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Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition)

Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition)

Titel: Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Grünke
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super geschmeidig, lässt sich dann wie Butter auf die Wand putzen.»
    Wir kommen gut voran. Als der Raum halb fertig ist, will ich Hans testen. Das mit dem Spülmittel klang mir einfach
zu
bescheuert. Also mische ich eine Trommel ohne den glorreichen Trick und fahre den Putz zu ihm rein.
    Es dauert keine Minute und Hans kommt samt Schubkarre wieder zu mir raus.
    «Nick, du bist gefeuert!», schmettert er mir augenzwinkernd entgegen. «Du sollst dat SPÜLI da reinmachen! Jetzt kipp dat wieder in den Mischer und dann zack, zack, neu anrühren!»

    «Was bist du denn so übellaunig? Hattest doch ein schönes Wochenende an der Ostsee, oder?», frage ich Richie, der schon den ganzen Morgen rummault.
    «Beschissen war dat! Familienurlaub! Is nix für mich. Und ich hatte so ’ne Alte dabei, die dauernd nur ficken wollte.»
    «Gibt Schlimmeres, oder?»
    «Ja, aber dat konnte die nich ma. Und dann säuft die mir noch den ganzen Schnaps weg, die dumme Sau.»
    «Das hat Hans schon erzählt.»
    «Ach, der muss ganz ruhig sein. Der tanzt seiner Alten auch die ganze Zeit nach der Pfeife. Weißte. ‹Hans mach ma dit, mach ma dat›, und der Arsch macht dat auch noch. ‹Hier, Hans, iss ma Vitamine, hier, Hans, iss dein Obst.› Boah, echt zum Kotzen.»
    «Oh je.»
    «Der hat sich mit mir nich mal richtig einen hinter die Binde gekippt. Dat war echt keine Welle, Mann! Und dann kommste ausm Urlaub», Richie stemmt die Hände in die Hüften und starrt auf die Steinsäge, «und musst als Erstes dat Scheiß schwere Ding runterschleppen.»
    «Ja, das nervt. Ich hab die erst vor einer Woche mit Peter hier raus in den zweiten Stock getragen. Für so ein paar Steinchen. Völlig unsinnig.»
    «So is dat wohl!»
    Die Säge steht auf dem Gerüst an der Wasserseite. Die zukünftige Balkontür haben wir mit einer Dämmplatte geschützt, damit die klobige Steinsäge auf dem Weg nach innen nichts beschädigt. Erst mal den Weg inspizieren, Richie geht vor.
    «Uaaah! Igitt! Ist ja widerlich!»
    Ich bin noch nicht ganz draußen, da pralle ich auf eine Wand aus stechendem Uringestank. Es riecht so abscheulich, dass ich würgen muss. Mit der Hand vor der Nase haste ich Richie hinterher, der schnell ein paar Meter weitergegangen ist.
    «Das glaube ich nicht! Hat das Drecksschwein echt den ganzen Eimer vollgepisst und hier in die Sonne gestellt?», keuche ich.
    «Ja, wer sonst? Seine Scheiß Bretterbude ist ja direkt nebenan.»
    «Warum pisst der in einen Eimer? Das Dixi-Klo ist doch wieder sauber. Wahrscheinlich ist der einfach zu faul, nachts runterzugehen.»
    «Und wieso dann nicht gleich von hier oben in die Spree? Mann, Mann, Mann!»
    «Der Eimer muss da weg. Sonst kommen wir mit der Säge nicht durch.»
    «Guck
mich
nicht so an.
Ich
kipp den nich aus!»
    «Okay. Fuck it, ich mach’s.»
    Ich halte die Luft an und gehe im Laufschritt auf den Eimer des Grauens zu. Langsam, gaaaanz langsam hochheben, damit mir die warme Pissbrühe nicht über die Hände läuft. Und dann schmeiße ich das ganze Ding ins Wasser.
    «So, jetzt hab ich einen gut bei dir, Richie!»
    Die Steinsäge ist nicht nur schwer, sondern auch extrem unhandlich. Wir klappen die Beine der Säge ein und wollen gerade ansetzen. Da ballt Richie plötzlich seine Hände zu Fäusten, hält sie vor die Stirn und zieht sie dann mit angewinkelten Armen ruckartig zum Körper.
    Die Fäuste verharren auf Bauchhöhe, und er stößt einen lauten, schrillen Schrei aus:
    « ZIIIIÖÖÖÖÜÜÜH !»
    Sein Blick ist ganz wirr.
    «Richie? Hallo? Geht’s dir gut?»
    «Jaja, dat is nur so ’ne Technik, um Kraft zu sammeln. Hab ich aus Thailand.»
    «Wie? Du warst in Thailand?»
    «Klar. Letztes Jahr, mit ’n paar Kumpels. So ’ne AIDA -Reise, weißte. Dat war echt ’ne Welle. Sind nach Bangkok geflogen, paar Tage in Thailand und dann aufs Schiff.»
    «Ne richtige Kreuzfahrt?»
    «Jaja, wie gesacht, in Bangkok los, dann hier, äh, Samui, weißte, die Insel. Na und dann so runter, Malaysia, Singapur. Auch Vietnam, wie heißt dat noch? Ming-Stadt oder so. Von dem Führer da, weißte.»
    «Ho-Chi-Minh-Stadt?»
    «Ja, genau, dat war’s.»
    «Und woher kommt dieser Schrei?», blicke ich ihn fragend an.
    «Dat war bei so ’nem Kurs auf Samui. Selbstmotivation und so. Echt ’ne Welle. Kann ich meine ganze Kraft bündeln, wenn ich dat mache!»
    Der hat sie nicht alle. Aber Hauptsache, er lässt die Säge gleich nicht fallen. Als wir das schwere Gerät über das Gerüst in den Speicher balancieren, riecht

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