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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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auf die Unterhaltung mit dem Regisseur und einem älteren Herrn, der nun auch auftauchte – der Produzent des Films.
    „Herbert! Nett, dass du es einrichten konntest.“ Sie reichte ihm die Hand, die er galant an die Lippen zog. „Darf ich dir Tim Ahrens vorstellen – er ist ein guter Bekannter.“ Zur Überraschung des Regisseurs wandte sich die Aufmerksamkeit der Besucher jetzt seinem Assistenten zu. „Tim hat mir was zu lesen gegeben, das mich fasziniert hat. Du weißt ja, mein Riecher für neue Talente ist groß.“
    „Nur deshalb bin ich gekommen“, versicherte Herbert Brettner. Immer wieder sah er verstohlen zu Glorias gut aussehendem Begleiter hin. Gloria Ravenstein registrierte es sehr zufrieden. Ihr Rechnung ging ganz offensichtlich mal wieder auf!
    „Tim, da wir uns zufällig hier sehen – haben Sie Zeit und Lust, mit Ihrer Freundin am Freitag zum Abendessen zu mir zu kommen? Herbert, du bist auch herzlich eingeladen. Thorsten wohnt zurzeit bei mir, er ist selbstverständlich da.“ Diese Bemerkung machte sie nicht von ungefähr. Sie hatte kalkuliert, dass Herbert Brettner von Thorsten fasziniert sein würde. Und der junge Schauspieler, der homosexuell war und ihr noch einen Gefallen schuldete, würde sich bestimmt gern um den gepflegten, einflussreichen Herbert kümmern. Wenn dann alle bester Laune waren, würde sie den Produzenten schon dazu bringen, sich mit ihrer Filmidee, die auf Tim Ahrens’ Drehbuch basierte, zu beschäftigen...
    Tim sah fasziniert zu, wie geschickt Gloria die Fäden zog. Eine geniale Schauspielerin! Tat so, als seien die Begegnungen hier auf dem Filmgelände ganz zufällig! Er konnte es kaum erwarten, Kerstin am Abend davon zu erzählen. Mit glänzenden Augen hörte sie zu.
    „Wir sind wirklich bei der Ravenstein eingeladen? Ich bin hin und weg“, meinte sie. Um dann gleich hinzuzufügen: „Ich brauch was anzuziehen. Mit meinen Klamotten kann ich da unmöglich auftauchen.“
    „Himmel, du erfüllst inzwischen ja jedes Klischee“, spottete Tim. „Natürlich hast du was anzuziehen! Dieses meergrüne Samtkleid... zum Verlieben siehst du darin aus.“
    Kerstin lachte. „Das ist zwei Jahre alt!“
    „Na und? Steht das dran?“
    „So was kann auch nur ein Mann fragen. Die Stilrichtung ist doch out.“
    „Ach was, vergiss doch diesen Unsinn. Auf dich kommt’s an. Darauf, wie du dich gibst, was du sagst … nicht auf die Klamotten.“ Er zog sie an sich. „Außerdem liebe ich dich auch dann, wenn du dein graues Kreativ-T-Shirt trägst.“
    Kerstin lachte. Dieses alte Schlabberding trug sie wirklich seit Jahren – und am liebsten dann, wenn sie über einer kniffligen grafischen Aufgabe brütete. Fest schlang sie die Arme um Tims Nacken. „Du bist wirklich der Beste“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?“
    „Heute? Du hast es mir seit Tagen nicht mehr gesagt“, tat er empört.
    „Unsinn. Vor einigen Stunden noch.“
    „Das muss ich vergessen haben.“ Er grinste, denn die Stunden, auf die er anspielte, waren angefüllt gewesen mit Liebe und Leidenschaft.
    „Schuft. Ich hasse dich.“ Vergnügt knabberte sie an seinem Ohrläppchen, biss dann kurz hinein.
    „Au! Das tut weh!“
    „Sollte es auch. Damit du nicht so schnell vergisst, wer ich bin.“
    „Die Frau, die mich verletzt.“
    „Die Frau, die dich liebt. Sehr, sehr, sehr liebt.“ Noch einmal schmiegte sie sich an ihn, für einen kurzen Moment glitt ihre Hand tief … um sie gleich wieder zurückzuziehen. „Keine Zeit für Dummheiten“, meinte sie und sprang auf.
    „Dummheiten! Das nennst du Dummheiten? Na warte, ich zeig dir gleich, was das ist!“
    In der nächsten Sekunde war eine verliebte Balgerei im Gang, die damit endete, dass sie aufs Bett sanken. Und dann war erst mal gar nichts wichtig außer ihrer Liebe.
    „Und jetzt hab ich Hunger!“ Kerstin stand auf und sah auf Tim hinunter, der in den nachtblauen Laken lag und sie zärtlich ansah. „Aufstehen, Faultier, ich kann nicht alles allein machen.“
    „Du kannst schon. Du willst nur nicht, gib’s zu.“ Langsam erhob er sich, doch noch waren sie nicht in der Küche. Erst einmal zog er Kerstin wieder an sich. „Du riechst gut. Und du bist da verführerischste Wesen, das es auf der ganzen Welt gibt.“
    „Vergiss das nur nicht, wenn du mit irgendwelchen Schauspielerinnen zusammen bist.“
    „Wie könnte ich! Du lässt mich ja nie aus den Klauen.“
    „Was sagst du da?“ Lachend schlug sie

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