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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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und ich muss zugeben, dass ich noch nie in meinem Leben solch eine Angst gehabt habe. Bei genauerem Nachdenken ist das natürlich total lachhaft, da ich, wie sie bereits wissen, schon tot bin. Was sollte mir der Tod also noch anhaben können? Trotzdem lasse ich meine Augen lieber geschlossen.
    »Du musst dich nicht fürchten, Monique. Der Tod sieht nicht halb so gruselig aus, wie sein Auftritt vermuten lässt«, flüstert mir Bernd ins Ohr. »Der macht doch nur Show.“
    Jemand wie Bernd, der es gewohnt ist, im Himmelreich durch die Gegend zu flattern und jeden Tag frisch Verstorbene empfängt, mag den Tod vielleicht nicht mehr als Schrecken empfinden, aber für mich ist das doch alles etwas viel. Noch immer kriechen mir kalte Schauer den Rücken herunter und ich nehme den Geruch von verwesendem Fisch wahr.
    »Grüß‘ dich, Gevatter Tod. Ein gewohnt spektakulärer Auftritt, den du da geliefert hast. Hoffen wir nur, dass deine Arbeit nicht unter dem ganzen Drumherum leiden muss«, begrüßt die bekannte Stimme den Tod.
    »Ich erledige meine Arbeit immer mit größter Hingabe und Sorgfalt, werter Rat. Ungeachtet der Tatsache, dass ich seit drei Jahrhunderten keinen einzigen Tag Urlaub hatte«, gibt der Tod ein wenig schnippisch zurück und bricht in ein überaus unschön klingendes, rasselndes Husten aus. Das Bild von einem klappernden Skelett, das in einem schwarzen Kapuzenmantel steckt, manifestiert sich in meinen Gedanken. »Hust … ähhhähh … keuch … röchel … würg.«
    Ich lausche angewidert den unangenehmen Geräuschen und frage mich, ob der Tod vielleicht gerade einen frisch Verstorbenen ausgespuckt hat.
    »Entschuldigung«, beginnt der Tod mit seiner knarzigen Stimme erneut zu sprechen. »Aber diese blöden Fellklumpen müssen einfach raus. Das schlägt einem sonst auf den Magen.«
    Fellklumpen? Habe ich das gerade richtig verstanden? Der Tod hat einen Fellklumpen ausgewürgt? Bestimmt hat er zum Frühstück ein paar kleine, unschuldige Hundewelpen verspeist. Die Neugier siegt über meine Angst und ich öffne die Augen, um den Tod anzuschauen. Inmitten der noch lodernden Flamme steht ein Barhocker. Es dauert einen Moment, bis ich mich überwinde, weiter nach oben zu gucken. Ich bin darauf gefasst, dem personifizierten Grauen ins Gesicht beziehungsweise auf den Rücken zu schauen. Ich rechne mit allem, aber das, was ich sehe, überrascht mich nun doch: »Eine Katze! Der Tod ist eine Katze?!«
    Während Bernd mir mal wieder unsanft in die Seite boxt, dreht sich die Katze langsam zu mir um und entgegnet: »Ich bin immer noch ein Kater, wenn ich bitten darf.« Dabei peitscht sein Schwanz aufgeregt hin und her und seine Schnurrhaare zittern erbost über meinen Mangel an Respekt. Ein wissender Ausdruck schleicht sich in seine grünen Katzenaugen, als er weiter spricht: »Sieh an, wen haben wir denn da? Die kleine Madame Ich bin besser als der Rest der Welt von heute Morgen. Dumm nur, dass vor dem Tod noch immer alle gleich sind, nicht wahr? Musst ja mächtig was angestellt haben, wenn sich sogar der Himmlische Rat mit dir befasst.«
    Ja, jetzt fällt mir wieder ein, warum ich mit Katzen generell auf Kriegsfuß stehe. Ehe ich etwas erwidern kann, klärt die Stimme von oben den Tod über die Geschehnisse auf. »Da du jetzt weißt, was geschehen ist, bitten wir dich, Stellung zu nehmen, Gevatter Tod.«
    Gevatter Tod, dass ich nicht lache. Gekater Tod, trifft es wohl besser.
    »Ich habe wie immer gewissenhaft meine Arbeit gemacht und mich rechtzeitig an der vorgesehenen Sterbeposition eingefunden. Weil ich etwas früher dran war, habe ich mich hinter eine Mülltonne versteckt, um keinen anderen Sterblichen zu erschrecken. Exakt sieben Minuten nach elf bog die hinter mir sitzende Menschenfrau um die Ecke und da habe ich wie gewohnt zugeschlagen. Und wie ich die geholt habe! Der LKW hat nichts mehr von ihr übrig gelassen. Innerhalb von ein paar Millisekunden war alles vorbei«, berichtet der Tod mit stolzgeschwellter Brust. »Ich habe mein Handwerk eben von der Pike auf gelernt.«
    Bernd greift nach meiner Hand und drückt sie fest, bevor er mir zuraunt: »Du musst entschuldigen, Feingefühl ist ihm etwas fremd. Aber seine Arbeit macht er wirklich gut. Schmerzen hattest du keine und erinnern konntest du dich auch nicht. Das Glück hat nicht jeder.«
    Trotz dieser zweifelhaften Ehre ist mir der kaltschnäuzige Tod nicht wesentlich sympathischer geworden.
    »So ein Mist. Öhhh... Entschuldigung, ich meine welch

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