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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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Allegheny County hinzugezogen worden waren, da die Moore-Farm offenbar knapp jenseits der Grenze zum Butler County und somit in ihrem Zuständigkeitsbereich lag. Sie beteuerten beharrlich, dass sie ihren Sprengmittelräumdienst aus Harrisburgh eingeflogen hätten, wenn man ihnen frühzeitig genug Bescheid gesagt hätte. Als ob Lucy schon am Morgen geplant hätte, ein paar selbstgebastelte Sprengsätze zu finden.
    Grimwald tauchte auf und versuchte, die Tatsache auszunutzen, dass Fletcher der Bösewicht war und als Mitarbeiter seiner Behörde direkt ihm unterstellt.
    Die örtlichen Kräfte von Polizei und Feuerwehr waren in großer Zahl eingetroffen und benahmen sich wie beim Karneval, latschten überall herum und fotografierten mit ihren Handys.
    Und als es dann endlich aussah, als könnte es gelingen, eine gewisse Ordnung ins Chaos zu bringen, fielen die Medienvertreter über den Tatort her wie Aasfresser über ein totgefahrenes Tier.
    Bevor die Staatspolizisten sie wieder zurückdrängen konnten, rissen sie Absperrbänder nieder, stampften durch den Wald, blendeten schwer arbeitende Polizisten mit ihren Taschenlampen und unterbrachen jedes Gespräch mit dummen Fragen, die sie in selbstgerechtem Tonfall herausbrüllten.
    »Agent Guardino, haben Sie Ashley Yeager gesehen? Stimmt es, dass der Täter sie mumifiziert hat?«
    »Agent Guardino, stimmt es, dass Sie von einer Klapperschlange gebissen wurden, als sie hineingestürmt sind, um das Mädchen zu retten?«
    »Agent Guardino, wie ist es so, wenn man als Frau mit all diesen Männern zusammenarbeiten muss?«
    Die letzte Frage war Lucy insofern ein Rätsel, als sie ausgerechnet von der einzigen anwesenden Reporterin gestellt wurde – zum Glück nicht Cindy Ames – und außer Lucy noch drei weitere Frauen am Tatort zugange waren.
    Sie hielt die Hände vors Gesicht, um nicht von den Blitzlichtern der Kameras geblendet zu werden, ließ sich die Berichte der Spurensicherung, der Bombenräumer und der Rechtsmediziner geben und nahm sie mit in die relative Ruhe des großen schwarzen Wohnmobils der Spurensicherung, das auf dem Feld neben der Straße abgestellt war.
    »Hat hier vielleicht einer eine Ibuprofen-Tablette?«, fragte sie und massierte ihre Kiefergelenke. Auch von ihrer Schulter gingen immer wieder heftige Schmerzen aus. »Oder besser sechs oder sieben?«
    Der Leiter der Spurensicherung vor Ort, ein Mann namens Jimenez, trieb für sie eine Probepackung mit zwei Schmerztabletten auf. Lucy schluckte sie ohne Flüssigkeit hinunter und zeichnete eine grobe Skizze des Anwesens auf die Arbeitsplatte. Die drei Männer gruppierten sich um sie und stießen gegen Regale, auf denen alle möglichen Utensilien zur Spurensicherung herumlagen.
    »Okay, hier hat der Hund angeschlagen, stimmt’s?« Sie deutete auf die beiden Türen des Hauses und die Hintertür der Scheune.
    »Ganz definitiv am Haus«, bestätigte Donohue vom Sprengmittelräumdienst. Er trug noch die sperrige Hose seines Bombenanzugs, die von breiten Hosenträgern über seinem unbedruckten weißen T-Shirt gehalten wurde. »Beim Schuppen war sie sich nicht ganz so sicher – dort liegt zwar mit Sicherheit Sprengstoff herum, aber entweder ist er über eine relativ große Fläche verteilt, oder er wurde mehrmals hin und her geschafft und hat dabei Rückstände hinterlassen.«
    »Könnte es sein, dass der Verwesungsgeruch sie abgelenkt hat?«, fragte Curtis, der Rechtsmediziner.
    Donohue schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Cookie ist die Beste auf ihrem Gebiet. Der Verwesungsgeruch hat sie zwar ein bisschen irritiert, aber sobald sie sich konzentriert hatte, war sie voll bei der Sache.«
    »Ich habe hier ein Problem, meine Herren«, lenkte Lucy ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Wenn es hier etwas gibt, was mir helfen könnte, das Leben eines jungen Mädchens zu retten, dann ist es in dieser Scheune oder vielleicht im Haus. Wie schaffen wir es Ihrer Meinung nach am besten, bei geringstmöglicher Gefährdung unserer Leute möglichst viele Beweismittel zu sichern?«
    »Ich könnte reingehen, Fotos machen und das Innere der Scheune auf Video aufnehmen«, bot Jiminez an. »Vielleicht könnte ich sogar die Sachen aus der Mitte der Scheune holen?«
    »Aber die meisten Hinweise liefern wahrscheinlich die Leichen«, wandte Curtis ein. »Und die sitzen genau da, wo der Hündin zufolge auch der Sprengstoff ist.«
    »Vielleicht hat Cookie deswegen auf eine so große Fläche angesprochen«, meinte Donohue, »weil Fletcher

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