Schoen wie Kaesekuchen
Verlobten.«
»Ex-Verlobten«, korrigiert sie mich. »Aber natürlich ist das in Ordnung. Wir müssten nur mal sehen, naja, also ich will nicht, dass du das falsch verstehst, aber ich muss auch Miete zahlen und so.« Nervös tritt sie von einem Fuß auf den anderen und man sieht ihr an, wie unangenehm ihr dieses Thema ist. Dass ich da aber auch nicht selbst drauf gekommen bin. Nur weil ich gerade selbst etwas knapp bei Kasse bin, heißt das nicht, dass ich Connie auf der Tasche liegen kann. Plötzlich kommt mir eine Idee und ich beruhige Connie: »Selbstverständlich komme ich für die Unkosten aus, die dir entstanden sind, Connie. Ich muss dann aber auch mal los. Ich habe noch etwas dringendes zu erledigen. Bis später.«
Zuversichtlich verabschiede ich mich von ihr und mache mich auf die Suche nach Bernd.
Kapitel 18
K aum habe ich das Gelände des Seniorenheims verlassen, kommt mir Bernd auch schon entgegen. »Na, wie war dein Tag, meine liebe Moni?«, erkundigt er sich während er in das Puddingstückchen beißt, das er in der Hand hält.
»Tu‘ doch nicht so scheinheilig! Als hättest du mir nicht die ganze Zeit hinterher spioniert.«
»Öhm, also so würde ich das nun aber nicht sagen«, versucht er sich herauszureden, aber ich habe keine Zeit für solche Plänkeleien.
»Sag mal, Bernd, könntest du mir eventuell einen winzig kleinen Gefallen tun?«, nutze ich die günstige Gelegenheit. »Ich hatte gerade noch eine wunderbare Idee, wie ich jemandem helfen kann, aber dazu brauche ich deine Unterstützung.«
Überrascht hält er inne und schaut mich mit deutlich zu weit geöffnetem Mund an. Ich kann jeden einzelnen Bestandteil des Puddingstückchens erkennen.
»Du hascht n‘Idee für ne‘ gute Dad g‘habt? Da isch wohl doch noch nisch alles su schbät«, nuschelt er mir entgegen und überzieht mich dabei mit einem feinen Sprühregen. Angeekelt wische ich mir die Reste aus dem Gesicht.
»Und hilfst du mir? Bitte erst schlucken, bevor du antwortest.«
»Natürlich helfe ich dir dabei. Aber worum genau geht es denn eigentlich?«
»Naja, ich habe mich doch neulich lange mit Connie unterhalten und da hat sie mir erzählt, wie sehr es ihr zu schaffen macht, dass der Krippenplatz jetzt teurer wird. Geld von mir wollte sie nicht annehmen und da kam ich auf die tolle Idee, dass sie doch einfach in einem Preisausschreiben gewinnen könnte.«
»Das ist zwar nett gemeint, aber nicht einmal ich kann in das Glück von euch Menschen eingreifen. Das fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.«
»Ich meine doch nicht, dass du ihr tatsächlich zu einem Gewinn verhelfen sollst. Vielmehr sollst du so tun, als wärst du jemand, der ihr einen Geldgewinn aushändigt. Das Geld kommt natürlich von mir. Aber ich kann es ihr selbst doch nicht überreichen und deshalb kommst du an dieser Stelle ins Spiel«, erkläre ich geduldig meinen genialen Plan.
»Ach so, na das ist wirklich eine gute Idee«, stimmt mir Bernd zu. »Aber woher willst du denn das Geld nehmen?«
»Ach ich habe zuhause noch eine Notfall-Kreditkarte, die mir erst jetzt wieder eingefallen ist. Wir machen uns am besten gleich auf den Weg und besprechen den Rest, wenn wir das Geld haben«, schlage ich vor und verdrehe dabei ein ganz kleines bisschen die Wahrheit.
Es ist nämlich nicht meine Karte, sondern Etiennes. Leichtsinnigerweise hat er mir aber erst vor einem Monat die Geheimzahl verraten. Naja, um genau zu sein, habe ich ihm beim Abheben einer kleinen Summe zufällig über die Schulter gesehen. Es scheint, als hätte ich enorme kriminelle Fähigkeiten: Erst Ladendiebstahl und jetzt Kreditkartenbetrug. Vielleicht sollte ich eine Karriere als Kleinkriminelle in Erwägung ziehen. Abgesehen davon ist es Etiennes miesem Karma bestimmt zuträglich, etwas Gutes zu tun. Wenn er auch noch nichts von seinem Glück weiß.
Nach zehn Minuten Fußmarsch erreichen wir meine Wohnung.
»So Bernd, da wären wir auch schon.« Stolz präsentiere ich Bernd die edle Wohngegend. Dabei mache ich eine Armbewegung, die ausdrückt: »Das alles, von hier bis zum Horizont, gehört mir«. Jeder Großgrundbesitzer wäre neidisch auf diese Geste. Bernd allerdings zeigt sich reichlich unbeeindruckt. Vermutlich kann man einem Rossignolino nur schwer mit weltlichen Dingen imponieren.
»Ich verstehe wirklich nicht, wie ihr Menschen euch in so beengten Behausungen wohlfühlen könnt. Da bekommt man doch Platzangst und weit gucken kann man auch nicht.«
»Ich komme bestimmt noch
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