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Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Titel: Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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fallen und packte ihn mit beiden Händen. Flynn ließ los. Wie in Trance versank Nuddin in seinen Anblick und begann zu summen.
    Lalala.
    Flynn machte Kelly ein Zeichen, zu ihm zu kommen. Ohne ihn zu berühren, schlängelte sie sich an Nuddin vorbei.
    »Geh hoch und setz dich in meinen Wagen. Du kannst den Schlüssel umdrehen und die Heizung anmachen.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Geh, Kelly.«
    »Sie werden ihn töten, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Doch, weil er Sierra getötet hat.«
    Voller Zuneigung sah er sie die Treppe hinaufeilen.
    Als er sich umdrehte, sah Nuddin ihm direkt in die Augen.
    Sie griffen beide im selben Moment nach dem Messer. Flynn stürzte in den Käfig, die zwei packten einander und warfen sich gegen die Gitterstäbe.
    Flynn war erstaunt, wie viel Kraft in diesem Kerl steckte, der leicht wie Balsaholz war. Dieses andere Ding in ihm musste aus Eisen sein.

    Nuddin gelang es, das Messer zu greifen. Flynn packte ihn am Handgelenk, schaffte es aber nicht, ihn zurückzudrängen. Mit der anderen Hand suchte er Halt an Nuddins verschwitzter Brust. So wie es aussah, hatte er keine Chance.
    Ein irres Kichern entfuhr ihm. Es gab eine Menge dämlicher Arten zu sterben, aber in einem Käfig, beim Kampf mit einer nackten multiplen Persönlichkeit erstochen zu werden, war eindeutig unschlagbar.
    Nuddin drängte ihn weiter zurück, bis Flynn mit dem Kopf zwischen den Eisenstäben feststeckte und das Messer sich langsam auf seinen Hals zu bewegte.
    Flynn hatte keinen Platz, um zu einem Tritt auszuholen. Nuddin presste sich mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn. Der Blutgestank brachte ihn zum Würgen. Ihm blieb vielleicht gerade noch Zeit für einen letzten Versuch, aber wie der aussehen sollte, wusste er nicht.
    Nuddin lächelte, und immer noch schien kein Zorn aus ihm zu sprechen, sondern Liebe, wie vor kurzem in Sierras Haus, als er Flynn umarmt hatte.
    Der Gedanke machte Flynn wütend. Er sah den Spiegel auf dem Boden liegen und wusste, dass alles irgendwie damit verbunden war.
    Er trat mit dem Absatz darauf, und der Spiegel zerbrach.
    »Sieh dich jetzt an«, sagte Flynn. Nuddin legte grinsend den Kopf zur Seite und blickte nach unten.
    Flynn schob die Scherben mit den Zehen vor. Er hoffte, sie ihm in die Weichteile stechen zu können. Vielleicht würde ihn das außer Gefecht setzen, aber er
bekam nicht genug Schwung. Das Glas bohrte sich in Nuddins Schenkel, und sein Griff ließ unmerklich nach. Flynn drückte seinen Fuß in das Glas und schob es tiefer in Nuddins Fleisch.
    Nuddin lächelte nur etwas breiter, aber sein Griff lockerte sich noch ein bisschen mehr. Flynn nahm alle Kraft zusammen und warf sich aus dem Käfig.
    Er stieß mit der Schulter gegen das Schloss, schlug die Tür weit auf und wälzte sich hinaus. Auf den Knien liegend griff er sofort die Gitterstäbe und versuchte, die Tür hinter sich zu schließen.
    Nuddin knallte mit dem Kopf dagegen. Er nahm es kaum wahr. Flynn wusste jetzt, dass Nuddin am Telefon nicht seine Seele gemeint hatte. Er hatte nicht von den Morden gesprochen. Als er sagte, er sei befallen , meinte er, dass er keinen Schmerz empfinden konnte.
    Flynn warf die Tür noch einmal zu. Das Eisen schlug eine Delle in Nuddins Stirn, brach ihm die Nase und zerquetschte seine Lippen. Er kicherte und rückte, das Messer schwingend, weiter vor. Die Klinge erwischte Flynn am Ärmel und grub sich durch den Stoff in den Muskel. Ein bohrender Schmerz durchzuckte ihn, doch Flynn ließ ihn zu, denn er war das, was ihn am meisten von Nuddin unterschied.
    Er warf sich gegen die Käfigtür und bekam den Schlüssel zu fassen. Doch so einfach war es nicht. Das Messer stieß zu und verfehlte nur knapp Flynns Auge. Oh, oh, oh, machte Nuddin und schob sich vor. Die Käfigtür öffnete sich Stück für Stück. Flynn schmiss sich noch einmal mit aller Kraft gegen die Stäbe.

    Eine Blutfontäne schoss im hohen Bogen auf Flynns Brust. Nuddins Gesicht war eingeschlagen, aber er lächelte immer noch.
    »Hör auf!«, sagte Flynn, und im selben Augenblick sauste die Klinge durch die Luft und schnitt Flynn die Brust auf, so tief, dass er glaubte, sie hätte eine Rippe getroffen. Mit einem Aufschrei fiel er nach hinten. Verzweifelt trat er zu und klemmte Nuddin den Arm ein.
    Dessen Knochen brach mit einem lauten Knall. Nuddin gluckste. Offenbar machte es ihm Spaß, zu Tode geprügelt zu werden und das warme Blut auf der Haut zu spüren.
    Vielleicht hatte er Sierra seine Liebe beweisen wollen, als er sie auf

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