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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Ställe ausmisten, Tiere füttern, Wolle färben und ein schmerzendes Paar Schuhe machen.«
    »Klingt schrecklich«, erwiderte Max.

    »Ich bin so glücklich gewesen, wie ich es noch nie im Leben war«, sagte David, bevor er einen Korb öffnete, um Max einen Apfel anzubieten. »Und ich halte es nicht für Prahlerei, wenn ich erkläre, dass ich der beste einhändige Schuster im ganzen Sidh bin!«
    Max lächelte.
    »Was ist mit Astaroth?«, fragte er. Der Dämon erschien ihm unter der warmen Sonne nur als eine ferne Erinnerung.
    »Lediglich Gerüchte.« David zuckte die Achseln. »Gelegentlich erscheint ein Reisender mit Geschichten über ein seltsames Wesen, das an Wegkreuzungen wartet und mit den Durchreisenden scherzt. Woher Astaroth auch stammen mag, von hier kommt er nicht. Selbst in den Sidh, denke ich, haben sie Angst vor ihm.«
    »Und wie hast du …?«, flüsterte Max und deutete mit dem Kopf auf Caillechs gebeugte Gestalt, die die Zügel umklammert hielt.
    »Wie ich unsere freundliche Fahrerin kennengelernt habe?«, beendete David lächelnd seinen Satz. »Als ich gestern Abend die Schusterwerkstatt aufgeräumt habe, hat sie an die Tür geklopft. Ich habe nicht einmal ein Hallo von ihr gehört. Nur ein: ›Am Morgen werden wir unseren Preis holen‹. Dann hat sie sich an mir vorbeigedrängt und hat in meinem Bett geschlafen! Unheimlich, ich weiß, aber das Unheimliche ist hier das Normale – alle kommen und gehen und tun seltsame, geheime Dinge.«
    »Und wohin bringt sie uns?«, fragte Max.
    »Nach Brugh na Boinne«, schnarrte Caillech, während sie eine Pferdebremse verscheuchte.
    Max richtete sich hoch auf und drehte sich zu ihrer Fahrerin um. Seit seiner Entscheidung an der Wegkreuzung hatte dieser Name Max in seinen Träumen verfolgt: Astaroth hatte gesagt, dass seine Mutter dort sein würde.

    »Wie weit ist es?«, fragte Max drängend.
    »Weit«, antwortete die alte Vettel.
    »Können wir nicht schneller fahren?«, fragte Max, während er beobachtete, wie der Kopf der Stute sich im Rhythmus ihres schweren Schritts auf und ab bewegte.
    Caillech lachte – ein leises, freudloses Krächzen.
    »Es gab einmal einen Mann, der auf dem Marktplatz den Tod sah, wie er ihn anstarrte«, murmelte sie. »In seiner Angst stahl der Mann ein Pferd und ritt so schnell er konnte in die nächste Stadt. Dort angekommen nahm er sich ein Zimmer in einem Gasthaus und schloss sich ein. Aber dort war der Tod und wartete bereits am Feuer. ›Wie?‹, rief der Mann. ›Wie kannst du hier sein?‹ Der Tod lächelte und stand auf. ›Ich habe mir dieselbe Frage gestellt, als ich dich auf dem Marktplatz sah, denn dies ist der Ort, an dem ich dich treffen sollte.‹«
    Caillech lachte wieder und schüttelte den Kopf. Max sagte nichts, sondern sah stattdessen David an. Sein Zimmergefährte schien jedoch in Gedanken verloren zu sein und schaute schweigend auf die moosbewachsenen Überreste einer vor langer Zeit erbauten Mauer.
     
    Einige Tage lang holperten sie durch Sonne, Regengüsse und Wind. Sie folgten der weißen Straße, die sich durch die grüne Landschaft wand. Bisweilen sahen sie in der Ferne Armeen, die verschiedene Farben gehisst hatten, wie glitzernde Ameisen marschieren.
    Wenn man Caillech um Einzelheiten bedrängte, zuckte sie lediglich die Achseln und sagte, dass die Königreiche der Sidh häufig miteinander im Krieg lägen. Max trieb das Tempo, in dem sie reisten, schier in den Wahnsinn; Caillech schlief wie tot und an manchen Tagen wachte sie nicht vor Mittag auf. Wenn sie wach war, war sie eine elende Gesellschaft
– sie nagte schweigend an ihrer Unterlippe oder murmelte heisere, rätselhafte Antworten auf Max’ viele Fragen.
    An einem Nachmittag wurde Max aus seinen Tagträumen gerissen, als der Wagen zum Stehen kam. Caillech kratzte sich am Kopf, drehte sich um und betrachtete die Straße hinter ihnen. Dann runzelte sie finster die Stirn und spuckte auf den Boden.
    »Was ist los, Caillech?«, fragte David vorsichtig.
    »Dies ist nicht die Straße nach Brugh na Boinne«, sagte sie schließlich und blickte an ihnen vorbei.
    Max explodierte.
    »Was soll das heißen?«, rief er und schlug gegen die Seite des Wagens. Dann stand er auf und schaute hinter sich. Ihre Straße war die einzige, die man sehen konnte.
    »Dies ist nicht die Straße nach Brugh na Boinne«, wiederholte Caillech.
    »Und du hast so lange gebraucht, um das zu erkennen?«, fragte Max ungläubig. Er begrub den Kopf in den Händen. »Hast du

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