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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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auch dazu eingeladen! Ich habe ihm gesagt, was ich von Mann-Drake halte, aber er wollte nicht auf mich hören. Er hat ihn wohl ein paarmal im Green Man getroffen.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass er der Typ für so was ist«, sagte Poppy ziemlich abgelenkt, weil sich Felix an der Bar immer wieder zu ihr umdrehte.
    Sie kicherte. »Felix hat vielleicht Augen gemacht! Ich hab gedacht, den armen Kerl trifft bei unserem Auftritt der Schlag.«
    »Du meinst, bei deinem Auftritt. Mich hat er kaum eines Blickes gewürdigt.«
    »Ihr seht heute beide ganz besonders hinreißend aus«, sagte Raffy amüsiert.
    »Na hoffentlich; wir haben praktisch den ganzen Tag beim Frisör, bei der Kosmetikerin und in Boutiquen verbracht«, erklärte Poppy. »Und wider Erwarten hat mir das wahnsinnig viel Spaß gemacht.«
    Felix kam mit den Getränken zurück.
    »Orangensaft?«, sagte ich fragend zu Raffy.
    »Ich bin kein Ex-Alkoholiker oder so, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass mir Alkohol nicht mehr schmeckt, von Bier einmal abgesehen. Für diese Erkenntnis habe ich ein halbes Leben gebraucht – aber jetzt, während der Fastenzeit, verzichte ich sogar auf Bier.«
    Dann sah ich, was Felix für mich und Poppy bestellt hatte. »Birnensekt?«
    »Richtigen Sekt oder Champagner gibt es hier nicht«, erklärte er.
    »Ich mag Birnensekt«, sagte Poppy und strahlte ihn an.
    Er blinzelte und musterte sie noch immer verwirrt.
    »Ich kann nicht fassen, wie anders du aussiehst. Mir ist, als hätte ich dich noch nie zuvor gesehen!«
    Poppy wurde rot, und ich sagte: »Du bringst sie in Verlegenheit. Nun hör schon auf.«
    »Ihr beide seid tatsächlich noch schöner und strahlender als vorher«, erklärte Raffy ernsthaft. »Hätte ich nur meine Sonnenbrille dabei.«
    Poppy lachte und sagte: » Ich war sicher niemals schön, aber Chloe sieht immer hübsch aus, selbst wenn sie sich keine Mühe gibt.«
    »Das ist wahr«, stimmte er zu.
    »Jetzt machst du mich verlegen«, protestierte ich.
    Felix gab mir daraufhin mein Geburtstagsgeschenk – einen Georgette-Heyer-Roman im Originalumschlag –, und da Poppy mir ihres schon gegeben hatte (ein Windspiel aus Bambus für den Garten, mit einem sanften, melodischen Klingeln), blieb nur noch das von Raffy: eine kleine, gerahmte Reproduktion eines geheimnisvollen, zauberhaften Gemäldes von Richard Dadd.
    »Das sind Oberon und Titania, und frag mich nicht, warum, aber ich dachte, es gefällt dir«, erklärte er.
    »Das tut es, sehr sogar – ich danke dir.« Schon seltsam, dass Raffy, mit dem ich vor so vielen Jahren nur kurz (wenn auch intensiv) zusammen war, instinktiv meinen Geschmack traf, während David nicht den blassesten Schimmer und vermutlich einem Floristen die Wahl überlassen hatte.
    Raffy leerte sein Glas. »Gut, wie gesagt, ich wollte nicht bleiben, ich lasse euch jetzt in Ruhe und hoffe, ihr habt noch einen schönen Abend.«
    »Nein, geh nicht – probier erst noch die Schokolade«, drängte ich ihn und rappelte mit einer der kleinen Plastikdosen, so wie Poppy ihren Honeybun mit einem Eimer Hafer herbeilockt.
    »Sicher?« Raffy blieb zögernd sitzen.
    »Ja, wirklich. Jedes Versuchskaninchen ist willkommen.«
    Also ging er für die nächste Runde an die Bar und duckte sich unter den niedrigen Streben hindurch wie ein Gulliver in Liliput. Durch das Barfenster sah ich Zillah im Pubbereich. Sie winkte mir zu. Wahrscheinlich spielte sie wieder Cribbage, ihre Partner taten mir jetzt schon leid.
    Als Raffy zurückkam, machten wir uns an den Schokoladentest. »Also, ich möchte von euch wissen, welche der drei Schokoladensorten am besten schmeckt. Auf dem Einwickelpapier steht jeweils A, B und C, damit ihr es in die entsprechende Reihenfolge legen könnt.«
    Das Ganze begann recht nüchtern, doch bald schon fütterten sich Felix und Poppy gegenseitig mit Schokolade und wurden auf eine Weise albern, die man nicht zwei Glas Birnensekt und ein paar Bier anlasten konnte.
    Raffy jedoch nahm alles sehr ernst.
    »Du isst ja gar nichts«, beschwerte er sich.
    » Ich weiß doch, was worin ist.«
    »Aber offenbar hast du noch keine Meinung, sonst würden wir nicht die Probe machen, oder?«
    Als ich den Mund öffnete, um ihm zu antworten, brach er sein Schokoladenherz in zwei Hälften und schob eine in meinen Mund. Ausspucken konnte ich sie nicht, obwohl Janis Joplin in meinem Kopf »Take Another Little Piece of My Heart« schmetterte, also kaute und schluckte ich. Es war, auch wenn Eigenlob stinkt, die perfekte

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