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Schoene, raetselhafte Becca

Schoene, raetselhafte Becca

Titel: Schoene, raetselhafte Becca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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beabsichtigt. In Gegenwart von Monica hatte sie sich einfach nicht unter Kontrolle, egal, wie sehr sie sich auch bemühte. Dafür provozierte diese Frau sie viel zu sehr. „Du hast sie im Stich gelassen und bist ohne ein Wort weggefahren. Was hätte ich denn tun sollen?“
    „Ich habe nicht damit gerechnet, dass du mit ihr aus Arizona verschwindest. Ich kann mich nicht erinnern, es dir erlaubt zu haben.“
    Becca glaubte nicht ernsthaft, dass ihre Mutter zu Trace Bowman gehen und ihm die Geschichte erzählen würde. Dafür hatte sie zu viel auf dem Kerbholz. Der Polizeichef würde es bestimmt herausfinden. Trotzdem rechnete sie immer mit dem Schlimmsten, wenn es um ihre Mutter ging. „Was willst du?“, zischte sie aufgebracht.
    Monica zuckte mit den Schultern. „Nichts Schlimmes, wirklich nicht. Ich brauche nur ein Zimmer für die nächsten Tage. Ich möchte Weihnachten mit meinen Töchtern verbringen. Es ist schließlich ein Familienfest, nicht wahr?“
    Allein bei der Vorstellung wurde Becca übel. Aber zunächst einmal war wichtiger, dass Monica so schnell wie möglich aus dem Lokal verschwand. Deshalb hatte sie nachgegeben und ihr den Schlüssel zum Haus ihres Großvaters in die Hand gedrückt.
    Bestimmt würde sie durch sämtliche Zimmer gehen, Beccas Sachen durchsuchen, ihre Weihnachtsdekorationen begutachten. Und ständig würde sie nach Gelegenheiten suchen, um Becca demütigen zu können.
    Was sollte sie jetzt tun?
    Noch nie war sie so erleichtert gewesen, als ihre Schicht endete und Donna sie nach Hause schickte. Sie hängte die Schürze an den Haken, griff nach ihrem Mantel und fuhr so schnell wie möglich über die verschneiten Straßen von Pine Gulch nach Hause. Dabei überlegte sie sich, wie sie es am besten anstellte, Monica aus dem Haus zu werfen.
    Ihre Mutter stand in der Küche. Sie hatte Beccas Schürze umgebunden und rührte in einer Schüssel. Aus dem Radio erklangen Weihnachtslieder.
    Beccas Augen wurden schmal. „Was tust du da?“
    „Ich backe Erdnussplätzchen. Du hast sie immer gern gegessen, und Gabi liebt sie auch.“
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass ihre Mutter jemals Plätzchen gebacken hatte. „Wie hast du uns gefunden?“, wollte sie wissen.
    Natürlich ignorierte Monica die Frage. „Wie haltet ihr bloß den ganzen Schnee aus? Zugegeben, ein oder zwei Tage ist es ja recht romantisch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, monatelang damit leben zu müssen.“
    Natürlich. Monica hasste alles, was einem bequemen und komfortablen Leben im Weg stand. Wetter, Geld, Moral, Gesetze …
    „Erzähl mir die Wahrheit, Monica. Was tust du hier? Ich glaube dir nämlich kein Wort von diesem Feiertags-Familien-Gesülze. Was willst du wirklich?“
    „Warum glaubst du immer, dass ich Hintergedanken habe, Liebes? Ich habe meine kleine Gabi vermisst. Und dich natürlich auch.“ Lächelnd rührte sie Vanillezucker unter den Teig.
    „Gabi geht es gut. Sie ist glücklich.“ Sie braucht dich nicht und deine Art, ihr Leben auf den Kopf zu stellen.
    „Wirklich?“
    Bei dieser Antwort fiel es Becca wie Schuppen von den Augen. Plötzlich war ihr alles klar. Sie starrte ihre Mutter an, und ihr Magen verkrampfte sich. „Sie hat dich angerufen, stimmt’s?“
    Monica öffnete den Mund, als wollte sie es abstreiten. Dann schien sie es sich anders zu überlegen. „Offenbar hat sie sich von einer ihrer Freundinnen ein Handy ausgeliehen.“
    Natürlich! Seit dem Tag, an dem Gabi in der Schule behauptet hatte, herzkrank zu sein, besaß sie ein iPod, ein Handy und anderes elektronisches Spielzeug. Hätte sie Beccas Handy für den Anruf benutzt, wäre sie früher oder später bei der Kontrolle ihrer Anrufliste darauf gestoßen. Deshalb also hatte sie sich diesen Umweg ausgedacht!
    „Gabi weiß, dass es eine bestimmte Nummer gibt, auf der sie mich in einem Notfall immer und überall erreichen kann. Vergangene Woche hat sie mich angerufen und mir erzählt, wo sie ist, und natürlich habe ich alles stehen und liegen lassen und bin hierhergekommen.“
    Gabi ist neun , rief Becca sich ins Gedächtnis. Sie kannte nur das unstete Leben, das Monica ihr vorgelebt hatte. Dennoch spürte sie Zorn in sich aufsteigen – vor allem auf ihre Mutter. „Du hast sie bei mir zurückgelassen. Du hast mich ausgenutzt und mich in deine betrügerischen Immobiliengeschäfte mit hineingezogen. Dann hast du mein Bankkonto leer geräumt und bist untergetaucht. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Schlamassel wieder

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