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Schmeckts noch

Titel: Schmeckts noch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Goris
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Kabeljau und Dorsche
werden mit Stellnetzen, Ringwaden und Grundschleppnetzen gefangen, die den Meeresboden durchpflügen und viel Beifang haben. Bei beiden Artbezeichnungen handelt es sich um den gleichen Fisch. Der Dorsch ist noch nicht geschlechtsreif oder stammt aus der Ostsee – dort wird der Kabeljau allgemein als Dorsch bezeichnet. Bis Anfang der siebziger Jahre war der beliebteste Fisch der Deutschen noch die am meisten verbreitete Fischart der Welt. In der Nordsee ist der Kabeljau heute drastisch dezimiert, in der Ostsee sind die Bestände geschrumpft. Nur in der Barentssee, um Island, Grönland und Nordnorwegen gelten die Bestände als einigermaßen stabil. Allerdings sind die Fangquoten zu hoch. Weil Schellfisch mit Kabeljau gefangen wird, gefährdet die Schellfischfischerei die Erholung des Nordseekabeljaus.
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Schollen/Seezungen
werden mit Grundschleppnetzen gefangen, die mit Rollengeschirr und sogenannten Scheuchketten ausgerüstet sind, weil sich die Fische gern in den Sand eingraben. In der südlichen Nordsee wird der Meeresboden mehrmals pro Jahr umgepflügt. Schollen leben im Skagerrak, im Kattegat und in der dänischen Belte. Kabeljau und andere Fische gehen als Beifang tot über Bord. Bei der Seezungenfischerei werden etwa zwei Drittel der mitgefangenen Schollen wieder über Bord geworfen.
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Lachs
wird wild heute fast nur noch im Nordatlantik vor der kanadischen und eurasischen Küste oder im Pazifik gefangen. Während der zertifizierte Pazifische Wildlachs mit MSC-Siegel in gutem Zustand ist, ist der wilde Atlantische Lachs seltener denn je. Die meisten Lachse, die im Laden angeboten werden, stammen aus Aquafarmen.
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Thunfische
werden mit Langleinen, Treibnetzen oder Ringwaden gefangen. Immer wieder geraten Delphine als Beifang in die Netze, Aufdrucke wie »delphinfreundlich gefangen« werden von Greenpeace als Augenwischerei bezeichnet, denn ganze Delphinschulen folgen zum Beispiel dem Gelbflossenthunfisch und geraten leicht in die Ringwaden. Gelbflossenthunfisch und Bonito enden in Dosen und stammen aus den Philippinen und Equador. Sie sind nicht überfischt, wenn sie aus dem Ostpazifik kommen (Weißer Thunfisch). Der Rote Thunfisch wird stark befischt, denn für den »Sushifisch« werden Kilopreise von bis zu 500 Dollar gezahlt.
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Schwertfische
werden kommerziell mit Langleinen gefangen und sind stark dezimiert. Der Verzehr gilt als bedenklich, da sie stark mit Schadstoffen belastet sind. Sie müssen vor dem Verkauf auf Schwermetalle geprüft werden. Schwertfische sind generell sehr stark überfischt, der Nordatlantikbestand ist extrem gefährdet. Sie sind heute noch als Beute beim »Big Game Fishing« begehrt. Die Giganten unter ihnen wiegen über eine Tonne und sind über 100 km/h schnell. Sie sind kaum mehr zu finden.
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Rotbarsch
wird mit Schleppnetzen gejagt, in deren Öffnung gleich mehrere Fußballfelder passen würden. Alle Bestände sind stark dezimiert. Die Heimat des in Deutschland sehr beliebten Speisefischs ist der Nordatlantik, wo der Rotbarsch in einer Tiefe bis zu 1000 Metern lebt. Der leuchtend rote Fisch ist eine der meistgefischten Arten. Er kann 60 Jahre alt werden und bis zu 15 Kilo wiegen.
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Dornhaie
werden mit Langleinen oder Netzen gefangen. Aus ihren Bauchlappen werden die beliebten geräucherten Schillerlocken, das Rückenfilet wird als »Seeaal« angeboten. Der Bestand im Nordatlantik ist zusammengebrochen, Fänge in der Nordsee sanken in den letzten 40 Jahren um über 80 Prozent. Der Bestand ist stark rückläufig. Für Haifischflossensuppe werden den Tieren die Flossen bei lebendigem Leib abgeschnitten – die sterbenden Dornhaie werden noch lebend ins Meer zurückgeworfen.
     
Im kritischen Bereich:
     
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Sardinen
werden mit Schleppnetzen oder Ringwaden gefangen oder mit Lampen an die Wasseroberfläche zum Boot gelockt und dann mit dem Netz umkreist. Sardinen leben am liebsten in bis zu 20 Grad warmen Gewässern und ziehen in riesigen Schwärmen durchs Meer. Sie gehören zu den Heringsartigen, es gibt sie überall auf der Welt. Größter Lieferant und Weltmarktführer (90 Prozent) für Konserven ist Marokko. Die Bestände vor Portugal und Spanien haben sich erholt, aber im Mittelmeer droht die Überfischung.
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Doraden
werden auch
Goldbrassen
genannt. Die meisten stammen aus Aquakulturen, Wildfänge fängt man mit Schleppnetzen. Unter der Bezeichnung »Dorade rosé« wird eine ganze Reihe von Brassen angeboten, die

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