liaison wieder scheitern. Doch vielleicht sollte sie daran nicht schon jetzt denken und einmal optimistisch sein. Sie gönnte ihrer Freundin ja das neue Glück, und für welche Beziehung war Dauerhaftigkeit schon garantiert? Gefahren lauerten überall. Davon konnte gerade sie ein Liedchen singen.
    »Herzlichen Glückwunsch – euch beiden dann! Das ist wirklich eine wunderbare Geburtstagsüberraschung!«
    »Möchtest du noch einen Kaffee mit uns trinken?«, fragte Susanne ihre Freundin.
    »Vielleicht sollten wir erst das Auto ausräumen, ich steh in der zweiten Reihe.«
    »Ich spring nur rasch in meine Jeans, dann helf ich dir!« Und schon war Ludwig dienstfertig verschwunden, während Susanne diesem Prachtexemplar der männlichen Gattung mit einem wonnevollen, Kopf schüttelnden Seufzen ungläubig nachblickte.
    »Ist er nicht traumhaft?« An einer Antwort war sie gar nicht interessiert, ja sie hätte sie wahrscheinlich nicht einmal gehört, so trunken war sie vor Glück. Dieser Zustand bewirkte auch, dass sie nicht einen Mucks äußerte, als sich endlich alle Bestandteile für das Festessen in der Küche stapelten und Helene mit dem herausrückte, was sie sich für heute vorgenommen hatte. Wahrscheinlich wären Susanne heute selbst Würstchen und Kartoffelsalat recht gewesen.
    Etwas später verabschiedete sich Ludwig. Er musste noch für drei Stunden Unterricht in die Schule und Susanne wollte kurz einmal in der Galerie vorbeischauen. So hatte Helene freie Bahn für ihre Arbeit und ließ sich von den Vorbereitungen für das Festmenu ganz in deren Bann ziehen. Wie immer versetzte sie das Kochen für einen besonderen Anlass in einen Zustand, den man durchaus mit Euphorie bezeichnen durfte.
    Im Gegensatz zu Susannes Fähigkeiten in punkto Kochkunst, war ihre Küche exzellent eingerichtet und perfekt ausgestattet. Die Arbeitsflächen aus glänzendem, schwarzem Granit hatten riesige Ausmaße und ließen sich wunderbar leicht säubern. Schicke Halogenstrahler beleuchteten genau die richtigen Stellen, und Hightech-Herd und Backofen waren nach einem kurzen Blick in die Bedienungsanleitung wirklich

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