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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Trolley, Schatz!“ „Igitt! Wie kann man nur so quatschen!“, kommentierte Ranzinger. „Weil wir das haben, was du niemals finden wirst!“, antwortete Konny und nahm den Trolley. Der Aufstieg zur Alm war in der Tat alles andere als einfach. Vor drei Stunden waren sie losgegangen. Anfangs ging es recht gut, dann führte der Weg steil bergauf. Die Strecke war zwar für Wanderer gut begehbar, es war keine Kletterpartie, doch aufgrund der extremen Wetterlage, war die Sicht begrenzt und den Weg an manchen Passagen nur schwerlich auszumachen. Ohne die Wegweiser, die jeden Kilometer oder an Abzweigungen aufgestellt waren, hätte sich die Gruppe längst verlaufen. „Sag mal, Detlev. Wie bist du eigentlich zum Verbrecher geworden?“, wollte Konny ein Gespräch beginnen. Der Germanist suchte nach einer Lösung des Problems. Er wollte den Bankräuber besser kennenlernen. „Was soll die Scheiße? Ist das irgendein Psycho-Trick? Ich quatsche den bösen Mann voll, dann heult er und gibt mir die Puffe, oder was?“ „Nein. Mich interessiert es mehr aus beruflichem Interesse. Vielleicht schreibe ich mal ein Buch darüber.“ Schweigen. Zwei Minuten später kam die Antwort. „Du willst ein Buch über mich schreiben? Klingt cool.“ „Warum nicht?“ Ranzinger lachte. „Ich und ein Romanheld.“ „Keine Lust, berühmt zu werden?“ „Spinnst du? Ich bin doch nicht bescheuert und erzähle dir alle meine Schandtaten. Dann kommt das Buch auf den Markt und die Herren Richter und Staatsanwälte verknacken mich. Ich höre sie schon im Gerichtssaal quatschen.“ „Der Angeklagte hat auf Seite 23 eingeräumt, in der Schule die Spinde seiner Klassenkameraden aufgebrochen zu haben, während diese beim Schulsport waren. Weiterhin wird er angeklagt, in der Umkleidekabine der Mädchen einen Umkleideschrank so manipuliert zu haben, dass er sich darin verbarg, und den Mädchen beim Umziehen zusah! Auf Seite 234 räumt er den Handel mit Heroin in nicht geringer Menge ein...“ „Das hast du gemacht? Ey, Mann. Du bist schlimmer als ich dachte! So was hätte ich nie gemacht!“ „Kein Wunder, bei euch in Afrika gibt es ja keine Umkleidekabinen. Ihr geht zum Turnen in die Wüste und fangt Antilopen. Deshalb seid ihr so austrainiert und spielt überall Fußball!“ „Warum rede ich eigentlich? Er beleidigt mich doch ohnehin jedes Mal, dieser Rassist!“ „Eddie, ich bin kein Rassist. Ich war sogar mal mit ‘nem Nigger in der Zelle!“ „Seht ihr, er macht es schon wieder!“ „Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht?“ „Du hast Nigger gesagt!“ „Ist das ‘ne Beleidigung?“ „Und ob! Es heißt Schwarzer, oder Farbiger!“ „Mann, seid ihr kleinkariert. Ich saß mit ‘nem Türken, ‘nem Vitschi und ‘nem Schwarzen in der Zelle. Der Kümmel war ganz o.k. Der Bimbo war ‘n richtiger Büffel. Der hätte uns platt gemacht, wenn wir ihn beleidigt hätten. Und der 16:9 Mensch war so ein Karate-Fuzzi.“ „Was ist denn ein 16:9 Mensch?“, fragte Berti nach. „Ein Schlitzauge, du Furzkissen!“ „Wenn du für jedes Schimpfwort eine in die Schnauze bekommen würdest, könnte man deine Visage danach nicht mehr erkennen.“ „Halt’s Maul. Wo waren wir stehen geblieben, Shakespeare?“ „Woher kennst du Shakespeare? Du bist doch sonst eher...“ Berti stieß Eddie an. „Halt den Mund!“ Eddie hörte auf Berti und schwieg. „Wie hast du denn in der Zelle mit deinen Mitinsassen gesprochen?“ Ranzinger überlegte. „So wie immer!“ „Hast du die auch ständig beleidigt?“ „Klar!“ „Und du lebst noch?“ „Ich war der Vize-Präsident der arischen Bruderschaft im Knast!“ „Also doch ein Rassist!“ „Junge, das Knastleben ist anders als hier draußen. Entweder du reihst dich ein, oder du gehst unter. Ich stand eben in der Hierarchie weit oben.“ „Von Anfang an?“ „Über den Anfang sprechen wir nicht!“ Eddie lachte. „Du hast als Muschi angefangen! Er war mal ‘ne Knast-Muschi!“ Ranzinger hob den Arm mit der Pistole nach oben. „Noch ein Wort und ich erlöse die Menschheit von deiner Dummheit. Ich streiche dich als Erdenbewohner und befreie damit den Erdball!“ Eddie schwieg. Keiner lachte. Konny versuchte die Situation zu retten. „Detlev, du hast im Zug so überzeugend gesprochen. Wo hast du das gelernt? Ich meine, du hättest uns beide fast überzeugt, in deine Gruppe einzutreten!“ „Was?“, stieß Berti aus. Ranzinger beruhigte sich. Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. „So,

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