Schoen wie Kaesekuchen
einreiben, oder nicht?«
»Nein, das brauchst du wirklich nicht«, beruhigt mich Bernd. »Aber pass auf, wenn dich in nächster Zeit ein eleganter Herr im Armani Anzug anspricht.«
Noch ehe ich Bernd darauf hinweisen kann, dass ich eigentlich andauernd von eleganten Männern in Armani Anzügen angesprochen werde, ist er schon wieder aufgesprungen.
»Los komm schon. Wir haben noch jede Menge vor!«
Wenigstens weiß ich jetzt, der Teufel trägt nicht Prada, sondern Armani.«
Kapitel 14
D a Bernd partout nicht schwarz fahren will, kauft er für uns beide ein Bahnticket und bald darauf kommen wir in der Innenstadt an.
Gleich, Coco, warte nur. Noch ein paar Minuten und dann werde ich ... Ja, was werde ich eigentlich? Das hätte ich mir vielleicht etwas genauer überlegen sollen. Ich kann ja nicht einfach in den Laden stürmen und das Miststück umhauen, oder doch? Außerdem muss ich dringend Bernd los werden. Ich habe keine Lust, dass ich mir gleich ein paar Strafpunkte einsammele.
»Sag mal, hast du keinen Hunger? Hier um die Ecke hat gerade erst neulich eine Cheesecake Factory aufgemacht.«
»Oh, das hört sich aber gut an. Aber ich bin doch im Dienst und wir können doch nicht schon wieder Kaffeetrinken gehen, wenn du eigentlich gute Taten begehen sollst«, gibt Bernd zu bedenken.
»Hm, da hast du natürlich recht«, antworte ich und lege die Stirn grüblerisch in Falten. »Obwohl das ganz schön ungerecht ist. Könntest du dir nicht eine kleine Pause gönnen? Ich kann ja trotzdem etwas Gutes tun und berichte dir dann einfach davon.«
»Meinst du das ginge?« Zweifelnd schaut mich der Rossignolino an.
»Ich habe gehört, die haben über vierzig verschiedene Sorten Käsekuchen, aber wenn du nicht willst ...«
»Eigentlich hast du recht. Weißt du was, wir treffen uns einfach später wieder, ja? Bis dann!«
Ohne sich noch einmal nach mir umzudrehen, verschwindet er um die nächste Ecke. Ich glaube fast, er hat ein eingebautes Kuchenradar.
Nachdenklich mache ich mich auf den Weg zum Laden und überlege noch immer, wie ich Coco am Besten eine Lektion erteilen könnte.
Als ich das alte Fabrikgelände betrete, zieht ein kühler Wind auf und plötzlich fröstelt es mich. Brrr, ich hoffe, das ist kein schlechtes Omen. Ich ignoriere meine Bedenken, betrete das Treppenhaus und mache mich auf den Weg in die obere Etage. Als ich fast oben angekommen bin, kommt mir ein elegant gekleideter Mann mittleren Alters entgegen, der einen Aktenkoffer bei sich trägt. Der hat sich bestimmt verlaufen. Die Büros der Anwälte liegen alle im Nebengebäude und so wie der aussieht, arbeitet er bestimmt nicht in einer der Modeagenturen. Als er an mir vorbeiläuft steigt mir unerwartet der Geruch von Gegrilltem in die Nase. Seltsam, zwar grillen die Jungs aus der benachbarten Werbeagentur hin und wieder auf ihrer Dachterrasse, aber eigentlich ist es dafür noch etwas zu früh am Tag.
»Entschuldigen Sie bitte«, reißt mich der vermeintliche Anwalt aus meinen Gedanken. »Sie haben etwas verloren.« Er deutet auf einen kleinen Zettel, der hinter mir auf einer der Stufen liegt. Oh, das ist der Zettel, auf den mir Connie bei unserem ersten Treffen ihre Telefonnummer geschrieben hat. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich den dabei hatte.
»Danke, das ist sehr aufmerksam von Ihnen.« Freundlich lächele ich den Mann an und versinke für einen Augenblick in seinen faszinierenden, eisblauen Augen, die mich sofort in ihren Bann ziehen. Dieser Blick ist schon verboten sexy und mir rinnt ein angenehm prickelnder Schauer den Rücken hinab. Verdammt, warum muss ich diesem tollen Typen ausgerechnet begegnen, wenn ich so aussehe? Damit er nicht bemerkt, dass ich vor Verlegenheit rot angelaufen bin, bücke ich mich schnell nach dem Papier. Fast stoßen wir mit den Köpfen zusammen, da er sich im gleichen Moment hinabgebeugt hat, um den Zettel aufzuheben. Für einen Moment starre ich unbeholfen auf seine Schuhe und schon wieder steigt mir der Grillgeruch in die Nase. Ich richte mich wieder auf und schnuppere.
»Gefällt Ihnen mein Parfum?«, erkundigt er sich und lächelt mich verführerisch an. »Es heißt Mania «
»Ja, es riecht sehr gut«, bestätige ich und kann es kaum glauben. Flirtet dieser Wahnsinnstyp etwa mit mir?
»Mein absoluter Lieblingsduft von Armani.«
»Hm...«. Mist, fällt mir nichts anderes ein? So wird das nichts mit flirten. Aber Moment? Was hatte Bernd doch noch über den Teufel gesagt?
»Oh, mein Gott!«, kreische ich
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