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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Tür gehen mussten. „Hoffentlich bricht der Arm nicht ab“, hauchte der Detektiv. Sie erreichten den Flur. Ostmann ging voraus. Das Herz des Hotelchefs schlug vor Aufregung dreimal so schnell wie normal. Im Geiste legte er sich passende Worte zurecht, falls sie gesehen und auf die merkwürdige Fracht angesprochen würden: Wir üben für einen Maskenball. Schmarrn! Ich habe eine neue Statue gekauft, und wir ... nein, das war auch Mist. Herr Schepperlin leidet unter einer Sonnenallergie ..., auch nicht gut. Verzeihung, dürfen wir kurz mit der Leiche vorbei, wir bringen Sie ins Kühlhaus. Das Abendessen für die nächsten Tage ist gesichert. Quatsch! V.G. Ostmann, hör mit Scherzen auf, schollt er sich selbst im Gedanken. Die Treppe wurde erreicht. Stufe um Stufe gingen sie langsam nach unten. „Ich bewundere Ihre Art. Sie haben mir durch ihre Professionalität ganz schön imponiert. Man hat nicht jeden Tag mit Toten zu tun“, gab Berti zu. „Alles von der Pike auf gelernt. Wissen Sie, als wir zum ersten Mal in der Uniklinik vor ‘ner Leiche standen, hat uns unser Professor die Angst durch einen Trick genommen.“ „Welchen Trick denn?“ „Er sagte, dass wir die Berührungsängste am schnellsten verlieren, wenn wir uns mit der Leiche beschäftigen. Er steckte dem Leichnam einen Finger in den Hintern, zog ihn heraus und leckte ihn ab.“ „Pfui! Mir wird gleich schlecht.“ „Das Beste kommt noch. Wir Studenten sollten das nachmachen. Den ersten Vier wurde dabei schlecht. Der Professor überwachte die Prozedur und lachte sich einen Ast. Dann war ich an der Reihe. Ich hatte aufgepasst und machte es genauso wie der Professor.“ „Und ihnen wurde es nicht schlecht?“ „Nein! Dazu gab es keinen Grund. Er steckte der Leiche den Zeigefinger in den Hintern und leckte seinen Mittelfinger ab. Aufpassen ist die halbe Miete, mein Freund!“ Sie hatten die Treppe überwunden. „Warten Sie hier!“ Der Hotelier ging zur Küche. „Keiner da. Sie können kommen.“ Als Berti und Heberlein mit der umhüllten Leiche die Küche betraten, stand der Kühlraum schon offen. Ostmann war gerade dabei, einen großen Servierwagen hinein zu schieben. „Das reicht nicht!“ Alle drei musterten ihre Mumie. Herr Schepperlin lehnte an einem Regal in dem eingeschweißte Wurst- und Käsewaren lagerten. „Wir könnten ihn auch hier im Eck stehen lassen“, meinte Berti. „Geht nicht! Wenn die Totenstarre nachlässt, kracht er uns zusammen.“ „Blöd!“ „Ich nehme einfach den rollenden Arbeitstisch. Der hat zwei Meter Länge und 80 Zentimeter Breite!“, schlug der Chef des Hauses vor. Gesagt, getan. Der Serviertisch wurde wieder aus dem Kühlraum hinaus- und der Arbeitstisch hineingeschoben. Behutsam legten sie den Leichnam auf die silbern glänzend polierte Arbeitsplatte. „Sollen wir noch eine Decke drüber legen? Dann sieht es hier nicht so wie in einem Leichenhaus aus.“ „Sie meinen, dass der Koch ihn nicht sofort erkennt!“ „So könnte man es auch sagen.“ Ostmann holte eine Decke. Sie wurde über den Leichnam gelegt. Sie betrachteten ihr Werk. Zufrieden schoben sie den toten Herrn Schepperlin in die Mitte des Kühlraums. Der Chef des Hauses stellte noch ein Schild auf den Tisch. „Nicht anfassen!“ Die Leiche war aufgebahrt. Sie schalteten das Licht aus und schlossen die Tür.

Die üblichen Verdächtigen

    Die Entdecker des Mordes waren in der Einsatzzentrale, also in der Suite der Preisausschreiben-Gewinner versammelt. Berti hockte immer noch über seinen Notizen und grübelte.
„Was macht er da?“, fragte Ostmann. Konny deutete auf seinen Freund. „Lassen Sie ihn in Ruhe. Er kombiniert.“ „Als wir 1941 vor Moskau lagen, mussten wir auch kombinieren. Der verdammte Winter hat unsere Maschinerie lahmgelegt.“ „Herr Baron von Straß, man kann das doch nicht mit unserer Situation vergleichen.“ „Stimmt! Damals hatten vor Ort kluge Köpfe das Denken übernommen. Aber in Berlin saßen nur Dilettanten. Hätte man diesen österreichischen Gefreiten dorthin gejagt, wo er herkam, wären wir als Sieger des Krieges hervorgegangen. Wie konnte man nur einen Gefreiten ...“ Keiner hörte den Ausführungen des ehemaligen Soldaten zu, denn Berti war aufgestanden. „Wir müssen ihn aus der Reserve locken.“ „Wen?“ „Den Mörder. Wir müssen ihm eine Falle stellen.“ „Und wie gehen wir das an?“ Amelie stand auf. „Wir könnten sagen, dass Herr Schepperlin noch lebt. Er hatte einen Herzstillstand, aber

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