schmieden neue Plaene
an!“
Ein anderes Eichenwald-Mädchen rannte auf Maria zu. Die beiden prallten zusammen. Maria fiel hin und der Ball rollte weg. Das Eichenwald-Mädchen nahm ihn auf und warf ihn in die entgegengesetzte Richtung zurück.
„Auf sie, Margret!“, rief Linda von den Zuschauern her. „Los, los, lauf. Du schaffst es!“
Margret schoss wie ein Blitz davon! Sie sauste zu dem angreifenden Mädchen, sprang hoch, griff den Ball und gab ihn an Tessie weiter. Wie eine Rakete sauste Tessie in Richtung Tor. Sie warf, aber, oje, der Ball rollte weit daneben. Ein Pfiff ertönte.
„Margret spielt wirklich gut“, meinte Rita. Alle dachten das Gleiche, trotzdem hatte nur Linda Margret angefeuert, und niemand hatte geschrien, als sie ihrer Gegnerin den Ball abjagte. Aber wie hatten die Mädchen gejubelt, als Tessie in Tornähe kam!
Das Spiel wurde immer spannender. Die Schülerinnen schrien sich heiser. Die Mannschaften waren gleich stark, darin waren sich alle einig.
Margret war sämtlichen Mitspielerinnen haushoch überlegen. Sie spielte zwar immer gut, aber heute gelang ihr fast alles. Hanni wusste, warum, und sie fühlte sich nicht ganz wohl dabei.
„Sie spielt immer besonders gut, wenn sie wütend ist“, sagte Hanni zu ihrer Zwillingsschwester. „Hast du das schon mal bemerkt? Sie sieht dann aus, als ob sie kämpft.“
Margret war bald wieder im Besitz des Balls. Sie hatte ein Mädchen der gegnerischen Mannschaft überrannt und ihm den Ball abgejagt. Nun suchte sie jemanden, dem sie den Ball zuwerfen konnte. Ruth stand frei. Margret warf ihr den Ball zu. Ruth fing ihn auf, wurde jedoch angegriffen und warf den Ball zurück. Jetzt konnte Margret ein Tor werfen.
Ein Mädchen lief heran, um sie abzudrängen. Margret hob ihren Arm und warf den Ball mit aller Macht ins Tor. Das angreifende Mädchen versuchte noch den Ball zu stoppen, verfehlte ihn aber. Die Torhüterin sah den Ball kommen und wollte ihn abwehren, aber der Schuss war so hart, dass sie ihn nicht halten konnte. Der Ball war im Netz!
„Tor!“, schrien die Schülerinnen. Und dann wurde es plötzlich totenstill. Keine Beifallsrufe. Niemand klatschte und rief: „Gut gemacht, Margret!“ Sonst schrie jeder, so laut er konnte, wenn ein Tor fiel. Die Lehrerinnen schauten sich an. Bis jetzt war kein Mädchen in Lindenhof so unbeliebt gewesen wie Margret.
Halbzeit! Hanni lief mit einem Teller Zitronenscheiben auf den Platz. Wie gut sie nach der Hitze des Gefechts schmeckten. So erfrischend und sauer.
„Ihr habt diesmal eine sehr gute Spielerin in eurer Mannschaft“, sagte ein Mädchen der Eichenwald-Schule, als sie von Hanni eine Zitronenscheibe nahm. „Aber groß ist sie! Ich hätte gedacht, sie kommt aus der fünften Klasse!“
„Nein“, erwiderte Hanni. „Sie ist in der zweiten!“
„Donnerwetter!“, sagte das Mädchen und starrte Margret erstaunt an. Margret sprach mit niemandem und niemand sprach mit ihr. „Sie scheint nicht gerade sehr beliebt zu sein“, meinte das Eichenwald-Mädchen. „Was ist denn los mit ihr?“
„Och, nichts“, sagte Hanni, die nicht über Margret sprechen wollte. „Willst du noch ein Stück Zitrone?“
„Danke“, sagte das Mädchen. „Es ist wirklich ein prima Spiel. Gut verteilt. Ihr führt zwar mit einem Tor, aber ich schätze, das holen wir auf!“
Ein Pfiff erklang. Die Pause war vorbei. Hanni lief vom Spielfeld. Die zweite Halbzeit begann. Alle strengten sich gewaltig an.
Sie hatten sich jetzt warm gelaufen und das Spiel machte ihnen Spaß. Die Eichenwald-Mädchen warfen ein unerwartetes Tor, das Berta, die Torhüterin, eigentlich hätte halten müssen. Die Schülerinnen brummelten unzufrieden. Die arme Berta wurde rot wie ein Puter.
„Eins zu eins, Ausgleich! Jetzt aber los, Lindenhof!“, riefen alle.
Hatte Margret in der ersten Halbzeit schon gut gespielt, so spielte sie in der zweiten noch besser. Sie lief wie der Wind, griff furchtlos an, fing genau und warf gut. Ein Eichenwald-Mädchen wich ihr geschickt mit dem Ball aus. Aber was war das? Plötzlich schlug Margret mit solcher Gewalt auf die Hand des Mädchens, dass es vor Schmerz aufschrie. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel ab und ließ Margret zu sich kommen.
„Du meine Güte! Hoffentlich wird sie nicht vom Platz verwiesen!“, sagte Linda. Sie wollte unbedingt, dass ihre Mannschaft gewann. „Ich weiß, sie hätte es verdient, sie wird so wütend, wenn sie sich erregt, aber wir können es uns nicht leisten, sie jetzt zu
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