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Schlafender Tiger. Großdruck.

Schlafender Tiger. Großdruck.

Titel: Schlafender Tiger. Großdruck. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosamunde Pilcher
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Bour­ne­mouth bist.“
    „Ich ha­be in der Woh­nung an­ge­ru­fen, so­bald ich wie­der in Lon­don war, und Agnes sag­te mir, wo du bist. Na­tür­lich ha­be ich das nächs­te Flug­zeug ge­nom­men und bin so­fort her­ge­kom­men.“
    „Das war sehr nett von dir, Rod­ney.“
    „Was hältst du da­von, wie­der nach Hau­se zu flie­gen?“
    „Ich wä­re schon viel frü­her zu­rück­ge­kom­men, aber mir wur­de am Flug­ha­fen mein gan­zes Geld ge­stoh­len, und ich konn­te das Rück­flug­ticket nicht be­zah­len.“
    „Du hät­test mich doch be­nach­rich­ti­gen kön­nen; ich hät­te dir so­fort te­le­gra­phisch Geld an­ge­wie­sen.“
    „Ich... Ich woll­te dir kei­ne Um­stän­de ma­chen. Au­ßer­dem“, füg­te sie in ei­nem An­flug von Ehr­lich­keit hin­zu, „dach­te ich, du wür­dest sa­gen, du hät­test mich ge­warnt. Das hast du ja auch, und ich ha­be mich ge­irrt, Ge­or­ge Dyer war nicht mein Va­ter... ist nicht mein Va­ter...“
    „Nein, das war mir schon vor­her klar.“
    „Aber du siehst doch ein, daß ich es selbst her­aus­fin­den muß­te?“
    Er seufz­te. „Lei­der bin ich im­mer noch der Mei­nung, es wä­re bes­ser ge­we­sen, du hät­test mir die An­ge­le­gen­heit über­las­sen.“
    „Ich hat­te dich ge­be­ten, mit mir zu kom­men. Ich woll­te, daß du mich be­glei­test, aber du hast dich ge­wei­gert.“
    „Ich ha­be mich nicht ge­wei­gert, ich konn­te nicht. Das weißt du ge­nau.“
    „Du hät­test die­se Mrs. Wie-hieß-sie-noch ver­trös­ten kön­nen.“
    „Se­li­na!“ Er­schro­cken stell­te er fest, daß sie sich noch mehr ver­än­dert hat­te, als auf den ers­ten Blick zu er­ken­nen war.
    Sie hol­te tief Luft. „Je­den­falls be­reue ich nichts. Ich bin froh, daß ich her­ge­kom­men bin, auch wenn Ge­or­ge nicht mein Va­ter ist. Und ich wür­de al­les ge­nau­so noch ein­mal ma­chen.“
    Es war ei­ne Auf­for­de­rung zum Kampf, doch be­vor Rod­ney sich ei­ne Er­wi­de­rung über­le­gen konn­te, kam Ge­or­ge Dyer her­ein, die Kat­ze auf dem Arm, und misch­te sich fröh­lich in die Un­ter­hal­tung.
    „Al­so, ist das nicht nett? Sie ha­ben ein­an­der wie­der­ge­fun­den. Wie wä­re es mit ei­nem Drink, um sich ab­zu­küh­len?“
    „Ich möch­te nichts trin­ken, dan­ke“, sag­te Rod­ney steif.
    „Dann viel­leicht ei­ne Zi­ga­ret­te?“
    „Nein, im Mo­ment nicht.“ Er rä­us­per­te sich. „Ich ha­be Se­li­na ge­ra­de ge­sagt, daß ich den­ke, es ist am bes­ten, wir flie­gen so bald wie mög­lich nach Lon­don zu­rück. Mein Ta­xi war­tet am Ca­la Fu­er­te-Ho­tel, wir kön­nen al­so so­fort zum Flug­ha­fen fah­ren.“
    „Gu­te Or­ga­ni­sa­ti­on“, be­merk­te Ge­or­ge.
    Rod­ney warf ihm einen ra­schen Blick zu, um zu se­hen, ob Ge­or­ge sich über ihn lus­tig mach­te, doch er konn­te kei­ne Spur von Hu­mor in den dunklen Au­gen er­ken­nen. Nicht ganz über­zeugt wand­te er sich wie­der an Se­li­na. „Viel­leicht soll­test du lie­ber pa­cken. Wo hast du ge­wohnt?“
    „Hier“, ant­wor­te­te Se­li­na.
    Rod­ney wur­de sicht­lich blaß. „Hier?“
    „Ja. Hier. In der Ca­sa Bar­co.“
    „Du hast hier ge­schla­fen?“
    „Es gab kei­ne an­de­re Mög­lich­keit...“
    Sie zit­ter­te ein we­nig, und Ge­or­ge spür­te, daß sie ner­vös war. „War das nicht ein ganz klei­nes biß­chen un­kon­ven­tio­nell?“ Rod­ney klang jetzt ei­sig.
    Ge­or­ge setz­te Pearl ab­rupt auf den nächs­ten Stuhl. „Das fin­de ich nicht. Im­mer­hin dür­fen wir nicht ver­ges­sen, daß Se­li­na mei­ne Cou­si­ne ist.“
    „Und ver­ges­sen wir auch nicht, ei­ne sehr ent­fern­te. Au­ßer­dem geht es gar nicht dar­um.“
    „Worum geht es dann?“
    „Nun, Se­li­na taucht hier un­auf­ge­for­dert auf, oh­ne sich an­zu­kün­di­gen, ei­ne völ­lig Frem­de für Sie, und Sie be­hal­ten Sie hier, las­sen Sie prak­tisch in die­sem Haus woh­nen und, so­weit ich se­hen kann, im sel­ben Zim­mer schla­fen. Ich ha­be ja vol­les Ver­ständ­nis da­für, daß Sie sich nicht un­be­dingt um Ih­ren ei­ge­nen Ruf sor­gen, aber Se­li­na zu­lie­be hät­ten Sie doch si­cher ei­ne an­de­re Lö­sung fin­den kön­nen.“
    „Viel­leicht woll­ten wir das nicht“, sag­te Ge­or­ge.
    Rod­ney ver­lor die

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