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Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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Unverständnis und seine Unwissenheit nicht; trotzdem hatte er die Absicht, sich in den nächsten Tagen in der Buchhandlung nach den ausgezeichneten Autorinnen und Autoren zu erkundigen und etwas von ihnen zu lesen. „Gibt es eine Übereinstimmung zwischen den Beitragsempfängern und den Herzberg-Kursleitern, Angela?“
    „Nur eine, aber ich muss noch die Liste der Lotteriefonds-Ausschüttungen überprüfen, vielleicht gibt es da noch mehr. Der einzige, der sowohl Kuratoriumsbeiträge erhalten hat, und zwar mehrmals, und als Moderator der Seminare für Kreatives Schreiben tätig war und immer noch ist, heisst Anatole Scheidegger. Von ihm habe ich schon gehört, er schreibt vor allem Gedichte. Ach ja, und Frau Truninger war für seinen Kurs angemeldet, aber Scheidegger war krank und wurde von jemand anderem vertreten.“
    „Dann frag doch mal Frau Biedermann, ob dieser Herr Scheidegger auch mit dem Tierarzt etwas zu tun hat. Es ist ein Schuss ins Blaue, aber wer weiss.“
    Peter entschuldigte sich, er habe auch einen dringenden Anruf zu machen, er sei gleich wieder da. Er nahm sein Handy und wählte die Nummer, die er für alle Fälle gespeichert hatte. „Scheidegger ist der Name, Frau Dumont, Vorname Anatole. Rufen Sie mich zurück, wenn Sie Bescheid haben? – Danke.“
    Auch Angela beendete ihr kurzes Gespräch und legte auf. „Er hat in der Tat einen Bezug zur Praxis, sagt Carola Biedermann. Er gehört zu einer Sabine Scholl, deren Chihuahua ein Patient von Beniak ist. Er rief am letzten Freitagnachmittag an, ob der kleine Hund noch einen Termin haben könne, er erbreche sich ständig und könne schlecht laufen. Carola sagte ihm, der Doc betreue auswärts einen Notfall und riet ihm, in die Tierklinik zu fahren, falls es wirklich dringend sei.“
    Nick erinnerte sich an die elegante Dame mit Jaguar und Hund. „Was meint sie mit 'er gehört zu Sabine Scholl'? Als ich sie am Samstag bei Beniak traf, war sie allein, ausser dem Hund natürlich.“
    „Die Assistentin weiss nur, dass er manchmal für sie anruft oder sogar mit dem Hund in die Praxis kommt, wenn Frau Scholl verhindert ist. Vielleicht eine Art Butler mit besonderen Aufgaben?“ Angela musste lachen, aber die Gesichtsmuskeln schmerzten. „Hündchen hüten und dabei Gedichte schreiben, also ich weiss nicht.“
    „Vielleicht auch einer dieser Brotjobs, von denen von Ottenfels gesprochen hat.“ Nick konnte sich Vieles vorstellen.
    „Bingo!“ rief Peter und kam mit geschwellter Brust aus seiner Ecke. „Das Handy gehört einem Anton Scheidegger, wohnhaft am Graben in Aarau. Anton, Anatole – jeder braucht doch einen Künstlernamen, wenn er berühmt werden will.“
    „Und er rief also am Abend des Mordes auf die private Nummer von Guido Bär und Paul Beniak an.“ Nick war plötzlich voller Energie. „Wann, und wie lange?“
    Peter brauchte nicht zu suchen. „Zwanzig nach sechs, knapp drei Minuten.“
    Angela notierte die neuen Fakten auf der Tafel. „Bär und Scheidegger kennen sich vom Herzberg, Beniak und Scheidegger von der Tierarztpraxis.“ Sie zeichnete ein neues Männchen und die Verbindungspfeile, dann zögerte sie. „Sind wir ganz sicher, dass Scheidegger Bär kannte?“
    Urs Meierhans hatte bisher nur zugehört, jetzt konnte er endlich etwas beitragen. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Der Direktor des Zentrums Herzberg lädt alle Dozentinnen und Kursleiter einmal pro Jahr für einen Arbeitsnachmittag mit anschliessendem Nachtessen ein. Erstens müssen die beiden sich da über den Weg gelaufen sein, und zweitens sollten die Kurse immer ungefähr den gleichen Lerninhalt haben. Deshalb sprechen sich die Moderatoren normalerweise miteinander ab.“ Erstauntes Schweigen am Tisch, fragende Blicke und hochgezogene Augenbrauen. „Schaut mich nicht so an, ich habe eine gute Freundin, die dort Dozentin ist. Und nein, ich werde sie nicht darauf ansprechen, das ist mir im Moment zu heiss.“ Er räusperte sich. „Noch etwas. Ich will eure Freude über die erste konkrete Spur nicht trüben, aber was ist, wenn Scheidegger die private Nummer nur deshalb angerufen hat, weil er oder diese Frau Scholl unbedingt mit dem Tierarzt sprechen wollten?“
    „Scheisse“, murmelte Peter, „Spielverderber.“
    „Es gibt nur einen Weg um das herauszufinden, wir müssen Scheidegger fragen.“ Auch dem Chef der Gruppe hatte die kalte Analyse von Urs einen Dämpfer versetzt, er liess sich jedoch nicht so schnell entmutigen. „Aber das machen wir erst

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