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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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einer möglichen wissenschaftlichen Entdeckung so sehr in
    Aufregung versetzen, dass sie ihr Leben riskierte.
    Sie befanden sich in Sondierungsreichweite eines Sterns der Hauptreihe, der von sieben Planeten umkreist wurde. Einer von ihnen gehörte zur Klasse M und wies große Ähnlichkeit mit der Erde auf, allerdings in einem früheren Stadium ihrer evolutionären Geschichte.
    »Erstaunlich«, sagte die Kommandantin, als sie die
    Sensordaten sah. »So hat die Erde vielleicht während des Mesozoikums ausgesehen, vor etwa hundertfünfzig Millionen Jahren. Der Planet könnte uns Einblicke in unsere eigene Geschichte gewähren. Wir sollten ihm einen Besuch
    abstatten.«
    »Captain, ich möchte darauf hinweisen, dass die ambientalen Bedingungen recht gefährlich sind. Es gibt heftige Stürme sowie starke vulkanische und seismische Aktivität. Ich schlage vor, Erkundungen und das Sammeln von Daten automatischen Sonden zu überlassen.«
    Doch in Janeways Augen leuchteten Neugier und
    Entschlossenheit. »Ich soll darauf verzichten, mir das alles selbst anzusehen? Dies gibt uns die Chance zu einer Reise in die Vergangenheit. Wir können einen unmittelbaren Eindruck davon gewinnen, wie unser Planet vor vielen Jahrmillionen ausgesehen hat. Nein, Tuvok, eine solche Gelegenheit möchte ich nicht versäumen.«
    »Dann werde ich Sie begleiten. Mit einer Sicherheitsgruppe.«
    »Und ich stelle ein wissenschaftliches Team zusammen. Eine komplette Landegruppe bricht auf. Dies ist sehr aufregend, Tuvok!«
    »Ja, Captain.« Tuvok dachte bereits an die
    Zusammenstellung der Sicherheitsgruppe und die Probleme, die sie auf dem fremden Planeten erwarteten. Warum ließ sich Captain Janeway immer wieder von irgendwelchen Launen leiten? Aus einem Impuls heraus unterbrach sie ihre reguläre Mission und setzte nicht nur sich selbst großer Gefahr aus, sondern auch die anderen Angehörigen der Landegruppe.
    Tuvok fühlte sich in seinem Beschluss bestärkt, so bald wie möglich eine Versetzung zu beantragen. Vielleicht richtete er sogar von diesem Schiff aus eine entsprechende Anfrage an das Starfleet-Hauptquartier.
    Eine Stunde später rematerialisierten sie auf der Oberfläche einer ungewöhnlichen Welt. Ferne Vulkane schleuderten Rauch und Asche gen Himmel. Hier und dort zeigte sich Vegetation, die Tuvok sehr seltsam erschien. Große
    Farnbäume – manche von ihnen ragten fünfzehn Meter weit auf – neigten sich im böigen heißen Wind hin und her.
    Captain Janeway lief wie ein ausgelassenes Kind umher, sondierte hier und dort mit ihrem Tricorder. Tuvok war ziemlich sicher, dass man auf eine so konfuse Weise keine exakten Anzeigen bekam. Sie durften also nicht einmal darauf hoffen, präzise wissenschaftliche Daten zu erhalten.
    Die Landegruppe stand auf einer Klippe. Hinter ihr erstreckte sich das Land mit den großen Farnbäumen und unten brodelte das Wasser eines Urmeers. Dampf stieg davon auf. Der heiße Wind umheulte Tuvok und die anderen, stahl ihnen die Worte von den Lippen. Dem Vulkanier erschien diese Welt als ebenso unordentlich und chaotisch die das menschliche Wesen.
    Das galt insbesondere für Captain Janeway, die der
    wissenschaftlichen Gruppe Anweisungen zurief – die Männer und Frauen gingen in unterschiedliche Richtungen fort, hoben ihre Tricorder dabei wie Zauberstäbe. Tuvok behielt wachsam den Himmel im Auge, an dem Reptilienvögel kreisten und die Neuankömmlinge offenbar noch nicht bemerkt hatten. Aber bestimmt dauerte es nicht lange, bis sie die Außenweltler bemerkten. Er tastete mit der rechten Hand nach dem Phaser und forderte die Sicherheitswächter mit einem Nicken auf, den Wissenschaftlern zu folgen.
    Tuvok beabsichtigte, in unmittelbarer Nähe der
    Kommandantin zu bleiben, die sich von ihrem Übermut
    durchaus dazu hinreißen lassen konnte, leichtsinnig zu werden.
    Doch als er den Kopf von einer Seite zur anderen drehte, war von ihr weit und breit nichts zu sehen.
    Er eilte zum Rand der Klippe, spähte über den Rand und fragte sich besorgt, welcher Anblick ihn erwartete. Er stellte sich vor, wie Captain Janeway tief unten auf einem Felsen lag, alle Knochen in ihrem Leib gebrochen, oder wie sie im brodelnden Meer versank…
    Was er schließlich sah, war noch weitaus überraschender: Die Kommandantin kletterte am steilen Hang nach unten. Was dachte sie sich nur dabei?
    Dann bemerkte er das Nest auf einem Felsvorsprung. Zwei braun und grün gefleckte Eier lagen darin.
    »Captain!«, rief er, um das Heulen des Winds

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