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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Gebaren vor dem Geschlechtsakt. B’Elannas Verhalten schien den Cardassianer zu erregen und sie hörte, wie er leise stöhnte. Mit ihren kleinen weißen Zähnen – zum Glück hatte sie nicht die klingonischen Zähne ihrer Mutter geerbt – knabberte sie an der Hand, und daraufhin stöhnte der Mann erneut.
    Sie spannte die Muskeln in den Beinen, bereitete sich vor.
    Noch einmal holte sie tief Luft, was der Cardassianer bestimmt für ein Zeichen der Leidenschaft hielt, und dann kam sie wie ein startender Shuttle nach oben. Gul Tancrets Kopf neigte sich abrupt nach hinten und er taumelte, verlor das Gleichgewicht, fiel schwer aufs Deck. Verblüfft versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen, aber B’Elanna war bereits aufgesprungen, wirbelte herum und versetzte ihm einen Tritt an die Schläfe.
    Sie spürte den Kontakt – der Stiefel zertrümmerte einen Knochen in der cardassianischen Stirn – und erneut ging Gul Tancret zu Boden. Ein oder zwei Sekunden später schüttelte er sich, hob den Kopf und sah sie aus blitzenden schwarzen Augen an. Plötzlich flog er ihr entgegen, und sein Arm traf B’Elanna mit solcher Wucht an der Wade, dass sie aufschrie.
    Ihr Bein wurde taub, und sie taumelte zurück, versuchte dabei, sich wieder unter Kontrolle zu bringen und auf den nächsten Angriff vorzubereiten. Leider bot das Deck keinen richtigen Halt, und als Gul Tancret erneut zuschlug, traf er B’Elanna am Unterkiefer. Schmerz zuckte durch die linke Seite ihres Gesichts und sie fiel.
    Hastig kroch sie über den Boden, suchte Zuflucht hinter einer der Kisten mit den Waffen. Verzweifelt hielt sie nach dem offenen Container Ausschau und wünschte sich, nach einem Phaser greifen zu können. Aber die betreffende Kiste befand sich nicht in der Nähe, und eine andere zu öffnen, hätte zu viel Zeit erfordert und dem Cardassianer Gelegenheit gegeben, sie noch einmal zu schlagen.
    B’Elanna zerrte an einem Kistenstapel und zu ihrer großen Freude stürzte er um, versperrte ihrem Verfolger den Weg. Sie hastete durch das Labyrinth aus Frachtcontainern, dankbar für Meslers Sparsamkeitstick – das Halbdunkel erleichterte es ihr, sich zu verstecken. Sie hörte, wie Tancret über die
    umgestürzten Kisten hinwegkletterte, wich noch tiefer in die Schatten zurück.
    Auf einmal donnerte es dumpf und das Deck erzitterte. In der Ferne erklangen erregte Stimmen. Wieder donnerte es und weitere Kistenstapel stürzten um. B’Elanna begriff plötzlich, dass sie Gefahr lief, unter den Containern begraben zu werden, wenn sie an Ort und Stelle blieb. Vorsichtig kroch sie in Richtung der offenen Mitte des Frachtraums.
    Die Stimmen kamen näher, riefen und schrien. Phaser
    entluden sich fauchend. B’Elanna öffnete den Verschluss einer Kiste, entnahm ihr ein Phasergewehr und fühlte sich endlich der Situation gewachsen.
    Sie kroch weiter, spitzte dabei die Ohren und lauschte aufmerksam. Die Stimmen von Menschen erklangen, scharf und drängend. Einmal mehr grollte es und das ganze Schiff schüttelte sich. B’Elanna merkte, wie der Kistenstapel direkt neben ihr ins Wanken geriet.
    Sie hechtete zur Mitte des Raums und ihre Waffe schlitterte über den Boden. Hinter ihr krachten die Container zu Boden –
    wenn sie nicht rechtzeitig reagiert hätte, wäre sie von ihnen zermalmt worden. Sofort kam sie wieder auf die Beine und hielt das Gewehr schussbereit.
    Ein Mann stand vor ihr, ein Mensch, und musterte sie
    erstaunt. Er war attraktiv und an der einen Schläfe zeigte sich ein seltsames Symbol. Gul Tancret und zwei weitere
    Cardassianer lagen auf dem Boden, bewusstlos oder tot.
    »Wer sind Sie?«, fragte der Mensch.
    »Bordingenieurin…«, begann B’Elanna und verzog
    schmerzerfüllt das Gesicht. Ihr Unterkiefer schien gebrochen zu sein. Aus einem Reflex heraus hob sie die Hand und tastete danach.
    »Funktioniert das Triebwerk?«, fragte der Mann. B’Elanna nickte und daraufhin sagte er: »Kommen Sie.« Er wandte sich der Leiter zu, um in den Maschinenraum hinabzuklettern. Sie folgte ihm, ohne zu zögern. Irgendetwas in ihr spürte, dass der Fremde ein Freund war.
    Zwei Stunden später befand sich der Frachter im Orbit um Riva, einem Planeten in der entmilitarisierten Zone. Die wertvolle Fracht wurde sofort entladen und auf die Oberfläche gebracht.
    B’Elanna saß in einem kleinen Zimmer an Bord des Maquis-Schiffes Liberty und wurde dort von einer Bajoranerin behandelt, die starke und gleichzeitig sanfte Hände hatte. Mit großem Geschick setzte

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