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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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Fersen!
    „Hey, was ist denn mit dir los?“ Vera war endlich aufgestanden und stand nackt auf der Terrasse. „Du hast gepackt?“
    „Ja, ein wichtiger Anruf von meiner Familie. Ich muss zurück.“
    „Was ist denn passiert?“
    Er winkte ab. „Irgendwas mit der Firma. Keine Ahnung. Ich bin nur gebeten worden, schnell heim zu kommen.“ Die Lüge ging ihm glatt über die Lippen. So amüsant die Zeit mit Vera auch gewesen war – ihnen beiden war klar, dass es nicht mehr sein konnte als eine Episode. Sie hatten beide ihren Spaß gehabt. Das war’s dann auch.
    Zwei Stunden später war er auf dem Weg nach Neapel. Und weitere drei Stunden später erhob sich der Flieger in Richtung München. Ob er allerdings wirklich zum Gut an den Chiemsee hinausfahren würde, wusste Oliver noch nicht. Erst mal die Lage sondieren. Sehen, ob ihm dieser Typ auch nach Deutschland folgen würde – oder ob alles nur seiner überreizten Fantasie entsprang. Oder dem schlechten Gewissen, das sogar ihn, den Abgebrühten, hin und wieder plagte.
    + + +
    Im Abstand von nur wenigen Stunden landeten Joachim und Oliver von Sternburg auf dem Münchner Flughafen. Es war mild, von den Bergen wehte leichter Wind, was einigen Menschen Kreislaufbeschwerden verursachte. Gräfin Nora, sonst stets etwas wetterfühlig, war heute viel zu nervös, um auch nur ansatzweise an sich selber zu denken. Das, was sie in Marseille erfahren hatten, war so ungeheuerlich, dass sie immerzu darüber nachgrübeln musste.
    „Wollen wir erst heim oder erst zu Volker?“, erkundigte sich Joachim von Sternburg, als sie die Zollkontrolle passiert hatten.
    „Ich würde natürlich erst gern zu Volker. Aber wenn du raus aufs Gut möchtest... ich kann auch am Spätnachmittag noch in die Stadt fahren.“
    „Nein, nein, die Angelegenheit muss in aller Ruhe geklärt werden. Ich will nichts überstürzen. Erst mal wollen wir auch die Untersuchungen der Kripo abwarten.“ Er nahm ihren Arm und führte sie zu den Taxiständen.
    „Glaubst du, dass der Brand etwas mit den Vorgängen in der Firma zu tun hat?“
    „Glaub ich nicht. Diese Firmengeschichte spielt absolut in Olivers Liga. Das ist die Größenordnung, in der er seine so genannten Geschäfte macht. Der Brand... das ist ein Unfall gewesen, davon bin ich überzeugt.“
    „Noch ist gar nichts bewiesen“, wandte Nora ein. „Nur ein Verdacht.“
    „Aber ein ziemlich gravierender, sonst hätte Vermehren ihn nicht ausgesprochen.“
    „Oliver ist dein Bruder! Er ist an der Firma beteiligt... Nein, ich kann und will mir nicht vorstellen, dass er so etwas getan hat.“
    „Darum bin ich ja auch dafür, abzuwarten.“ Joachim drückte ihren Arm. „Komm, denk nicht mehr dran. Jetzt ist erst mal Volker wichtig. Als ich gestern mit ihm sprach, klang er ziemlich bedrückt.“
    Während die beiden in Richtung Klinik fuhren, landete gerade die Maschine aus Neapel. In den letzten beiden Stunden war Olivers Stimmung wieder gestiegen. Und das lag an seiner aparten Begleiterin. Sehr elegant. Mit kostbarem Designerschmuck. Die Hermès-Tasche schien genau so zu ihr zu gehören wie das Kaschmircape, das federleicht war. Sie hatte ihm gestattet, es zu tragen, während sie auf ihr Gepäck wartete. Dass die drei Koffer von Luis Vuitton waren, überraschte ihn schon nicht mehr.
    Karina Ambross war nicht mehr ganz jung, doch ausgesprochen charmant und auch attraktiv. Als sie ihm erzählte, dass sie in Bogenhausen eine Villa besäße und allein lebe, war er gleich interessiert gewesen.
    Wenn Oliver von Sternburg wollte, konnte er ungemein charmant sein.
    Und diesmal wollte er!
    Karina Ambross war von ihrer Reisebekanntschaft begeistert! Erst recht, als sie erfuhr, dass Oliver von Adel war!
    „Schade, dass sich unsere Wege jetzt trennen“, meinte sie und sah ihn bedeutungsvoll an, als er ihr das Cape reichte.
    „Wie wäre es mit einem Glas Champagner? Oder – werden Sie erwartet?“
    Insgeheim atmete er auf, als sie lächelnd den Kopf schüttelte. „Nein, ich habe Zeit.“
    Mehr verriet sie nicht. Kluge Frau! Er grinste in sich hinein. Na ja, wenn sie spielen wollte – er spielte mit!
    Insgeheim wettete er, wie lange es wohl dauern würde, bis er sie für sich gewonnen hatte. Zwei Tage? Zwei Wochen? Nein, es musste schnell gehen. Sehr schnell!
    Nach drei Gläsern Champagner fand Karina den Gedanken, dass Oliver sie heim brachte, höchst reizvoll. Sie kam aus Capri, wo sie versucht hatte, einen alten Bekannten für sich zu interessieren. Die

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