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Schmetterlingsschatten

Schmetterlingsschatten

Titel: Schmetterlingsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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verbergen wollte?
    Und wenn es so war, wer waren dann die anderen, die dabei mitgemacht hatten? Wieder ging Elena die Clique durch den Kopf. Würden sie so etwas machen? Eigentlich glaubte sie das nicht. Aber sie hatte auch nicht geglaubt, dass Laura so etwas machen konnte. Und die war ihre Schwester, die Leute aus der Clique kannte sie kaum, wie sie sich eingestehen musste. Und Tristan war schließlich in Lauras Klasse gewesen, er hatte sie gekannt.
    Elena presste die Lippen aufeinander und nahm das Buch wieder zur Hand. Vielleicht klärte sich alles auf, wenn sie weiterlas. Vielleicht war das alles nur ein blöder Scherz von Laura, eine Geschichte, die sie erfunden hatte.
    Aber es wurde nicht besser. Lauras Einträge sprachen nun von Autodiebstahl. Elena fiel das gestohlene Auto wieder ein, mit dem das Mädchen überfahren worden war. Jetzt erinnerte sie sich auch wieder daran, dass es Laura gewesen war, die damals von den Autodiebstählen in der Nachbarstadt gesprochen hatte. Kein Wunder, dass sie davon gewusst hatte, wenn sie dabei gewesen war.
    Und dann stieß sie auf etwas, das ihr wirklich Angst machte. Ein Eintrag vom Juli des vorhergehenden Jahres, drei Wochen vor Lauras Tod.
    »Heute habe ich einen Menschen getötet…« Elenas Hände begannen zu zittern. Immer wieder las sie Lauras Worte. Immer wieder versuchte sie zu glauben, was sie da sah. Laura. Einen Menschen umgebracht. Das konnte nicht sein. Wie war das passiert? Es musste ein Unfall gewesen sein.
    Aber sie war sich nicht sicher. Vielleicht ist es ja gar kein so großer Schritt von Einbrüchen zu Mord. Vielleicht war das auch nur ein Teil des Spaßes.
    Wie hypnotisiert las sie weiter. Las, wie Laura Angst bekam, wie irgendjemand ihr drohte, wie sie sich jemandem anvertrauen wollte. Mama, sie muss es gewusst haben. Sie wollte nicht, dass ich davon erfahre.
    Oder war es jemand anderes gewesen. Mark vielleicht? Was sonst hatte er ihr erzählen wollen? Und wenn Laura sich ihm anvertraut hatte, dann wusste er bestimmt auch, wer für ihren Unfall verantwortlich war. Denn inzwischen konnte Elena nicht mehr an einen Unfall glauben. Es war doch offensichtlich, dass jemand hinter ihr her gewesen war, der verhindern wollte, dass sie redete. Und Mark, der Idiot, wollte nichts sagen. Ärgerlich schlug sie das Buch zu. Sie würde noch mal ins Krankenhaus fahren und dieses Mal würde sie sich nicht abwimmeln lassen. Sie konnte nicht einfach so tun, als wüsste sie nichts. Und – sie schauderte, als sie daran dachte – sie würde Tristan zur Rede stellen. Sie hielt es immer noch für unwahrscheinlich, dass er irgendwas mit Lauras Tod zu tun hatte, aber vielleicht wusste er irgendetwas, über Laura, über Kevin und Vanessa, die sich schließlich immer wieder mit der Clique anlegten … Und es gab ja noch die kleine Möglichkeit, dass ein paar andere aus der Clique in die Ereignisse verwickelt waren. Obwohl sie eigentlich nichts Schlechtes von ihnen denken wollte, traute sie doch Patrick oder Julian durchaus solche Aktionen zu. Oder vielleicht sogar Malin.
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie hochfahren. Ihr Herz machte einen Satz und begann zu rasen. Hastig schob sie das Buch unter ihr Kopfkissen.
    »Herein«, rief sie, bevor ihr einfiel, dass sie ja die Tür abgeschlossen hatte. Sie sprang auf und drehte den Schlüssel herum, gerade als die Klinke gedrückt wurde. Ihre Hände zitterten immer noch.
    Ihre Mutter stand im Türrahmen und sah sie mit einer Mischung aus Überraschung und Misstrauen an. »Was ist los, warum schließt du dich ein?«
    Elena zuckte mit den Schultern und versuchte, ein möglichst gleichgültiges Gesicht zu machen. »Ich wollte ein bisschen alleine sein. Nachdenken. Wieso, was gibt es denn?«
    Ihre Mutter antwortete nicht gleich, sondern musterte Elena lange und nachdenklich. Schließlich lächelte sie unsicher. »Viviennes Mutter hat angerufen und fragt, ob du nicht zu Vivienne herüberkommen möchtest.«
    »Ich dachte, ich habe Hausarrest.« Liebend gerne hätte Elena jetzt mit Viv geredet. Sie brauchte unbedingt jemanden, dem sie von ihren Gedanken erzählen konnte. Vielleicht gelang es ihrer Freundin ja, Licht in die ganze Sache zu bringen.
    »Die Buchhandlung macht heute Inventur und jetzt ist eine Kollegin ausgefallen, für die ich einspringen muss. Wenn du mir versprichst, bei Vivienne zu bleiben, bringe ich dich rüber.« Ihre Mutter sah sie weiterhin mit diesem nachdenklichen Gesichtsausdruck an.
    Elena atmete tief durch. Sie war sich

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