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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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einem Lächeln milderte die Anspannung auf Griffens Zügen. »Ich bin es gewohnt, Befehle zu erteilen. Das habe ich mein ganzes Leben lang getan. Es tut mir leid, Jaimie.« Sein Blick richtete sich auf ihr blasses Gesicht. »Ich würde Sie nicht darum bitten, wenn die Lage weniger verzweifelt wäre, und ich glaube, das wissen Sie. Sie besitzen eine Gabe, die niemand außer Ihnen besitzt, oder zumindest wissen wir von keinem anderen, Jaimie. Es mag zwar sein, dass wir ihr keinen Namen geben und sie nicht wirklich definieren können, doch Sie besitzen diese Gabe, und sie rettet Leben«, sagte Griffen. Er strengte sich sehr an, mit sanfter Stimme mit ihr zu sprechen, denn ihm war deutlich bewusst, dass die Männer ihn nicht aus den Augen ließen. Er war es nicht gewohnt, seine Worte so sorgsam wählen zu müssen, und seine Stimme klang ein wenig gepresst.
    Jaimies Lippen zitterten. »Was passiert, wenn sich andere auf mich verlassen und jemand stirbt, weil ich versage? Das könnte ich mir niemals verzeihen.« Wie beim letzten Mal.
    Nein, niemand ist beim letzten Mal gestorben, Schätzchen, sagte Mack sanft.
    Du wärst beinah gestorben.
    Du hast uns allen das Leben gerettet. Das ganze Team wäre in diesem Hinterhalt gestorben, wenn du nicht gewesen wärst. An den Teil denkst du nie. Wir wären alle tot.

    »Denk an die Kinder, Jaimie«, schlug Kane vor. »Du weißt, dass die Entführer sie töten müssen. Wenn du dabei bist, haben wir bessere Chancen, sie unentdeckt rauszuholen.«
    »Du und Mack und die Jungs, ihr geht hin und holt diese Kinder ohne mich raus.« Jaimie hatte sich jetzt aufs Flehen verlegt, eindeutig ein letzter verzweifelter Versuch. Sie hatte nicht wirklich darüber nachgedacht, was passiert wäre, wenn sie das Team nicht vor dem Hinterhalt gewarnt und den bestmöglichen Fluchtweg für sie gefunden hätte. Vielleicht brauchten sie sie tatsächlich, aber …
    Sie schluckte schwer und sah in ihrer Verzweiflung Mack in die Augen. Er kam an ihre Seite, legte ihr seine Hand in den Nacken und löste mit seinen Fingern ihre Verspannungen.
    »Wenn wir Cowboys bräuchten, die mit rauchenden Colts die Botschaft stürmen, dann hätten wir zahllose Männer für diese Aufgabe, aber so lässt es sich nicht machen, Jaimie«, sagte Griffen. »Wir müssen so lautlos wie Schatten auftauchen und wieder verschwinden. Der Junge ist der einzige Sohn des nordkoreanischen Botschafters. Ich bin sicher, dass ich Ihnen die internationalen Verwicklungen nicht zu schildern brauche.«
    Jaimie gab sich geschlagen und lehnte sich an Mack, voller Mitgefühl für die bekümmerten Eltern und die Kinder, die sich zu Tode fürchten mussten. Ihr blieb gar nichts anderes übrig, als mitzugehen, doch sie wusste, welchen Preis es ihr abverlangen würde.
    Ich werde bei dir sein, Jaimie, rief ihr Mack ins Gedächtnis zurück. Unsere Energien verbinden sich immer besser miteinander. Und du wirst stärker. Wir können es schaffen.

    Wir werden es wohl schaffen müssen, erwiderte sie. »Dann werde ich wohl mitgehen.«
    Griffen lächelte. »Mit Ihrer Gabe können Sie die Kinder kampflos rausholen.«
    »Sie und ich, wir wissen beide, dass sich eine solche Situation schwer unter Kontrolle halten lässt. Das meiste ist reine Glücksache«, wandte Jaimie ein. »Und eine Frage der Informationen, die man hat.«
    »Dafür haben wir Sie ja«, sagte Griffen. Seine Laune hatte sich gebessert, seit sie kapituliert hatte. »General Chun ist ein guter Mann, ein Mann, den jeder, der beim Militär ist, respektieren würde. Er ist ein Ehrenmann. Aber lassen Sie mich Ihnen allen sagen, dass er im Moment große Angst hat. Ihm graut sogar, und ein Mann wie Chun sollte niemals diesen Ausdruck in seinen Augen haben. Die Eltern des kleinen Mädchens habe ich nicht getroffen, aber Sie kennen ihren Bruder. Sie haben mit ihm zusammen studiert und gemeinsam mit ihm die Ausbildung durchlaufen, bevor Sie zu den Schattengängern kamen.«
    Jaimie biss sich wieder auf die Unterlippe. Es hatte einen Rekruten aus Nordkorea gegeben, und sie hätte den Namen wiedererkennen müssen. Kim-son Song. Er hatte oft von seiner kleinen Schwester gesprochen. Sie war viele Jahre nach ihm geboren worden  – ein unerwartetes Geschenk, hatte er sie genannt.
    Mack war derjenige, der die Frage laut aussprach, Mack, der Befehlshaber, Mack, der sich rundum verantwortlich für seine Männer fühlte. »Weiß er es?«
    »Ja. Er ist informiert worden. Natürlich gibt er sich selbst die Schuld, aber

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