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Schiffe versenken

Schiffe versenken

Titel: Schiffe versenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Chisnell
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dem sich kaum noch genug Benzin befand, um eine Selbstgedrehte in Brand zu setzen.
    »Genau. Das Letzte, was wir jetzt brauchen können, ist, dass unser eigener Mann Geister sieht. Kloc soll für ein paar Tage verschwinden und die Leine locker lassen.«
    »Und wenn ihn jemand anderer in Unruhe versetzt hat?«, fragte Tosh zurück.
    »Dann gibt es zwei Möglichkeiten: die Triaden oder die Schweine. Aber falls ihn einer von beiden wegfischt, kommen wir dann auch ohne Hamnet klar?«
    Janac hatte die Frage direkt an Jordi gerichtet, der sofort antwortete: »Ohne jemand in der Firma können wir nicht weitermachen. Alle Frachtinformationen, die wir brauchen, laufen über WAN, das Wide Area Network.«
    »Erspar mir diesen Computermist«, fuhr Janac ihn an.
    »In dieses System kommt man nicht von draußen als Hacker, wir brauchen einen Insider, und falls Hamnet ausfällt, müssen wir ihn eben ersetzen.« Jordi begann, auf einem Fingernagel herumzukauen.
    »Das ganze Unternehmen ist zu Ende, sobald wir das vierte Schiff haben?«, fragte jetzt Tosh und schaute Janac an, wobei er versuchte, die Ungläubigkeit in seiner Stimme nicht so deutlich werden zu lassen.
    »Tosh«, antwortete Janac mit übertrieben geduldiger Stimme, »ich habe eine Abmachung mit ihm, und du weißt doch, wie ich über diesen Mist denke. Außerdem ändert sich das Wetter gegen Ende Juni, und in ein paar Wochen toben hier die Hurrikane. Dann müssen wir sowieso sechs Monate aussetzen und haben jede Menge Zeit, einen Ersatz für Hamnet zu finden.«
    Tosh schniefte wieder, dachte nach und versuchte, das Feuerzeug mit dem Daumen zum Funktionieren zu bringen. Schließlich schaffte er es, gönnte sich einen ersten, tiefen Lungenzug und sagte: »Aye, aber wir brauchen vier Schiffe, um uns gut zu verschanzen und genügend Männer sechs Monate lang auszurüsten.«
    Mit verschränkten Armen wandte sich Janac wieder dem Fenster zu, seine Absätze knirschten auf dem gekachelten Boden. Er musste noch eine andere Möglichkeit in Betracht ziehen: Vielleicht hatte Hamnet mittlerweile genug von dem Deal. Dann konnte er sich nicht nur an die Polizei wenden, sondern kochte vielleicht sein eigenes Süppchen. Janac redete aus dem offenen Fenster: »Wir werden diesmal unsere Methode ändern und nahe an der Küste angreifen, sodass wir mit dem Schlauchboot fliehen können – im Fall der Fälle.«
    Aus dem Dschungel stieg ein Schrei auf, und dann hörte man hektisches Flügelschlagen.
    »Was soll das heißen?«, fragte Tosh.
    »Druck mir mal die Informationen aus, Jordi.« Es klickte ein paarmal, und dann begann der Laserdrucker zu arbeiten, bis sich Janac ungeduldig die Seiten schnappte und vor die Karten trat, die ausgebreitet auf dem Tisch lagen. »Dann wollen wir mal schauen. Die Kyushu Sunk, ein mittelgroßes Containerschiff, läuft morgen Abend von Hongkong nach Panama. Wir schnappen es hier, im Balintang Channel, in der Nacht vom Freitag zum Samstag.« Er tippte auf die Karte. »Wir nehmen uns das Schiff von Steuerbordbug her vor, kommen von Süden und entern ein paar Seemeilen hinter dieser Insel.« Janac sah sich die Karte genauer an. »Balintang Island. Da können wir auch unser Schlauchboot verstecken. Wenn die bis kurz vor der Insel noch nichts gemerkt haben, dann wirst du sie aufwecken, Jordi, und uns in die Arme treiben. Erschreck sie zu Tode – und das Letzte, woran sie denken, ist eine Deckswache.« Er überlegte einen Moment. »Und das alles spielt sich in Reichweite des Schlauchbootes ab. Das heißt, wenn irgendwas schief geht, sind wir schnell am Strand und verschwinden in der Pampa auf der Ostseite von Cape Engano. Du bist verantwortlich, dass jeder im Schlauchboot sein Überlebensdschungelpäckchen und seine Waffen dabeihat. Vor dort aus ist es ein langer Weg zur Autostraße, aber wir haben gute Chancen, auch wenn wir an Bord erwartet werden sollten. Tosh, hast du alles verstanden?«
    Tosh, der neben ihm stand, nickte. »Aye, aye.«
    Janac ging vom Kartentisch zu einem der mächtigen Sofas mitten im Zimmer und setzte sich. »Okay, Männer, dann zum Zeitplan. Besorgt den Wetterbericht und los geht’s.«
     
    »Diese Nacht ist perfekt«, bemerkte Tosh, der mit geschwärztem Gesicht und einer Skimaske, die nur Mund und Augen freiließ, dasaß und ins Wasser spuckte.
    Neben ihm saßen fünf Männer, die ähnlich aussahen wie er, darunter Edi und Soey. Je drei hockten auf jeder Seite des Schlauchboots, einer hielt eine Heckler & Koch MP5 Maschinenpistole, ein

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