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Schönheit und Schrecken: Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs, erzählt in neunzehn Schicksalen (German Edition)

Schönheit und Schrecken: Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs, erzählt in neunzehn Schicksalen (German Edition)

Titel: Schönheit und Schrecken: Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs, erzählt in neunzehn Schicksalen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Englund
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ein.
3. 2.
Osmanische Truppen greifen den Suezkanal an. Der Angriff scheitert.
8. 3.
Britische Offensive bei Neuve Chapelle, die eine Woche andauert. Unbedeutende Erfolge.
22.3.
Die galizische Stadt Przemyxl kapituliert vor den russischen Belagerern.
25.4.
Britische Truppen landen auf der Halbinsel Gallipoli mit dem Ziel, den Bosporus zu öffnen.
Apr.
Im Osmanischen Reich kommt es zu umfangreichen Massakern an Armeniern.
28.4.
Im Osten setzt eine große und erfolgreiche deutsch-österreichische Offensive ein.
7. 5.
Das amerikanische Passagierschiff Lusitania wird von einem deutschen U-Boot torpediert.
23.5.
Italien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg und marschiert in Tirol und Dalmatien ein.
23.6.
Die erste italienische Offensive am Isonzo beginnt. Geringe Erfolge.
9. 7.
Deutsch-Südwestafrika kapituliert.
15. 7.
Im Osten wird ein umfassender russischer Rückzug eingeleitet.
18. 7.
Die zweite italienische Offensive am Isonzo beginnt. Unbedeutende Erfolge.
5. 8.
Warschau wird von deutschen Truppen eingenommen.
19. 9.
Eine deutsch-österreichische Invasion von Serbien beginnt.
25. 9.
Im Westen beginnt eine große französisch-britische Offensive. Geringe Erfolge.
26. 9.
Ein britisches Armeekorps rückt tigrisaufwärts vor.
3. 10.
Eine französisch-britische Armee landet in Saloniki, um den Serben zu helfen.
9. 10.
Belgrad fällt. Der Zerfall Serbiens nimmt seinen Lauf.
11.10.
Bulgarien erklärt Serbien den Krieg und marschiert kurz darauf ein.
18.10.
Die dritte italienische Offensive am Isonzo beginnt. Keine Erfolge.
10.11.
Die vierte italienische Offensive am Isonzo, geringe Erfolge.
22.11.
Schlacht bei Ktesiphon. Der britische Vormarsch auf Bagdad wird abgebrochen.
5. 12.
Das britische Korps, das Bagdad nicht erreichen konnte, wird in Kut al-Amara eingeschlossen.
10.12.
Beginn der Evakuierung der alliierten Truppen von der Gallipoli-Halbinsel.

23.
    Sonntag, 17. Januar 1915
    Richard Stumpf liegt mit der SMS Helgoland vor Helgoland und schrubbt das Deck
     
    Kaltes, bleigraues Meer. Die Auflösung gespannter Erwartung in einem Gähnen. Nicht ein einziges Mal sind sie im Kampf gewesen, nicht ein einziges Mal haben sie einen Feind gesehen. Während der Scharmützel bei Helgoland Ende August hatten sie in der Ferne Kanonendonner gehört , aber keine Gelegenheit zum Eingreifen – ein «schwarzer Tag» für die Besatzung, wie Stumpf findet. Dem Kampfgeschehen am nächsten waren sie, als sie am Weihnachtstag das Geräusch britischer Luftschiffe gehört hatten. Da die SMS Helgoland von Nebelschwaden umgeben war, waren sie nicht angegriffen worden, aber in einiger Entfernung hatte eines der Luftschiffe Bomben auf einen Kreuzer und ein Lastschiff abgeworfen und Feuer verursacht. Stumpfs Schiff hatte blind nach dem Geräusch geschossen.
    Dabei haben sich die SMS Helgoland und die anderen Schiffe der deutschen Hochseeflotte keineswegs versteckt. Die deutsche Flottenstrategie beruht darauf, die Konfrontation mit der zahlenmäßig überlegenen britischen Marine sorgfältig abzuwägen. Die grobe Arbeit sollen die U-Boote verrichten, indem sie die Versorgung der britischen Inseln verhindern und den Gegner Schritt für Schritt schwächen.  1 Größere Seeschlachten haben bisher nicht stattgefunden; die Admiräle beider Seiten sind sich darüber im klaren, dass sie diesen Krieg im Laufe eines Nachmittags verlieren könnten. Der Mangel an Erfolgen zur See wurde in Deutschland jedoch von anderen Meldungen überdeckt. Bei Kriegsausbruch gab es nämlich leichtere deutsche Marineeinheiten überall auf den Weltmeeren, sie waren häufig in einer der deutschen Kolonien stationiert. Sehr schnell entwickelten sich spektakuläre Katz-und-Maus-Spiele zwischen diesen schwer zu fassenden Freibeutern und der träge dahindampfenden britischen Kriegsmarine.  2 Die deutsche Hochseeflotte aber hat sich bisher darauf beschränkt, in den eigenen Gewässern zu patrouillieren, um die Heimat vor feindlichen Invasionen zu schützen, und man richtete allenfalls einzelne Nadelstiche gegen die englische Nordseeküste.  3
    Seit Weihnachten ist die SMS Helgoland jeden zweiten Tag auf Patrouillenfahrt gewesen, ein ermüdendes Unterfangen, das für die Besatzung oft Schlafentzug bedeutet. Außerdem ist der Dienst furchtbar monoton. Stumpf notiert in seinem Tagebuch: «Es passiert aber auch nichts, was der Erwähnung besonders wert wäre. Soll ich denn eintragen, was ich für Dienst mache jeden Tag? Das ergäbe Tag für Tag immer dasselbe.»
    Auch dieser Tag

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