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Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Titel: Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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die Kontrolle über seinen Fuß verlor, wenn Patricia das Baby erwähnte. Das Blut auf ihren Lippen. Wie sein Bruder »Guter Junge« zu ihm gesagt hatte. Sein schräg zur Seite gelegter Kopf. Emma Waltz, die sich nach ihm umdrehte.
    »Und du glaubst, sie hat etwas mit dem hier zu tun?«

    »Nein«, antwortete er.
    »Worum geht es dann?«
    »Ich kann es nicht sagen.« Wenn er es hätte in Worte fassen und ihr erklären können, dann hätte er es vielleicht selbst verstanden.
    Flynn stand auf und lief im Zimmer auf und ab. Zero saß in der Mitte und beobachtete ihn mit erhobenem Kopf.
    »Sie ist ein Teil meines Lebens, das mir abhandengekommen ist. Sie hat dasselbe durchgemacht wie ich, am selben Tag. Sie musste mit ansehen, wie ihre große Schwester draufging … der Mensch, der sie eines Tages sein würde. Wir werden nicht wie unsere Eltern, wir werden wie unsere älteren Geschwister. Ich bin mein Bruder geworden. Ich muss nur in den Spiegel schauen, dann weiß ich es. Ich bin der, der er geworden wäre. Ich bin jetzt viel älter, als er je war. Ich bin für ihn eher ein Vater als unser Vater.« Es kam alles zu schnell aus ihm heraus, er verlor die Kontrolle darüber, was er ihr sagen wollte. »Sie hat ihre Schwester am Strand verbluten gesehen. Ich wette, sie kann nicht mehr aufs Meer schauen, ohne an diesen letzten verzweifelten Ausbruch zu denken … ein vergeblicher Versuch, der im Sand stecken blieb. Das vergisst man nicht, so etwas trägt man immer mit sich herum. Mir jedenfalls geht es so.« Er hoffte inständig, dass er nicht anfing, von Zero zu erzählen, oder wie Danny ihn unter dem Eis zu sich gewunken hatte. Es hätte ihn nicht gewundert. »Ich habe das Gefühl, dass wir auf eine Art miteinander verbunden sind, die ich nicht erklären kann. Dass wir es die ganze Zeit über waren.« Er wartete darauf, dass
Emma Waltz vor seinen Augen erschien, aber sie ließ sich nicht blicken. Er vermisste sie. Es stimmte, er brauchte sie. Er musste sie finden. Es hatte einen Grund, dass er zurückgekommen war. Er kannte zwar seinen Namen, aber nicht sein Ziel. Vielleicht war es das. »Dass, wenn wir uns wiedertreffen, mein Kopf klar wird und ich zurückbekomme, was mir gefehlt hat.«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Sierra sagte: »Warst du schon bei Mooney?«
    Flynn stockte die Stimme. »Das ist alles, was dir dazu einfällt?«
    »Richtig. Warst du bei ihm?«
    »Du weißt genau, dass ich nicht da war.«
    »Stimmt, ich weiß es. Also geh hin. Du musst mit einem Profi reden. Hör nicht auf die Typen im Fernsehen, okay? Das hat sich zu lange in dir angestaut. Du musst etwas tun. Oder bist du etwa anderer Meinung?«
    »Das nicht. Aber …«
    »Es gibt kein Aber. Es gibt nie irgendein Aber. Du denkst, du vergeudest deine Zeit. Du denkst, dass du Detektiv spielen solltest, wie der Mann von der Continental, Sam Spade und all die Typen aus deinen Lieblingsfilmen. Das ist der falsche Weg. Du hast zu viel Schwarz-Weiß im Kopf.«
    »Okay, ich gehe zu der Nervensäge.«
    Sierra sprach leise, aber bestimmt, und sie kam ganz nah an den Hörer, damit er sie auch wirklich verstand. »Ich habe das Gefühl, du bist da nicht richtig offen.«
    »Ich gehe hin«, sagte Flynn und legte auf.

    Zero drehte sich eine Weile im Kreis und machte es sich dann auf dem Teppich bequem. Er legte das Kinn auf die gestiefelten Vorderpfoten. »Taugt der Kerl denn was? Du brauchst einen kompetenten Psychiater. Du scheinst allmählich etwas außer Kontrolle zu geraten.«

13
    Flynn versuchte, so viel wie möglich am Charger allein zu reparieren. Er ersetzte Teile, er schlug Beulen aus. Und es gab immer noch mehr zu tun. Die Versicherungen waren nach wie vor dabei, den Fall zu klären. Solange das nicht geschehen war, bekam er den Mietwagen gestellt und sonst nichts. Den Rest zahlte er aus eigener Tasche. Er ließ den Charger in die Werkstatt eines Bekannten abschleppen und handelte einen guten Preis aus, der trotzdem noch ein Großteil seiner Ersparnisse auffraß. Die Mechaniker säuberten den Wagen und brachten ihn zum Laufen, aber das reichte ihm nicht. Sie sollten ihn tunen und veredeln, er wollte, dass er perfekt war. Als das Geld alle war, verkaufte er ein paar seiner Sammlerstücke. Sein Bekannter in der Werkstatt machte die Aufgabe zur Chefsache.
    Einige Tage danach fuhr Flynn zu Shepard ins Krankenhaus. Der Mann war an diverse Apparate, Katheder
und Schläuche angeschlossen. Sein Atem ging regelmäßig, sein Gesicht sah gesund und rosig aus. Er

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