Schlank denken - leichter leben - Verführung zum Wunschgewicht
mich fürchtete. Jedes Mal, wenn ich ein Seminar neu beginne mit Menschen, die ich nicht kenne, bin ich aufgeregt, dann habe ich ein bisschen Muffensausen.
Ich mache jetzt seit 18 Jahren Seminare und immer ist da der Moment zu Beginn, wenn ich mich frage: „Wie wird es sein? Werden sie mich mögen? Werden sie mich respektieren? Werde ich ihre Herzen und ihre Köpfe für mich und meine Seminar-Inhalte gewinnen?“ Diese Momente sind jetzt weniger ausgeprägt als zu Beginn meiner Karriere. Und doch sind sie da, ich habe mir angewöhnt, sie hinter einer Maske von Professionalität zu verstecken. Zum Glück habe ich Teilnehmer, die sich trauen, mir so offen Feedback zu geben. Danke.
Ein Sprichwort sagt: „Ein schlechter Tag für das Ego ist ein guter Tag für die Seele.“ Die Frage ist, was mache ich aus dieser Erfahrung? In diesen Momenten können Sie und ich uns fragen: Von wo aus erfolgt meine Kommunikation? Von einem Ort der Güte und Liebe oder von einem Ort der Furcht? Es ist wohl eher der Ort der Furcht, wenn wir innerlich entdecken, dass wir inmitten eines Heeres bewaffneter Krieger stehen, die bereit sind anzugreifen.
Mir hat die folgende Geschichte von Marshall Rosenberg, Autor des Buches Gewaltfreie Kommunikation, sehr geholfen:
Die Geschichte von den zwei Wölfen
Ein Großvater sprach mit seinem Enkel über seine Gefühle angesichts einer kürzlich erlebten Tragödie. Er sagte zu seinem Enkel: „Weißt du, Kleiner, es ist so, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen. Einer der Wölfe ist rachsüchtig, wütend und gewalttätig. Der andere ist eher traurig, liebevoll und voller Mitgefühl.“
Der Enkel war aufgeregt und fragte: „Aber Großvater – welcher Wolf wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen?“
Der Großvater lächelte und sagte: „Derjenige, den ich füttere.“
Womit wir wieder beim Thema „füttern“ sind. Welche Seite füttern Sie? Es liegt an Ihnen, welche Seite Sie füttern.
Spirit oder Old Fat Body?
Ein Amerikaner erzählte mir, dass seine Veränderung so stattfand: Er hatte ein Erlebnis, welches der Wendepunkt in seinem Leben war. Er nennt es ein Geschenk. Auf einem Winter-Spaziergang rutschte er auf Eis aus und knallte mit dem Kopf auf. Er wog 160 Kilo. Als er so da lag, hatte er so etwas wie eine Einsicht. Plötzlich sah er durch alle Schichten seines Selbst hinunter auf seine Gefühle. Er erkannte, wie fest er seine Muskeln zusammenzog, damit er bestimmte Gefühle nicht wahrnehmen musste, wie Furcht, Ärger und Trauer. Und er konnte durch seine Gefühle hindurchschauen und entdeckte einen Ort in sich, der groß und leer war. Und auf einmal erkannte er, dass es, egal wie die Vergangenheit war, darauf ankommt, für das Hier und Jetzt Verantwortung zu übernehmen.
Diesen besonderen Bewusstseinszustand wollte er in seinem Leben pflegen und er entschied sich dafür, dass er sich diesem Gefühl verpflichten werde. Denn etwas Schöneres hatte er niemals zuvor erlebt. Zuvor hatte er sich nur als gigantischen Fleischberg wahrgenommen. Nun empfand er in sich selbst ein spirituelles Zentrum und erkannte, dass es die ganze Zeit da war und er einfach keinen Kontakt zu dieser Seite gehabt hatte. Er beschloss (neben vielem anderen), seine Essgewohnheiten zu ändern. Bei jedem Essen fragte er sich: „Wird dieses Essen meine Seele nähren oder meinen alten fetten Körper?“
Er traf eine Wahl und übernahm Verantwortung. Er verpflichtete sich und gab sich ein Versprechen. – Welchem Selbst fühlen Sie sich verpflichtet?
22. Erfolg braucht Unzufriedenheit
Motivation und Konfrontation
Was ist es, das uns dazu bringt, uns zu verändern? Was bringt Menschen in Bewegung? Was bewirkt, dass wir die geschätzte Komfortzone verlassen? Ich formuliere es so: Leben beginnt am Rand oder exakt am Ende der Komfortzone.
Prüfen Sie sich selbst: Sind Sie jemand, den die Sehnsucht nach einem bestimmten Ziel motiviert? Ist es so, dass Ihr Verlangen nach diesem Ziel so groß und mächtig wird, dass Sie gar nicht anders können, als alles zu tun, um es zu erreichen? Oder sind Sie jemand, der sich erst dann verändert, wenn es so richtig wehtut?
Im amerikanischen Kulturkreis würde die Frage lauten, ob Sie sich eher über Lustgewinn oder über Schmerzvermeidung motivieren. Anders gefragt: Ist Ihre Triebfeder eine Hin-zu-Motivation oder eine Weg-von-Motivation ? Bei den meisten meiner Klienten erlebe ich zu Beginn die Weg-von-Motivation, also die der Schmerzvermeidung. Bei mir selbst
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