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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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»Janeway an Bonestell.
    Zwei
    Personen für den Transfer.«
    Sie warteten, aber nichts geschah. Janeway klappte ihren Tricorder auf und runzelte die Stirn. »Ich bekomme überhaupt keine Anzeigen. Offenbar gibt es hier Interferenzen…«
    Sie schwenkte den Tricorder von einer Seite zur anderen, aber das Display zeigte auch weiterhin nichts an. Schließlich deaktivierte sie das Gerät und lehnte sich an die Höhlenwand.
    »Ich schätze, wir müssen warten.«
    »Und worauf warten wir? Darauf, dass die Jungen des Vogels ausschlüpfen und groß genug werden, um fortzufliegen?«
    Zu Tuvoks großer Überraschung lachte Janeway. Es war ein lautes, herzhaftes Lachen und der Vulkanier wusste nicht, was er davon halten sollte. Was fand die Kommandantin an ihrer Situation so komisch? Er beobachtete, wie sie sich die Augen rieb. Sie hatte so sehr gelacht, dass ihr die Tränen kamen –
    auch diese menschliche Eigenschaft fand Tuvok sehr
    rätselhaft.
    »Sie sind wundervoll, Tuvok. Ich finde wirklich großen Gefallen an Ihnen.«
    Er dachte über die Bemerkung nach, die so verwirrend war wie der Rest von Janeways Verhalten. »Captain«, sagte er schließlich, »ich muss zugeben, dass ich Sie nicht verstehe.
    Wir sitzen in einer kleinen Höhle auf einem fremden Planeten fest, während draußen ein gefährlicher Raubvogel lauert, dazu bereit, uns sofort anzugreifen, wenn wir uns im Zugang zeigen.
    Aber Sie sind nicht besorgt, finden die Situation sogar komisch. Könnten Sie das erklären?«
    Die Kommandantin überraschte Tuvok einmal mehr, indem sie sich näherte, den Arm um seine Schultern legte und ihn aus Augen ansah, in denen Zuneigung zu glänzen schien. »Ich bin so froh, dass Sie auf mein Schiff versetzt wurden. Wenn es nur nach mir gegangen wäre… Ich hätte Sie nicht angefordert und daher keine Gelegenheit gefunden, eine höchst
    bemerkenswerte Person kennen zu lernen.«
    Tuvok atmete dreimal tief durch, um die Verwirrung aus seinem Selbst zu vertreiben. »Auch auf die Gefahr hin, schwer von Begriff zu erscheinen – ich verstehe noch immer nicht.
    Seit unserer ersten Begegnung gab es ständig Konflikte zwischen uns und das ist auch heute noch der Fall. Sie schenken meinen Empfehlungen nicht die geringste Beachtung und ignorieren die Starfleet-Protokolle, an die ich Sie immer wieder erinnere. Bisher gaben Sie durch nichts zu erkennen, mich zu bewundern oder auch nur zu respektieren.«
    Janeways Gesichtsausdruck veränderte sich und zeigte Sorge.
    »Ich höre auf alle Ihre Ratschläge. Und ich nehme mir alle Ihre Ermahnungen zu Herzen.« Sie zögerte kurz. »Ich lasse Sie es nur nicht immer wissen«, fügte sie hinzu und dabei klang ihre Stimme etwas munterer.
    Ihre Lippen deuteten ein Lächeln an, und Tuvok atmete erneut einige Male tief durch. Er dachte an das Cthia, an die Möglichkeit, den eigenen Geist zu kontrollieren. Bei dieser kapriziösen Frau lief er Gefahr, die Kontrolle über sich zu verlieren. »Bitte erklären Sie das.«
    »Ich dachte, wir spielen ein Spiel. Es dauert schon so lange, dass ich davon ausging, Sie würden es ebenso wenig ernst nehmen wie ich.«
    Tuvoks Verwunderung nahm immer mehr zu. »Ich bin ratlos, Captain. Ich verstehe nicht, was Sie mir sagen, halte das aber für notwendig. Ich muss Sie von meiner Entscheidung
    informieren, unmittelbar nach dem Ende der aktuellen Mission meine Versetzung zu beantragen.« Er sah zum Höhlenzugang.
    »Vorausgesetzt wir überleben«, fügte er hinzu.
    Janeways Miene offenbarte Emotionen, die Tuvok nicht zu deuten wusste. Mit beiden Händen griff sie nach seiner Hand, eine Geste, die er beunruhigend fand. »Nein, bitte«, sagte sie.
    »Sie dürfen mich nicht verlassen. Ich brauche Sie so sehr.«
    »Es gibt viele ausgezeichnete Offiziere, die Ihnen ebenso gute Dienste leisten könnten…«
    »Nein, nicht ebenso gute. Sie sind mein Fels, Tuvok, meine Stütze. Sie stabilisieren mich auf eine Weise, wie ich es nie zuvor gespürt habe.« Sie richtete einen drängenden Blick auf ihn, der ihren Worten eine ganz neue Dimension gab. »Man hat mir das Kommando eines neuen Raumschiffs angeboten«, sagte Janeway. »Eines Schiffes der Intrepid-Klasse namens Voyager. Es ist eine aufregende Gelegenheit und ich freue mich darauf, sie mit Ihnen zu teilen. Bitte versprechen Sie mir, dies in Erwägung zu ziehen.«
    Tuvok sprach mit so viel Gelassenheit, wie er aufbringen konnte. »Ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie in mich setzen«, sagte er und wählte seine Worte

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