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Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Titel: Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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beunruhigt mich«, antwortete er.
    »Sie kommen aber gut damit klar.« Sie schlug die Arme um sich und stampfte mit den Füßen auf dem Eis. »Hören Sie, kann ja sein, dass Sie mich nicht besonders mögen, aber ich würde gern noch weiter mit Ihnen reden, und ich fange an zu frieren und meine Nasenhaare kleben allmählich zusammen. Ich hasse dieses Gefühl. Können wir reingehen?«
    »Ich dachte, Frauen reden nicht über so etwas wie Nasenhaare.«
    »Das tun wir auch nicht, unter normalen Umständen, aber wenn die Situation es erfordert, kann es schon mal passieren.«
    Er warf das Werkzeug in den Kasten und schlug die Motorhaube zu. Einen Moment lang glaubte er, Danny hinter dem Lenkrad zu sehen, aber das kam häufig vor. Es war sein eigenes Spiegelbild in der Windschutzscheibe.
    Ihr dampfender Atem brach sich in seinem Nacken, als er sie zu seiner Wohnung im ersten Stock führte. Wenn er es sich recht überlegte, war sie außer ihm der erste Mensch seit etwa einem Jahr, der diesen Ort betrat.
    Im Wohnzimmer standen eine Couch, ein Couchtisch und eine bescheidene Home-Entertainment-Anlage, sonst nichts. Die Wohnung war klein, aber weil sie so leer war, hatte man das Gefühl, in einem Ballsaal zu stehen.

    Sie betrachtete seine Film-Noir-Poster: Bogie und Bacall; Dana Andrews und Gene Tierney; Tyrone Power, der versuchte, der Nightmare Alley zu entkommen; John Garfield und Lana Turner, die sich in den Armen lagen, nachdem sie in The Postman Always Rings Twice gerade ihren Mann umgelegt hatten. Ein eingerahmtes Presseheft von The Strange Loves of Martha Ivers hing neben einem Szenenfoto von Robert Ryan und Harry Belafonte, die in Odds Against Tomorrow kurz davor waren, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen.
    Sie sah die Risse und die Knicke. »Und ich dachte, ich sei besessen. Sind das Originale?«
    »Sie sind besessen, und ja, es sind Originale.«
    »Sie müssen ein Vermögen dafür ausgegeben haben.«
    »Schon, aber mittlerweile sind sie noch mehr wert. Ich könnte sie für das Doppelte verkaufen. Sie sind ungefähr das Einzige, was mir je etwas bedeutet hat. Meine Ex hat alles andere bekommen.«
    »Meinen Sie nicht, in Ihrem Alter sollte man sich für mehr interessieren als für Filme und schnelle Autos?«
    »Es ist nur ein schnelles Auto, und für Film Noir bin ich prädisponiert.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Mein Vater hat mich angefixt, als ich sechs oder sieben war. Meine Leidenschaft für diese Filme wurde mir eingeimpft. Ich sehe viel auf DVD, aber lieber noch auf der Leinwand. Im Paradigm und in ein paar Kinos in Greenwich Village zeigen sie dauernd Retrospektiven.«
    »Da würde ich gerne mal mitkommen«, bemerkte sie, als antwortete sie auf eine Frage, die er nie gestellt hatte.
    »Klar.«

    Sie ging ein paar Schritte weiter und sah aus dem Fenster auf den Parkplatz. »Und diese Neigung, diese Prädisposition, Ihre Leidenschaft … die gilt auch für den Wagen Ihres Bruders Danny.«
    Er hatte das nie so sehen wollen, aber vielleicht stimmte es sogar. »Kann gut sein.«
    »Klingt fast, als würde Sie das stören.«
    »Ach ja?«
    Sie setzten sich zusammen auf die Couch. Zu trinken konnte er ihr nichts anbieten. Er hatte nie Alkohol im Haus, und Softdrinks waren auch keine da. Sie zu fragen, ob sie ein Glas Wasser wollte, war einfach zu blöd. Es erinnerte ihn nur daran, dass er nie besonders gesellig war, was mit zunehmendem Alter immer schlimmer wurde.
    Marianne war regelmäßig um zwei Uhr morgens aus dem Bett gestiegen, nachdem sie sich geliebt hatten, und hatte dann kurz dagestanden und ihn angesehen. Er hatte den Schweiß auf ihrem Bauch schimmern sehen, den leichten Salzgeruch wahrgenommen und gedacht: Was habe ich jetzt getan? Dann fuhr sie sich mit den Händen durch das Haar, schüttelte sich die Strähnen aus den Augen, in denen langsam das Feuer entflammte, und sagte: »Ich will ausgehen.« Er sah auf die Uhr, und sie: »Nicht jetzt, nur ab und zu mal.« Er hatte ihr versprochen, sie irgendwohin auszuführen, wann immer sie wollte, aber ihr musste das ausgerechnet um zwei Uhr nachts einfallen, wenn sie sauer auf ihn war. Irgendwann fasste er sie im Bett nur noch zögerlich an, weil er schon vorher wusste, wie es enden würde.

    »Sie sind meine Story«, sagte Jessie Gray. »Ich muss Ihre Geschichte erzählen.«
    Ihr Gesichtsausdruck wirkte sorgfältig einstudiert. Er spiegelte die richtige Menge an Selbstvertrauen und Hingabe wider. Sie drehte den Kopf zur Seite und bot ihm ihre ganze

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