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Schneegestöber (German Edition)

Schneegestöber (German Edition)

Titel: Schneegestöber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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Lächeln. Der Earl machte sich Sorgen um einen Diener. Das hätte sie ihm nicht zugetraut.
    »Das wird nicht gehen, mein Freu … Mylord. Wir werden in der Küche erwartet. Man wird sich Gedanken machen …«
    »Laß das meine Sorge sein … Al.« St. James ging den schmalen Gang voran. »Aber sag«, meinte er schließlich über die Schulter, »irre ich mich, oder habe ich gehört, daß du mit dem anderen Burschen, diesem Frank, die Kammer teilst? Ich habe den Mann gestern abend noch gesehen. Er schien mir nicht im geringsten verschnupft, während du schon seit Tagen gegen eine Erkältung kämpfst.«
    Al zuckte mit den Schultern: »Vielleicht ist er robuster, was weiß ich«, erklärte er schließlich vage.
    Sie waren vor St. James Tür angelangt. Der Earl öffnete sie und ließ die anderen eintreten. »Robuster?« fragte er und verzog ungläubig die Mundwinkel. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Und nun herein mit dir. Am besten du setzt dich wieder auf den Fauteuil am Kamin. Ich werde noch einen Buchenscheit ins Feuer werfen.« Kitty war zu befangen, um auf die genauen Worte Seiner Lordschaft zu hören. Sonst wäre es ihr aufgefallen, daß dieser davon gesprochen hatte, Al solle sich wieder auf den Fauteuil setzen. Sie hätte sich sicher darüber gewundert, daß der Diener sich schon einmal vor dem Kamin Seiner Lordschaft gewärmt hatte. So aber senkte sie nur errötend den Blick und wagte kaum, sich umzusehen. Sie war noch nie im Schlafzimmer eines Mannes gewesen. Das Bett war zerwühlt, wie St. James es verlassen hatte. Der seidene Morgenmantel lag achtlos über dem Stuhl. Schutzsuchend ließ sie sich vor Als Füßen auf dem Teppich vor dem Kamin nieder. Dieser hatte sich aufatmend in den weichenKissen zurückgelehnt, doch er fuhr überrascht wieder auf. Liebevoll legte er seine Hand auf ihre Schulter. Was mochte ihre vertrauensvolle Geste wohl bedeuten?
    »Ich werde sofort dafür sorgen, daß du ein anderes Zimmer bekommst«, unterbrach der Earl in bestimmendem Tonfall seine Gedanken. Energisch wurde der Glockenstrang betatigt.
    »Das lass …en Sie lieber sein, Sir«, widersprach Al zu Kittys großem Erstaunen. Noch mehr erstaunt war sie allerdings über die Tatsache, daß der Earl den Widerspruch des Dieners gelassen akzeptierte. »Und warum, wenn ich fragen darf?« erkundigte sich dieser ruhig.
    »Weil«, grinste Al und schneuzte sich kräftig in sein Taschentuch, »weil man dann erführe, daß Frank zwar die Kammer mit mir teilt, aber nicht in dieser schläft.«
    »Dachte ich mir«, St. James nickte zufrieden. Es klang so, als wäre damit alles für ihn geklärt. Doch Kitty war nun erst richtig neugierig geworden. »Er schläft nicht dort?« fragte sie erstaunt. »Ja, wo schläft er denn sonst? Kannst du nicht auch dort schlafen?«
    Al ließ ein heiseres Lachen hören: »Wohl kaum, meine Süße«, erklärte er vergnügt. »Ich glaube nicht, daß Betty einen Dritten im Bett willkommen heißen würde.«
    »Oh«, war alles, was Kitty auf diese schockierende Mitteilung sagen konnte.
    Der Earl reichte ihr ein Handtuch: »Das muß genügen. Staubtuch habe ich leider keines in meinem Zimmer. Wenn Sie sich jetzt bitte erheben und die … na, sagen wir, am besten die Fensterbretter abwischen. Ich höre Franks Schritte. Er wird sich sonst wundern, was Sie hier im Schlafzimmer eines Gentleman zu suchen haben, während er sich darin aufhält.«
    Kitty erhob sich rasch und tat wie ihr geheißen. Frank riß dennoch verwundert seine Knopfaugen auf, als er Kitty im Zimmer des Earls sah. Er hätte zu gerne gewußt, was das Mädchen hier verloren hatte. Hier, im Beisein Seiner Lordschaft, konnte er sie nicht fragen. Doch in der Küche würde er schon die richtige Antwort aus ihr herausbekommen. So stand er da und hörte sich schweigend Mylords Befehle an. Kitty betrachtete ihn interessiert. Es war ihr, als sehe sie ihn zum erstenmal. So sah also ein Liebhaber aus. Bettys Liebhaber. Sie hattesich einen Liebhaber immer groß, gutaussehend und romantisch vorgestellt. Frank war klein und stämmig wie immer. Nachdenklich schüttelte sie den Kopf. Frank wollte so gar nicht in ihr durch Romane und Miss Chertsey geschaffenes Weltbild passen.
    Kurze Zeit später wurde der Grog serviert.
    »Darf ich jetzt endlich mein Erlebnis erzählen?« fragte Kitty und zog sich den Stuhl heran, der vor St. James’ Frisierkommode stand.
    Al nippte an der dampfenden Flüssigkeit.
    »Ja, richtig«, sagte der Earl. »Fangen Sie an.«
    In kurzen

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