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Schiffsdiebe

Schiffsdiebe

Titel: Schiffsdiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Hannes; Bacigalupi Riffel
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alles besser!« Die Spitze des Messers glitt zwischen Pimas Brüsten nach unten und richtete sich auf ihre Magengrube. Lopez schaute zu Nailer hinüber. » Willst du mir jetzt auch noch sagen, was ich tun soll? Behauptest du etwa, dass ich ihr nicht den Bauch aufschlitzen kann, wenn mir danach ist?«
    Nailer schüttelte hastig den Kopf. » Du kannst tun und lassen, was du willst. Schließlich hat sie dich angege-griffen.« Ihm klapperten die Zähne. Er musste sich furchtbar zusammenreißen, um auch nur bei Bewusstsein zu bleiben. Pima und Nita starrten ihn an. » Wenn du ihr Blu-lu-lut haben willst, gehört es d-d-dir. Das ist dein gu-gu-gutes Recht.« Ihm wurde zunehmend schwindlig. Er holte tief Luft und versuchte sich zu besinnen, was er hatte sagen wollen. Bemühte sich, deutlich zu sprechen. » Pimas Mutter hat dich aus der Hütte geholt, als der Sturm tobte. Niemand sonst wollte mir helfen. Niemand sonst hätte es gekonnt.« Er zuckte hilflos mit den Schultern. » Wir stehen in Sadnas Schuld.«
    » Verdammt, Nailer.« Richard neigte den Kopf. » Klingt für mich immer noch so, als wolltest du mir Vorschriften machen.«
    » Vielleicht solltest du dem Mädchen eine Lektion erteilen, anstatt sie zu töten«, grollte Tool. » Damit das junge Gesindel was lernt.«
    Nailer blickte überrascht zu dem Halbmenschen auf und versuchte, seinen Vorteil zu nutzen. » Ich sag ja nur, dass wir bei ihrer Mutter in der Schuld stehen, und alle wissen das. Es ist schlechtes Karma, wenn die Leute meinen, dass wir undankbar sind.«
    » Schlechtes Karma?« Nailers Vater grinste breit. » Glaubst du, das kümmert mich?«
    » Eine Blutschuld zu begleichen ist kein Zeichen von Schwäche«, grollte Tool.
    Richard blickte von Nailer zu Tool. » Na, das ist ja ein Ding! Sieht fast so aus, als wollten alle, dass das Mädchen am Leben bleibt.« Er feixte spöttisch, hob das Messer und stieß damit zu.
    Pima schrie laut auf, doch Richard hielt inne, bevor er Blut vergoss. Mit einem Grinsen zog er das Messer zurück. » Mir scheint, du kommst noch mal mit einem blauen Auge davon, Mädchen.«
    Er nahm ihre Hand und blickte ihr in die Augen. » Deine Mama hat noch was gut bei mir«, sagte er. » Aber wenn du noch mal mit dem Messer auf mich losgehst, knüpf ich dich an deinen eigenen Gedärmen auf. Kapiert?«
    Pima nickte, ohne zu blinzeln. » Kapiert.«
    » Gut.« Richard lächelte und bog ihre Hand auf.
    Pima keuchte laut, als er ihren kleinen Finger packte. Knochen knackten, und Nailer zuckte zusammen. Pima stieß einen Schrei aus und biss dann wimmernd die Zähne zusammen. Richard umfasste ihren Ringfinger. Pima schnappte verzweifelt nach Luft. Er lächelte und senkte den Kopf, sodass er auf Augenhöhe mit ihr war. » Jetzt weißt du es besser, richtig?«
    Pima nickte verzweifelt, aber er knickte ihr trotzdem den Finger um. Ein weiterer Knochen brach, und sie heulte auf.
    » Hast du deine Lektion gelernt?«, fragte er.
    Pima zitterte am ganzen Körper, doch es gelang ihr zu nicken.
    Nailers Vater fletschte die gelben Zähne. » Dass du mir das so schnell nicht vergisst!« Er begutachtete ihre gebrochenen Finger und senkte dann die Stimme. » Du kannst dich glücklich schätzen. Ich hätte dir jeden einzelnen Finger brechen können, und niemand hätte behauptet, ich hätte unrecht getan, Blutschuld hin oder her.« Sein Blick wurde eisig. » Vergiss nie, dass ich nicht so viel genommen habe, wie mir zustand.«
    Er trat einen Schritt zurück und nickte dem Halbmenschen zu. » Du kannst sie loslassen, Tool.«
    Pima sank zu Boden und hielt sich wimmernd die Hand. Nailer musste sich zwingen, nicht zu ihr zu gehen, um sie zu trösten. Am liebsten hätte er sich auf den heißen Planken zusammengerollt und die Augen geschlossen, aber das durfte er nicht. » Was ha-ha-hast du mit dem Mädchen vor?« Er hörte gar nicht mehr auf zu zittern.
    Sein Vater warf einen kurzen Blick zu dem gefesselten Mädchen hinüber. » Was geht dich das an?«
    » Sie ist verda-da-dammt reich«, stotterte Nailer. » Wenn ihre Leute nach ihr suchen, ist sie be-be-bestimmt eine Menge wert.« Sein ganzer Körper erbebte. » Vi-vi-vielleicht mehr als das Schiff.«
    Sein Vater musterte das Mädchen eingehend. » Meinst du, für dich zahlt jemand eine Belohnung?«, fragte er schließlich.
    Nita nickte. » Mein Vater sucht auf jeden Fall nach mir. Ihm ist es äußerst wichtig, dass mir nichts geschieht.«
    » Tatsächlich? Wie wichtig?«
    » Der Klipper dort hat mir gehört. Was

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