Schuldig
Klassenzimmern, und Trixie musste an ihre Highschool in Bethel, Maine, denken, die dagegen ein regelrechtes Labyrinth war.
»Da bist du ja.«
Trixie wandte sich um und sah den Tierarzt vor sich stehen, der mit ihr in dem Flugzeug von Anchorage nach Bethel gesessen hatte. »Hallo.«
»Na, dann sehen wir uns wohl gleich drauÃen. Wie ich höre, hat sich da jemand schlimme Erfrierungen geholt.« Er zog den ReiÃverschluss seiner Jacke hoch, winkte kurz und ging zur Tür.
Trixie war hungrig, aber nicht so sehr, dass sie irgendwas essen wollte, das Biber enthielt. Der Ãlofen in der Ecke zog sie magisch an, und sie wärmte sich die Hände davor. Er war nicht heiÃer, als Willies Haut es gewesen war. So kam es ihr vor.
»Bist du bereit?«
Als hätten ihre Gedanken ihn herbeigerufen, stand plötzlich Willie neben ihr. »Wofür?«
»Hierfür.«
»Ach so, ja«, sagte sie. »Kinderspiel.« Er grinste und wandte sich zum Gehen. »He. Wo willst du hin?«
»Nach Hause. Ich wohne hier im Dorf.«
Bis zu diesem Augenblick hatte Trixie nicht daran gedacht, dass sie wieder allein sein würde. Sie erstarrte. Nach einem einzigen Tag, an dem sie ganz auf sich allein gestellt war, verlor sie jetzt beinahe die Nerven, weil ein Wildfremder seiner Wege ging.
Sie setzte eine möglichst unberührte Miene auf, um Willie dieselbe Gleichgültigkeit zu zeigen, die er ihr entgegenbrachte. Dann fiel ihr ein, dass sie noch immer die Jacke von jemandem trug, den er kannte, und sie nestelte an dem ReiÃverschluss herum.
Willie hielt für einen Augenblick ihre Hände fest. »Behalt sie«, sagte er. »Ich komm sie später holen.«
Sie folgte ihm aus dem Schulgebäude, und sobald sie nach drauÃen trat, hatte sie das Gefühl, als würde ihr die Kälte die Haare vom Kopf reiÃen. Willie ging auf ein paar kleine Häuser zu, die zweidimensional wirkten, wie in rauchigen Braun- und Grautönen gezeichnet. Er hatte die Hände tief in den Taschen vergraben und drehte sich um, damit ihm der beiÃende Wind nicht ins Gesicht wehte. »Willie«, rief Trixie, und er sah zwar nicht auf, blieb aber stehen. »Danke!«
Er neigte den Kopf tiefer, ein Zeichen des Verstehens, und ging dann weiter rückwärts auf die Häuser zu. Trixie fühlte sich, als führe diese Reise sie immer in die falsche Richtung. Sie schaute Willie hinterher, tat so, als könnte sie ihn noch sehen, obwohl er längst verschwunden war, bis sie auf Hundegebell aufmerksam wurde, das vom Fluss herüberschallte.
Der junge Kerl, den sie gesehen hatten, als sie mit dem Snowmobil ankamen, war noch immer auf dem Eis und bewachte dasselbe Hundeteam, während die Tiere hechelnd kleine eisige Dampfwolken ausstieÃen. Er grinste, als er Trixie sah, und übergab ihr das Klemmbrett. »Bist du meine Ablösung? Ist echt brutal hier drauÃen. Ach so, Finn Hanlon ist pinkeln gegangen, während der Hundedoc sein Team untersucht.«
»Was muss ich machen?«, fragte Trixie, doch der Junge war schon halb den Hang hinauf und beeilte sich, in das warme Schulhaus zu kommen. Trixie sah sich nervös um. Der Tierarzt war zu beschäftigt, um auf sie zu achten, und ein paar Dorfkinder spielten FuÃball mit einer Coladose, während ihre Eltern, die gegen die Kälte mit den FüÃen auf der Stelle trampelten, darüber spekulierten, wer dieses Jahr das Rennen gewinnen würde.
Der Leithund sah müde aus, was Trixie nicht weiter erstaunte: Sie hatte dieselbe Route auf einem Snowmobil hinter sich gebracht und hätte es fast nicht überlebt. Sie sah kurz zu dem Tierarzt hinüber â er war ja da für den Fall, dass der letzte Musher ankam â und ging dann weg von den Hunden zu einer Reihe von Holzverschlägen, wo sie eine groÃe Tüte Trockenfutter gesehen hatte. Mit einer Handvoll davon ging sie zu dem Husky zurück. Sie öffnete die Hand, und die Hundezunge, rau und warm, strich über ihre Haut, um den Leckerbissen zu verputzen.
»Halt, Menschenskind«, rief eine Stimme. »Willst du, dass ich disqualifiziert werde?«
Ein Musher mit der Startnummer 12 starrte zu ihr herunter. Sie sah auf das Klemmbrett: FINN HANLON.
»Du fütterst meine Hunde!«
»T-tut mit leid«, stammelte Trixie. »Ich dachte â¦Â«
Hanlon wandte sich ab und sprach den Tierarzt an: »Na? Was sagen Sie zu Juno?«
»Sie
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