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Schottlands Wächter (German Edition)

Schottlands Wächter (German Edition)

Titel: Schottlands Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Gerlach
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Bryanna, dass Bran blind war. Mitleid durchflutete sie und ihr fiel ein, was sie bei Annie gelernt hatte.
    „Lass mich mal sehen, warum du blind bist.” Sie streckte die Hand aus, um ihn zu untersuchen, aber er zuckte zurück. „Ich könnte deine Blindheit heilen.”
    Bran schüttelte den Kopf. „Für mich wäre es keine Heilung, sondern eine Strafe. Meine Blindheit macht mich zu dem, was ich bin.” Er strich mit der Hand über die Saiten der Harfe, so dass sie sang. „Nur wenn ich mit dem Herzen sehen kann, klingt die Wahrheit aus meiner Musik.”
    Mairie lehnte sich gegen ihn und lächelte glücklich. „Manchmal glaube ich, dass Bran besser sehen kann, als ich.”
    „Man zahlt einen hohen Preis dafür Barde zu sein oder Druide … oder Wächter”, sagte der Druide.
    „Ich werde kein Wächter”, sagte Bryanna. Der Druide lächelte sie an.
    Kaylee fragte: „Und euer Preis, wie hoch war der?”
    Der Blick des Druiden wurde weich und er sah in die Ferne, als sähe er dort seine Jugend. Er seufzte. „Ich verlor meine Liebe … aber ich habe es nicht bereut.” Er klatschte in die Hände. „Genug der ernsten Worte. Lasst uns heimgehen.” Er hakte sich bei Kaylee unter, zog sie davon und redete dabei leise auf sie ein. Bryanna folgte ihm mit Mairie, die Bran am Arm hielt.
    „Übrigens, Bran ist aus Schottland. Auf der Suche nach seinem Großvater stolperte er durch eine der Schwachstellen.”
    „Ich habe es nicht bereut”, sagte Bran. „Ich habe hier wunderbare Menschen kennen gelernt.” Er lächelte Mairie an, die sofort rot wurde. „Apropos wunderbare Menschen! Der Seannachaidh bittet dich, ihn auf Skye in Schottland zu treffen, bevor du die Cailleach aufsuchst. Er wird am Wasserfall im Garten von Schloss Dunvegan auf dich warten.”
    „Schade, dass bei allem, was ich auf dieser Reise gelernt habe, kein Atlas von Alba und Schottland dabei war. Ich kenne durch die Urlaube mit Dad viele Gegenden in Schottland, aber wo das Schloss von Dunvegan liegt, weiß ich nicht. Ich kann mich nur dran erinnern, dass der Clan der MacLeods dort eine Fahne aufbewahrt, die ihnen von einer Elfe gegeben wurde.”
    Bran zeigte zum Himmel, der sich langsam aufhellte. „Ich nehme an, dass ihr aufbrechen wollt, sobald es hell wird.” Bryanna bejahte, und Bran fuhr fort. „Dann ist es ganz einfach. Fliegt immer gen Süden. Wenn ihr Skye erreicht habt, seid ihr bereits am Loch Dunvegan. Folgt dem östlichen Ufer und ihr könnt es nicht verfehlen.”
    Bryanna bedankte sich. Bevor sie, Mairie und Bran ins Haus gehen konnten, kam Kaylee mit dem Gepäck durch die Tür. Ihre Lippen waren fest zusammengepresst. Wortlos drückte sie Bryanna ihren Rucksack und die Tasche in die Hand und warf sich die eigenen Träger über die Schultern.
    Bryanna legte ihr die Hand auf die Schulter. „Was hat du?”
    „Jetzt nicht.” Kaylee warf einen Seitenblick auf Mairie und Bran.
    Der Druide kam heraus und reichte Bryanna ein faustgroßes Knäuel. „Vergiss das Seil nicht. Mairie hat sich viel Mühe damit gegeben. Damit wird dir nichts geschehen, wenn du der Cailleach gegenübertrittst.”
    Bryanna nahm das Knäuel und drehte es in den Händen hin und her. Sie staunte, wie groß es geworden war und versuchte ein Stück vom Seil abzureißen. Es hielt, obwohl es so fein wie ein Zwirnsfaden war. „Es wirkt so zart. Kaum zu glauben, dass es so fest ist.” Sie steckte es in ihre Umhängetasche und sah Mairie an. „Danke. Ich hätte das nicht gekonnt.” Sie nahm Kaylee an der Hand.
    Die Mädchen verabschiedeten sich und hoben ab. Bryanna orientierte sich an der Allee der Steine von Callanish, um sicher zu gehen, dass sie wirklich gen Süden flog. Sie warf einen letzten Blick auf die Kultstätte und beschleunigte.

    Es schien ein schöner Tag werden zu wollen. Die Sonne lugte zwischen wenigen Wolken hervor und gab sich alle Mühe, den Nebel aufzulösen, der in einigen Tälern von Lewis hing. Bryanna flog langsam, um nicht die Richtung zu verlieren.
    „Wie wird dein Vater reagieren, wenn du ihm sagst, dass du nicht Wächter werden willst?”, fragte Kaylee.
    „Ich weiß es nicht. Als Morag bei uns war, klang es nicht so, als ob er mich gerne als seine Nachfolgerin hätte.” Bryanna seufzte. „Weißt du, eigentlich würde es mir Spaß machen, Wächterin zu sein. Stell dir vor, die vielen Welten, die ich besuchen könnte und die verschiedenen Bewohner … Wenn nur die Sache mit dem Töten nicht wäre.”
    „Ich will auch niemanden töten.

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