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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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bin nicht mehr die Chloe Lyon, die du einst kanntest, Raffy Sinclair!«, erwiderte ich und fügte von überwältigender Bitterkeit und Abneigung getrieben hinzu: »Und warum musstest du dir unter allen Gemeinden im Land ausgerechnet diese aussuchen?«
    »Das habe ich nicht – sie wurde mir zugeteilt«, sagte er, und seine ach-so-vertrauten geschwungenen schwarzen Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen. Wahrscheinlich fragte er sich, warum ich mich nicht mit Freudengeschrei auf ihn gestürzt hatte wie mit Sicherheit all seine anderen Exfreundinnen. »Ich hatte keine Ahnung, dass du hier lebst, aber mir ist auch nicht klar, wieso du so aufgebracht bist, wo ich doch …«
    Ich wartete nicht, bis er den Satz beendet hatte, sondern wandte mich um und flüchtete in mein schokoladiges Allerheiligstes, wo ich mich von innen atemlos gegen die Tür lehnte, als könnte er jeden Augenblick versuchen, sie einzurennen.
    Im Durchgang zwischen Wohnzimmer und Werkstätte stand ein ziemlich überraschter Jake, einen angebissenen Toast in der Hand. »Was ist denn los?«
    »Nichts – ich bin nur gerade dem neuen Vikar in die Arme gelaufen!«, sagte ich völlig aufgelöst. Meine Stimme bebte. »Es war ein wenig überraschend.« Die Untertreibung des Jahres.
    »Wieso, ist es doch jemand Berühmtes?« Jake ging zum Fenster und spähte auf die Straße. »Ich hätte nicht gedacht, dass du auf einmal zum hysterischen Groupie wirst, weil …« Er brach mitten im Satz ab, dann rief er wie ein ehrfürchtiger Zwölfjähriger: »Oh, wow, ist er das, der Typ in dem langen schwarzen Mantel?«
    »Ist er noch da?«
    »Nun, er hat bis eben da gestanden und hergeschaut, aber jetzt geht er vorbei. Er kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Das ist Raffy Sinclair von Mortal Ruin – der Band, von der ›Darker Past Midnight‹ stammt.«
    »Raffy Sinclair? Er ist der neue Vikar? Cool!«
    »Nein, ist es nicht , und wenn ich von irgendjemandem nicht erwartet hätte, dass er ein kirchliches Amt antritt, dann von ihm, ganz zu schweigen davon, dass er hier auftaucht«, fauchte ich. Jake sah mich verwundert an.
    »Na ja, komisch ist es schon, er und seine Band waren damals ziemlich wild, oder? Aber das betrifft uns ja nicht. Warum der Aufstand?«
    »Ich mache keinen Aufstand!«, schrie ich, und nachdem es mir mit einer gewaltigen Kraftanstrengung gelungen war, mich ein wenig zusammenzureißen, fügte ich etwas ruhiger hinzu: »Du hast natürlich recht. Das betrifft uns nicht.«
    »Ich wüsste nur gerne, woher er diesen Mantel hat«, sagte Jake voller Neid und stopfte sich das restliche Toastbrot sehr unelegant mit einem Mal in den Mund. Ein Gothic-Hamster.
    Nun, wo ich mein Gleichgewicht wiederfand und in den Ersatzmutter-Modus umschaltete, wunderte ich mich schon, dass es Jake gelungen war, ohne zweimalige Aufforderung aufzustehen und sich etwas anderes als sein übliches Frühstück zu machen. Aber irgendwann war man die süßen Schnittchen wahrscheinlich leid, was ja offensichtlich selbst für Raffy Sinclair galt.
    »Ich muss los. Kat will heute früh ins College«, sagte Jake und nahm Tasche und Mantel. Das erklärte alles.
    »Fahr vorsichtig, hörst du?«, sagte ich wie üblich, als ich, ganz die besorgte Mutter, von der Schwelle aus zusah, wie Jake die Tür des Saab öffnete, den er in der Nacht zuvor am Straßenrand geparkt hatte.
    »Hast du keine anderen Sorgen, Mum?«, spottete er wie üblich und röhrte dann davon, als hätte er mit seinem Ferrari einen kurzen Boxenstopp eingelegt.
    Es war albern, Jake so zu betüddeln, schließlich wusste ich, dass das genau das Gegenteil bewirkte. Doch dann wurde ich aus meinen mütterlichen Gedanken herausgerissen. In den Schatten gegenüber rührte sich etwas: Raffy hatte dort gestanden, den kleinen Hund in seinen Mantel gehüllt. Nun aber drehte er sich um und ging, ohne sich noch einmal umzuschauen, davon.
    Es war, als hätte er darauf gewartet, dass ich noch einmal nach draußen kommen würde und er mit mir sprechen könnte, doch offenbar hatte er seine Meinung geändert.
    Auch gut: Früher einmal hätten wir uns vieles sagen können, aber dafür war es jetzt zu spät.

Kapitel siebzehn
    Es stand in den Karten

    W arum hast du mich gestern Abend nicht angerufen und mir erzählt, wer der neue Vikar ist?«, stellte ich Poppy zur Rede, als bei Stirrups endlich jemand ans Telefon ging. Ihr Handy war wahrscheinlich wieder einmal leer, ein Pferd war daraufgetreten, oder es war überhaupt nicht eingeschaltet.
    »Es

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