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Schlaf in himmlischer Ruh

Schlaf in himmlischer Ruh

Titel: Schlaf in himmlischer Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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der
Präsident. »Nicht wahr, Sieglinde?«
    »Ja, Thorkjeld. Iß deinen guten
Reispudding. Ist es sein Aussehen oder sein Verstand, den Sie bewundern, Miss
Marsh?«
    »Ich glaube, es ist sein gesunder
Menschenverstand«, erwiderte Helen. »Ich habe an Colleges im ganzen Land
gearbeitet, aber das ist das erste, an dem jeder zu wissen scheint, was er tut
und warum.«
    »Aha. Also das, Thorkjeld, ist ein
Kompliment, das etwas wert ist. Sie haben recht, Miss Marsh, mein Mann ist ein
vernünftiger Mann. Manche würden meinen, das machte ihn zu einem langweiligen
Mann, aber in siebenundzwanzig Jahren habe ich ihn nie langweilig gefunden.
Nein, Thorkjeld, keine Sahne in deinen Kaffee. Du hattest Sahne zum Pudding.
Und was ist es, woran Sie arbeiten, Miss Marsh?«
    »Ich bin Bibliothekarin.«
    »Ja? Dann können Sie die Stelle
übernehmen, die Mrs. Ames nicht verlassen hat. Ich sage >nicht verlassen
hat<, weil sie sie nie angetreten hat.«
    Mrs. Svenson schlug dem Präsidenten
spielerisch die Hand von der Zuckerdose weg. »Sie war nur dann eine gute
Arbeiterin, wenn sie sich um die Angelegenheiten anderer kümmerte. Was du mit
ihr hättest machen sollen, Thorkjeld, wäre gewesen, jemand anders zum
Assistenten für die Sammlung Buggins zu ernennen. Dann hätte sie ihm den Job
unter der Nase weggeschnappt und im Nu erledigt. Denk daran, wenn du nochmal
auf so jemanden triffst. Mein Mann ist wie ein Elefant, Miss Marsh. Er vergißt
nie. Er würde auch wie ein Elefant aussehen, wenn ich ihn ließe. Nein,
Thorkjeld, du brauchst keinen Kaffee mehr. Dann träumst du schlecht. Erklär
Miss Marsh, was sie tun soll, und komm mit nach Hause.«
    »Melden Sie sich morgen früh in der
Bibliothek, und bitten Sie um den Schlüssel für den Buggins-Raum. Ich werde
Porble sagen, daß Sie kommen.«
    »Aber wollen Sie nichts über meine
Laufbahn oder Qualifikation wissen?« staunte Helen.
    Präsident Svenson erhob sich und rückte
seiner Frau den Stuhl beiseite. »Das werde ich bald genug erfahren. Peter, Sie
übernehmen sie. Und denken Sie daran, ich behalte Sie im Auge.«
    »Das ist vielleicht ein Paar«, sagte
Helen, als die Svensons außer Hörweite waren.
    »Das sind sie und noch einiges mehr.
Vorsicht, Stufe, junge Frau. Ist Ihnen dieser Mantel wirklich warm genug?«
    »Nein, aber ich habe meine
South-Dakota-Wollhosen darunter. Wohin gehen wir?«
    »Ich meine, wir sollten besser bei
Porble vorbeischauen und ihm beibringen, daß er eine neue Assistentin hat,
bevor es jemand anders tut. Porble neigt dazu, leicht beleidigt zu sein.«
    »Aber Dr. Svenson wird es ihn wissen
lassen.«
    »Die Buschtrommeln werden dröhnen,
lange bevor der Präsident dazu kommt.«
    Shandy nahm Helen beim Ellbogen und
steuerte sie zur Tür. Sie waren noch nicht weit gekommen, als jemand sagte:
»Wer ist deine Freundin, Peter?«
    »Oh, hallo, meine Damen. Pam Waggoner
und Shirley Wrenne, das ist Helen Marsh, die gerade zur Hilfsbibliothekarin
ernannt worden ist.«
    »Das haben wir gehört«, antwortete Miss
Waggoner, eine dünne, dunkle Assistentin in der Nutztierhaltung. »Sie sind
Jemmy Ames Schwiegermutter oder so, nicht wahr?«
    »Nur eine Art Nenntante. Jemmy hat mich
in die Bresche geworfen, als sie feststellte, daß ihr Vater eine Haushälterin
brauchen würde.«
    »Die hat er schon immer gebraucht«,
sagte Miss Wrenne, eine langgesichtige Blondine in einer Menge handgewebter
Sachen; sie war spezialisiert auf bäuerliches Handwerk. »Sind Sie eine richtige
Bibliothekarin oder noch so ein Blender wie die Ames?«
    »Meine Güte, Wrenne«, schnappte ihre
Gefährtin, »wir wissen alle, daß du Jemima nicht ausstehen konntest, aber
deswegen mußt du sie nicht noch nachträglich durch den Schmutz ziehen, jetzt,
wo sie tot ist.«
    »Du meinst, jetzt, wo sie bekommen hat,
was sie verdient hat dafür, daß sie ihre Nase in Sachen steckte, die sie nichts
angingen«, ergänzte Miss Wrenne und biß krachend in ein Radieschen.
    »Ach, hör auf«, sagte Pam. »Viel
Vergnügen hier, Miss Marsh, so kurz Ihr Aufenthalt auch sein mag. Ich kann mir
nicht vorstellen, daß Sie es lange aushalten in Balaclava.«
    »Ich bin eine qualifizierte
Bibliothekarin«, erwiderte Helen, »und ich finde, daß Balaclava wundervoll ist.
Sie müssen mich mal in der Bibliothek besuchen. Wenn ich irgendwelche Faith
Baldwins in der Sammlung Buggins finde, hebe ich sie Ihnen auf.«
    Bevor eine der beiden Frauen eine
Antwort formulieren konnte, ging sie weiter, ein höfliches Lächeln auf

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