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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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erreichte, waren bereits einige Männer dabei, die Achterleinen loszumachen. Demetrios grüßte im Vorbeigehen und genoss den Anblick der schaukelnden Schiffe, die sich im warmen Morgenlicht gegen das himmelblaue Meer absetzten. In diese malerische Kulisse kam jedoch unerwartet eine Bewegung.
    Demetrios blieb wie vom Schlag getroffen stehen. Die Frau, die auf ihn zukam, kannte er nur zu gut, auch wenn ihr Äußeres eine 180-Grad-Wendung vollzogen hatte.
    Verschwunden waren das glitzernde Abendkleid und das Diamanten-Collier. Nichts, was auf eine Prinzessin hinweisen konnte. Und nichts erinnerte an die elegante Frau, die er im Hotel kennengelernt hatte. Verschwunden waren auch Jacke und Pumps.
    Diese Anny trug Jeans und Turnschuhe und den Pullover locker um die Hüfte geknotet. Die Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ließen sie noch jünger wirken, als sie ohnehin schon aussah.
    Mit ihrem Verwandlungstalent sollte sie eine Karriere als Schauspielerin anstreben, dachte Demetrios verdrossen.
    „Was machst du denn hier?“, frage er halb misstrauisch, halb verärgert.
    „Ich wollte dir Danke sagen.“
    „Wofür?“ Seine Augen funkelten höhnisch. „Dafür, dass ich eine Nacht mit dir verbracht habe? Die Freude war ganz meinerseits. Aber ein nächstes Mal wird es nicht geben.“
    „Das weiß ich. Aber deswegen bin ich auch nicht gekommen“, erwiderte Anny leicht gereizt.
    „Also warum?“
    Anny zögerte einen Moment, doch dann blickte sie ihm direkt in die Augen. „Ich wollte dir dafür danken, dass du mir Mut gegeben hast.“
    Ohne weiter nachzuhaken, schulterte Demetrios seinen Seesack, nickte ihr kurz zu und sprang auf das Deck.
    Aber so leicht ließ Anny sich nicht abwimmeln. Mit einem Satz stand sie neben ihm.
    „Was fällt dir ein?“, blaffte er sie entnervt an.
    „Ich möchte dir nur etwas Wichtiges erzählen.“
    Da es anscheinend unmöglich war, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten, lehnte Demetrios sich an die Schiffswand und verschränkte die Arme. „Okay, dann erzähl.“
    „Ich … habe gestern nach der Party mit Gerard geredet. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht heiraten werde.“
    Demetrios starrte sie entgeistert an. Natürlich hatte er bemerkt, dass sie in einem emotionalen Konflikt steckte. Aber gleich alle Brücken hinter sich abzubrechen war vielleicht nicht die beste Idee!
    „Warum?“, fragte er barsch.
    „Das müsstest du wissen“, erwiderte sie verständnislos. „Weil ich ihn nicht liebe.“
    „Aber das wusstest du auch schon vor einer Woche. Wahrscheinlich schon vor einem Jahr.“
    „Ja, aber …“
    Er hatte genug gehört. Mit einer unmissverständlichen Geste schleuderte er seinen Seesack in die Steuerkabine und tat geschäftig. Doch plötzlich hielt er inne und sah sie durchdringend an.
    „Ich habe mit deiner Entscheidung aber nichts zu tun“, sagte er so gleichgültig wie möglich.
    „Du hast mir den Mut gegeben.“
    Das war nicht, was er hören wollte. „Mach dich nicht lächerlich.“
    „Du hast mir gesagt, dass ich mein Leben leben soll.“
    „Aber ich habe dir nicht geraten, alles auf den Kopf zu stellen.“
    „Ich habe vielmehr alles an den richtigen Platz gestellt“, entgegnete sie.
    Er konnte es nicht glauben, dass er sie mit seinem Gerede auf diese dummen Ideen gebracht hatte. Sichtlich verstört fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar.
    „Und als der letzte Gast gegangen war, hast du ihm dann so ganz nebenbei verkündet, dass du ihn nicht heiraten willst?“
    Annys Blick verriet, dass er sie mit seinem spöttischen Ton vor den Kopf gestoßen hatte.
    „Ganz so taktlos bin ich nicht gewesen. Es ist … einfach passiert. Wir haben über die Hochzeit geredet, und Gerard wollte das Datum festlegen. Und dann … habe ich es ihm gesagt.“
    Ein kurzes Schweigen folgte. „Aber ich habe damit nichts zu tun.“ Es klang mehr wie eine Feststellung als eine Frage.
    Anny brauchte einige Sekunden, um zu verstehen, worauf er hinaus wollte. „Du meinst, ich habe es getan, weil ich glaubte, ich könnte dich haben?“ Sie lachte. „So verrückt bin ich nun auch wieder nicht.“
    „Gut.“ Obwohl Demetrios erleichtert war, dass er mit seiner Vermutung daneben gelegen hatte, verspürte er einen kleinen Stich. „Ich freue mich für dich“, sagte er und begann unter Deck zu klettern.
    „Ich habe das Richtige getan. Und es fühlt sich fantastisch an“, rief sie ihm mit befreiter Stimme hinterher.
    Demetrios drehte sich um. „Herzlichen

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