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Schicksal!

Schicksal!

Titel: Schicksal! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Browne
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Umgebung sie wahrnahmen, lächelten und all ihre Sorgen auf einen Schlag vergessen hatten.
    Und dann fällt mir auf, dass all das in meinen Ohren irgendwie vertraut klingt.
    Ein paar Minuten lang sitze ich einfach nur da und versuche, mich davon zu überzeugen, dass das unmöglich ist. Dass ich Verbindungen knüpfe, die nicht existieren. Dass meine Fantasie mit mir durchgeht. Das Problem ist nur: Je mehr ich mir einrede, dass ich Gespenster sehe, desto weniger glaube ich mir selbst.
    Ich stehe vom Schreibtisch auf und gehe ins Schlafzimmer hinüber. Mit den Kissen im Rücken sitzt Sara dort in BH und Slip auf dem Bett und isst kalte Peperonipizza.
    Sie nimmt einen Bissen und schüttet einen Schluck Pepsi hinterher, bevor sie bemerkt, dass ich im Türrahmen stehe und sie anstarre.
    »Was ist los?«, fragt sie.
    Irgendwie kann ich sie mir nicht in anmutiger Ruhepose auf einem dieser Heiligenbildchen vorstellen, wenn sie so aussieht.
    »Was hältst du von Kindern?«, erkundige ich mich.
    Sara legt den Kopf schief, als würde sie die Frage nicht richtig verstehen. Dann verzieht sie das Gesicht und erwidert: »Sie riechen.«
    Witzig. Genau das hat Maria auch gesagt.
    Im Fernsehen erleidet eine der Figuren in
South Park
einen Anfall von explosivem Dünnschiss, und Sara bricht in Gelächter aus.
    Nachdem ich sie einen langen Moment beobachtet habe, kehre ich in mein Büro zurück, setze mich an meinen Computer und prüfe einige Dokumente von der Wende zum ersten Jahrhundert aus Galiläa. Ich suche nach weiteren Gemeinsamkeiten. Und je mehr Übereinstimmungen ich finde, desto mehr Sinn ergibt das Ganze.
    Saras Wirkung auf andere Menschen.
    Jerrys E-Mail.
    Bestimmungs
Ratschläge, ich solle mich aus Saras Leben heraushalten.
    Es wäre ebenfalls eine Erklärung dafür, dass
Bestimmung
mich nicht an Jerry verraten hat. Dann hätte sie Jerry von Sara erzählen müssen. Wer sie ist, wieso sie so wichtig ist. Und Jerry darf nichts von ihr wissen, bevor die Zeit gekommen ist.
    Was für ein Glück. Das ist mal wieder typisch für mich. Bei mehr als sechseinhalb Milliarden Menschen auf dem Planeten verliebe ich mich ausgerechnet in die Frau, der es bestimmt ist, den Erlöser der Menschheit in sich zu tragen.
    Meine Freundin.
    Die Jungfrau Sara.

38
    S obald du erkannt hast, dass die sterbliche Frau, in die du dich verliebt hast, dazu bestimmt ist, von Gott befruchtet zu werden, hat das einen überaus negativen Einfluss auf deine Fähigkeit, dich auf Sex mit dieser Frau zu konzentrieren.
    »Sergio?«, fragt Sara, die nackt unter mir auf dem Bett liegt. »Stimmt was nicht?«
    »Nein«, antworte ich und schaue zu ihr hinunter. »Wieso?«
    »Weil du deine Sachen immer noch anhast.«
    Nennt mich altmodisch, aber ich fühle mich plötzlich ein bisschen unwohl dabei, meine Kleidung auszuziehen. Ich weiß, ich sollte mich bei dem Gedanken an Sex mit Sara nicht schuldig fühlen. Trotzdem kann ich nicht anders. Es ist so, als würdest du deinen besten Freund mit seiner Freundin betrügen. Nur dass dein bester Freund eben der allmächtige Schöpfer des Universums ist.
    Sara hingegen leidet unter keinem derartigen sexuellen Dilemma. Sie rollt mich zur Seite, öffnet meinen Reißverschluss und zieht meine Hose und die Boxershorts nach unten, ehe sie auf mich klettert. Ich schließe die Augen und will den Moment genießen, doch meine Gedanken schweifen andauernd zu Maria, Josef und dem kleinen Baby Joshua ab, das mich anschaut und enttäuscht den Kopf schüttelt.
    Natürlich habe ich keinen endgültigen Beweis dafür, dass Sara tatsächlich die Mutter des nächsten Messias ist. Was es für mich allerdings nicht einfacher macht, da ich ständig überlege, was es bedeuten würde, wenn ich doch recht hätte. Zu glauben, ich hätte Sex mit dem zukünftigen Gefäß für den Messias, ist für sich allein genommen schlimm genug. Hinzu kommt jedoch, dass es mir noch nicht gelungen ist, das Bild von Jerry in schwarzer Smokingjacke und dazu passendem Tanga aus Satin loszuwerden, der zu Barry Whites
Can’t Get Enough of Your Love, Babe
durchs Zimmer groovt.
    Während Sara sich weiterhin auf meinem Menschenanzug bewegt, versuche ich, die Gedanken an Maria, den Erlöser und Barry White abzuschütteln, indem ich mich auf Saras nackten Körper konzentriere. Aber das fällt mir schwer, da ich mir immer Sara von der Pracht Jerrys erfüllt vorstelle.
    Offenbar fällt Sara auf, dass ich abgelenkt bin, und sieht zu mir hinunter. »Bist du dir sicher, dass alles in

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