Schön tot: Ein Wien-Krimi (German Edition)
ließ mich leidenschaftlicher werden. Ich streichelte seinen Rücken, seinen Hintern und packte schließlich auch seinen Schwanz etwas fester an.
Die romantische Musik brachte mich fast zum Weinen. Toto schien die Musik ebenfalls zu hören. Er legte sich auf mich und sein Becken bewegte sich im Rhythmus der sinnlichen Klänge. Als er in mich eindrang, schrie ich auf vor Schmerz. Es war ein trockener, brennender Schmerz, wie wenn man sich die Knie oder die Ellbogen aufscheuert.
Er regte sich kaum, bewegte sich nur ganz sanft in mir. Meine Verspanntheit ließ nach. Ich war nun bereit, ihn aufzunehmen. Wir hielten uns fest umarmt. Ich hatte meine Beine um seine Taille geschlungen. Meine Hüften drängten sich ihm entgegen. Er drückte sie mit seinen Händen nach unten, umfasste meinen Hintern und fuhr fort, sich langsam in mir zu bewegen.
Plötzlich wurden seine Stöße heftiger. Ich spürte wieder dieses Brennen von vorhin und gab leise schluchzende Laute von mir.
Bald darauf stieß auch er merkwürdige kleine Schreie aus. Seine leisen Ausrufe vermischten sich mit meinen ängstlichen Protestschreien.
Klänge von bemerkenswerter Ausdruckskraft und leuchtender Farbigkeit drangen plötzlich an mein Ohr. Gleichzeitig wurden seine Stöße kräftiger und schneller, erinnerten mich an Csárdásrhythmen. Ich schloss die Augen, vernahm Zymbalklänge und nicht vorhandene Streicher. Die romantischen Klänge bekamen einen tragischen, fast sentimentalen Einschlag. Unter starken Moll-Eintrübungen zog er seinen Schwanz aus mir raus, stöhnte ein letztes Mal laut und ließ sich auf mich fallen.
Mein Bauch fühlte sich plötzlich ganz glitschig, ja fast klebrig an. Zitternd glitt er von mir runter. Legte sich wieder neben mich und schloss seine Arme um meinen Körper.
Ich weinte leise. Weinte vor Erleichterung oder Sehnsucht nach mehr.
Wir lagen eine Weile, unsere Gliedmaßen ineinander verschlungen, auf dem feuchten Gras. Er küsste die Tränen von meinen Wangen und liebkoste meine Stirn, meine Augen, meinen Mund.
Erstaunt blickte ich ihn an. Ich konnte nicht glauben, dass das alles gewesen war. Ich war nicht wirklich enttäuscht, aber auch nicht euphorisch.
Als sich sein Mund meiner Scham näherte, zuckte ich zusammen. Ich war doch nun unrein, musste geblutet haben. Außerdem musste er seinen eigenen Saft riechen und schmecken, auch wenn er ihn auf meinem Bauch verteilt hatte. Es schien ihn nicht zu stören. Er leckte meine Möse, spielte mit ihr, bis ich leise aufstöhnte.
Meine Arme und Beine waren ausgestreckt und angespannt. Plötzlich begannen sie zu zucken, schwach und kraftlos.
„Nein, bitte nicht, Toto“, stammelte ich.
Er ignorierte meine Worte. Fuhr fort, mich mit seiner Zunge zu liebkosen, und ließ seine Finger spielend über meine Brüste gleiten. Ich sprach auf seine Finger und seine Zunge besser an als auf seinen Schwanz. Flüchtige Zuckungen überfielen mich. Ich erschauderte und stieß erneut komische Schreie aus, die in immer schnellerer Abfolge erklangen.
Sein Mund und seine Zunge dienten nur meiner Lust, waren eine einzige Liebeserklärung an mich und meinen Körper. Ich kam mir vor wie eine Tänzerin, die nach den Klängen eines Tamburins herumwirbelte. In Wirklichkeit bewegte ich mich kaum. Nur die Muskeln an meinen Schenkeln zuckten wie wild. Die Ungeduld meiner Haut, meiner Brüste, meiner Scham wurde von gewaltigen Hitzewellen begleitet. Mein ganzer Körper begann zu zittern, bis ich schließlich nur mehr reine Lust, nichts als Lust empfand.
Ich bat ihn, ja nicht aufzuhören. Keuchend und schweißnass stieß ich heisere Rufe aus. Plötzlich verfügte ich über ungeheure Kräfte. Eine Art heiliger Zorn erfasste mich. Ich bäumte mich auf, fiel zurück, schüttelte mich und hatte zunächst stöhnend, dann schreiend den ersten Orgasmus meines Lebens.
Ich dämpfte meine dritte Zigarette aus. Fast wie in Trance wankte ich nach Hause.
Orlando lag im Bett und schaute sich im Fernsehen irgendeine doofe Talk-Show an. Er war immer noch sauer auf mich.
Ich hatte keine Lust auf eine langwierige Aussprache. Bat ihn, den Fernsehapparat leiser zu stellen, ging mich duschen und danach ebenfalls zu Bett.
Um zwei Uhr nachts klingelte mein Telefon. Obwohl ich ahnte, dass es wieder dieser Spinner war, hob ich ab.
Die Stimme klang anders als die gestrige. Der Typ schien heiser zu sein. Ich zweifelte trotzdem nicht daran, dass es sich um denselben Anrufer handelte. Dieses Mal gab er ausschließlich
Weitere Kostenlose Bücher