Schmiede Gottes
Leistengurt heraus. »Schutz gegen Reststrahlung, Sir. Legen Sie dies jetzt an!« brüllte er über den Lärm. Dann holte er noch einen heraus und legte ihn selbst an, wobei er den durch den Schritt führenden Leistengurt durch eine Schlaufe am Rücken zog.
Das Jackett wog etwa zehn Kilogramm und schien genügend flexibel zu sein, mit übergreifenden Bahnen aus mit Blei gefülltem Kunststoff.
»Ich helfe Ihnen, und Sie dann mir.« Rogers sicherte bei dem Lieutenant die Bänder, und Rogers tat bei ihm dasselbe.
»Gehen wir, Sir«, sagte der Lieutenant. Zusammen hoben sie die Waffe aus ihrer Wiege im Kofferraum des Autos auf einen Handkarren. Sie wog mindestens dreißig Kilogramm. »Sie brauchen nicht zu sanft damit umzugehen, Sir. Es ist so gebaut, daß es Raketenstarts und einen Aufschlag auf dem Ozean aushält. Wir müßten schon einen Schmiedehammer nehmen, um es zu beschädigen.«
Rogers öffnete das Tor zum inneren Bereich, und sie zogen den Karren hundert Meter über den zermahlenen Sand und die Kiespiste zum Eingangsloch.
Der Lieutenant hob den Zylinder allein von der Wiege und senkte ihn mit dem einen Ende in den Sand. Die Sirenen heulten immer noch, und die Lautsprecher wiederholten immer und immer wieder in peinvoller Monotonie den Evakuierungsbefehl.
Der erste Schimmer der Morgendämmerung ließ die Konturen der Greenwater-Ranch in geisterhaftem Purpur erscheinen. Scheinwerferbündel strichen immer noch um das Gelände, aber jetzt geringer an Zahl.
Gilmonn sagte: »Es sieht so aus, als ob sie ausziehen.«
»Zeit zur Evakuation für das Lager«, sagte Rogers. »Ich werde den Lieutenant und noch einen Helfer brauchen. Das ist alles.«
»Ich bleibe da, bis Sie im Tunnel sind und der Pfeil mit Ihnen oben ist«, sagte Gilmonn.
»Wir nennen es jetzt einen ›Affen‹, Sir, keinen Pfeil«, korrigierte ihn der Lieutenant.
»Zum Teufel, wie Sie mögen.«
»Affe auf meinen Rücken!« sagte Rogers.
Der Lieutenant holte ein zolldickes Teflontuch aus dem Zubehör der Waffe und wickelte es fest um den Zylinder. Dann gurtete er es mit drei Bändern und einer Klammer fest. Das Teflon ragte an beiden Enden über den Zylinder hinaus und entschärfte damit alle Kanten, die in dem Tunnel hervorragen könnten. Dann brachte er an vertieften Augenbolzen am oberen Ende zwei Seile an – zu beiden Seiten der Deckplatte. »Alles bereit, Sir?«
Rogers nickte. »Gehen wir!«
Der Lieutenant nahm die Kupferplatte ab und stellte den Zeitgeber ein. »Sie haben vierzig Minuten, Sir, von dem Augenblick an, in dem ich diesen Schalter umlege. Wir werden noch fünfzehn Minuten hierbleiben. Sie müssen sich mit Ihrem Jeep in sichere Entfernung bringen, nachdem wir fort sind.«
»Verstanden«, sagte Rogers.
Er kroch in das Loch, ließ die Seile in seinem Gürtel locker, kroch bis zur ersten Krümmung und verspreizte sich dort. »Bringen Sie es rauf!« sagte er. Der Lieutenant legte den Schalter um, schloß die Platte und schob die Waffe in das Loch. Rogers zog die Waffe Hand über Hand mit dem Seil den ersten Abschnitt des Tunnels hoch.
Dann rief er zu dem Lieutenant und Gilmonn hinunter: »Ich bin um die erste Krümmung herum und klettere jetzt den vertikalen Schacht empor.«
»Noch fünfunddreißig Minuten, Colonel«, antwortete der Lieutenant.
Rogers schaute den Schacht hinauf und hielt einen Augenblick seinen rasselnden Atem an, um vielleicht etwas zu hören. Das Monster würde ihn wohl sicher nicht die Waffe hereinziehen lassen, ohne einigen Widerstand zu leisten?
Er rollte die Seile auf und befestigte sie an seinem Gürtel. Dann hängte er den Affen an ein Seil, das er mit einem in die Lava gehämmerten Haken festgemacht hatte. Nun kletterte er den Kamin hoch wie zuvor, indem er sich mit dem Rücken an die eine und den Füßen an die andere Seite stemmte. So ging es langsam Stück für Stück voran. Das erforderte insgesamt weitere fünf Minuten. Es waren zwölf Minuten vergangen, und er wurde allmählich müde, war aber noch nicht außer Atem.
In dem niedrigen, fast horizontalen Tunnel kauerte er sich hin und schlenkerte den Gleitknoten frei, der den Affen an dem Haken hielt, und begann die Last den Kamin heraufzuziehen, so schnell er konnte. Der Zylinder wog mindestens fünfunddreißig Kilogramm, und durch die Anstrengung verkrampften sich seine Muskeln.
Als er den Zylinder fast über die Kante geschafft hatte, hörte er Gilmonns Stimme von unten heraufhallen.
»Wie geht es bei Ihnen, Colonel?«
»Bin schon fast
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