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Schlafender Tiger. Großdruck.

Schlafender Tiger. Großdruck.

Titel: Schlafender Tiger. Großdruck. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosamunde Pilcher
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Ruf zu ver­lie­ren, und ich fin­de dein Be­neh­men ein­fach un­glaub­lich! Ich wa­ge gar nicht dar­an zu den­ken, was Mr. Ar­thur­sto­ne da­zu sa­gen wird.“
    „Du wirst es Mr. Ar­thur­sto­ne be­stimmt er­klä­ren kön­nen, Rod­ney, da bin ich mir si­cher. Und ich den­ke... wenn du es ihm er­klärst, sagst du ihm auch bes­ser gleich, daß er mich nicht zum Al­tar füh­ren muß. Es tut mir wirk­lich furcht­bar leid, aber am En­de ist es doch am bes­ten so. Im­mer­hin wä­re ich ja doch nur ei­ne Be­las­tung für dich, nach al­lem, was ge­sche­hen ist. Und... hier ist dein Ring...“
    Sie hielt ihn Rod­ney in der aus­ge­streck­ten Hand hin, die blin­ken­den Dia­man­ten und den dun­kel­blau­en Sa­phir, da­zu ge­dacht, Se­li­na für im­mer an ihn zu bin­den. Er hat­te Lust, den Ring in ei­ner groß­ar­ti­gen Ges­te über die Ter­ras­sen­brüs­tung ins Meer zu schleu­dern, doch er hat­te ei­ne Stan­ge Geld ge­kos­tet, des­halb schluck­te Rod­ney sei­nen Stolz her­un­ter und nahm ihn an sich.
    „Es tut mir leid, Rod­ney.“
    Mann­haft zu schwei­gen schi­en die wür­de­volls­te Lö­sung. Rod­ney mach­te auf dem Ab­satz kehrt und ging auf die Tür zu, doch Ge­or­ge war vor ihm da und hielt sie ihm auf. „Wie scha­de, daß Ihr Be­such so we­nig er­freu­lich ver­lief. Sie soll­ten ein­mal spä­ter im Jahr nach Ca­la Fu­er­te kom­men, wenn mehr los ist. Ich bin si­cher, Was­sers­ki­fah­ren und Tau­chen und Har­pu­nie­ren wür­de Ih­nen großen Spaß ma­chen. Es war zu gü­tig von Ih­nen her­zu­kom­men.“
    „Glau­ben Sie nur nicht, Mr. Dyer, daß ich oder mei­ne Part­ner Ih­nen das durch­ge­hen las­sen.“
    „Das glau­be ich nicht ei­ne Se­kun­de. Ich bin si­cher, Mr. Ar­thur­sto­ne wird ein paar klu­ge Ide­en aus dem Är­mel zau­bern, und schon bald wer­de ich der glück­li­che Emp­fän­ger ei­nes form­voll­en­de­ten Schrei­bens sein. Sind Sie si­cher, daß ich Sie nicht ins Dorf fah­ren soll?“
    „Dan­ke, ich zie­he es vor, zu Fuß zu ge­hen.“
    „Nun ja, cha­cun á son go û t. Es war mir ein ganz be­son­de­res Ver­gnü­gen. Auf Wie­der­se­hen.“
    Rod­ney er­wi­der­te dar­auf nichts, son­dern ver­ließ wü­tend das Haus. Ge­or­ge sah ihm nach, bis er si­cher die Stra­ße er­reicht hat­te, und schloß die Tür.
    Er dreh­te sich um. Se­li­na stand im­mer noch an der glei­chen Stel­le. Sie sah aus, als er­war­te­te sie ei­ne wei­te­re hef­ti­ge Sze­ne, doch er seufz­te nur. „Sie müs­sen von Sin­nen sein, daß Sie je­mals auch nur dar­an ge­dacht ha­ben, einen sol­chen Mann zu hei­ra­ten. Sie wür­den Ihr hal­b­es Le­ben da­mit ver­brin­gen, sich zum Din­ner um­zu­zie­hen, und die an­de­re Hälf­te, al­le die­se lan­gen Wör­ter im Wör­ter­buch nach­zu­se­hen. Und wer ist über­haupt die­ser Mr. Ar­thur­sto­ne?“
    „Er ist der Se­ni­or­part­ner der Kanz­lei, für die Rod­ney ar­bei­tet. Er ist schon sehr alt und hat Ar­thri­tis in den Kni­en.“
    „Und er soll­te Sie zum Al­tar füh­ren?“
    „Es gab nie­mand an­de­ren.“
    Ein trau­ri­ges Ein­ge­ständ­nis. „Spre­chen Sie von Mr. Ar­thur­sto­ne oder von Rod­ney?“ frag­te Ge­or­ge.
    „Von bei­den, neh­me ich an.“
    „Mög­li­cher­wei­se“, be­merk­te Ge­or­ge sanft, „mög­li­cher­wei­se ha­ben Sie an ei­nem schlim­men Va­ter­kom­plex ge­lit­ten.“
    „Ja, viel­leicht ha­ben Sie recht.“
    „Und jetzt?“
    „Jetzt nicht mehr.“
    Sie zit­ter­te er­neut, und er lä­chel­te. „Wis­sen Sie, Se­li­na, ich hät­te es nie­mals für mög­lich ge­hal­ten, wie­viel man in ei­ner so lä­cher­lich kur­z­en Zeit über einen an­de­ren Men­schen er­fah­ren kann. Ich weiß schon ziem­lich viel über Sie. Zum Bei­spiel, wie Sie aus­se­hen, wenn Sie lü­gen, was lei­der häu­fi­ger vor­kommt. Ih­re Au­gen wer­den dann so groß, daß sie aus­se­hen wie zwei blaue Tei­che. Und wenn Sie ver­su­chen, über ir­gend­ei­ne un­ver­schäm­te Be­mer­kung von mir nicht zu la­chen, zie­hen Sie die Mund­win­kel her­un­ter und zau­bern ein ganz und gar un­er­war­te­tes Grüb­chen auf Ihr Ge­sicht.
    Und wenn Sie ner­vös sind, zit­tern Sie. Jetzt sind Sie ner­vös.“
    „Ich bin nicht ner­vös. Mir ist kalt vom

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