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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Bildschirm. »Und das war’s schon. Sollten euch die Karten ausgehen, findet ihr, wie schon gesagt, die Bezugsquellen in der App eures Telefons. Aber eigentlich kriegt ihr die an fast jeder Tankstelle. Zum Kaufen müsst ihr zwar euren Namen angeben, aber ein Ausweis wird nicht verlangt. Ich gehe einfach mal davon aus, ich muss noch nicht einmal bei Männern erwähnen, dass ihr das unter falschem Namen macht.« Wieder grinste sie.
    »Wo sollen wir uns die Sachen denn hinschicken lassen?«, fragte Nikolaus. Er wollte die Vorurteile, die ihm wegen seiner muskulösen Statur oft begegneten, nicht bestätigen, doch tatsächlich hatte er nur die Hälfte verstanden. »Doch nicht hierher, oder?«
    »Nein, sicher nicht«, schaltete sich Magnus wieder ein. »Ich hab uns eine Packstation unter falschem Namen gebucht. Die Daten dazu findet ihr in eurem Telefon-Adressbuch unter ›Packstation‹. Benutzt niemals diese Adresse hier oder irgendeine andere, die wirklich existiert. Ist vielleicht nicht nötig, darauf extra hinzuweisen, aber ich hab schon alles erlebt.«
    »Aber was ist, wenn wir kurzfristig was brauchen und es nicht bestellen können?« Wunibald hatte die Frage diesmal ganz sachlich gestellt, ohne Magnus dabei anzusehen. Stattdessen knetete er seine fleischigen Hände. »Ich mein, wenn ich jetzt Zement oder so was brauch, dann kann ich mir das auch beim Baumarkt besorgen, oder?«
    Magnus sah wieder zu Lucia am Laptop. »Ja, das ist eigentlich kein Problem«, antwortete sie. »Aber bitte benutz dafür unsere Prepaidkreditkarten.« Sie fasste in die Tasche und holte ein paar Kärtchen heraus. »Es war nicht ganz einfach, die zu besorgen, weil man die in Deutschland nicht ohne Identifizierung kriegt. Hab ich also im Ausland organisieren müssen. Aufgeladen werden die mit dem Guthaben dieser Paysecure-Karten, ist also nicht zurückzuverfolgen. Aber das ist vielleicht ein bisschen zu kompliziert für euch. Und das müsst ihr eigentlich auch gar nicht wissen, ihr könnt einfach die Karten bei mir holen, ihr müsst halt ungefähr abschätzen, wie viel Geld ihr braucht für eure Einkäufe.« Sie blickte zu Magnus, um sich zu vergewissern, dass sie nichts vergessen hatte.
    »Okay, das war’s dann«, sagte der. »Noch Fragen?«
    Die Männer schienen noch damit beschäftigt zu sein, die Informationen, die sie gerade bekommen hatten, zu verarbeiten.
    »Umso besser. Dann hab ich noch eine kleine Überraschung für euch. Agatha?«
    Jedes Mal schien ein Ruck durch den Körper des untersetzten Mannes zu gehen, wenn er mit diesem Namen angesprochen wurde. Doch er erhob sich ohne Protest und stellte sich neben Magnus. In seiner Hand hielt er einen großen Leinensack.
    »Es fehlt noch der letzte Schliff, aber Agatha ist schon ziemlich weit gekommen mit seinem Werk.« Mit diesen Worten machte Magnus eine ausladende Handbewegung, und Agatha stellte den Sack vorsichtig auf den Boden, um dann mit einer Hand hineinzugreifen. Gespannt folgten alle seiner Bewegung und bekamen große Augen, als er sie wieder herauszog und den Gegenstand, der sich darin befand, auf den Tisch stellte: Es war ein perfektes Abbild der Reliquienmonstranz aus dem Burgschatz.

 
    Als Kluftinger den schwarzen Audi um die Straßenecke lenkte, sah er sofort, dass es vor seinem Haus einen regelrechten Menschenauflauf gab. Für normale Verhältnisse jedenfalls. Erika hatte ihm ja erzählt, dass Markus seinen Besuch angekündigt hatte, zudem brachte er seine japanische Freundin Yumiko mit. Die beiden standen nun mit Erika vor der Garage, zusammen mit Kluftingers Eltern, die Markus und Yumiko vom Bahnhof abgeholt hatten.
    »Heu, Vatter, hast du endlich ein vernünftiges Auto gekauft? Davon hat die Mutter gar nichts erzählt!«, rief Markus und ging auf Kluftinger zu, der gerade aus dem Wagen stieg. »Aber ummelden musst du ihn noch«, merkte sein Sohn mit Blick auf das Memminger Nummernschild an. »Sonst meinen die Leut, du wärst ins Unterland gezogen!«
    »Der Vatter und ein neues Auto!«, sagte Erika lächelnd. »Eher ziehen wir wirklich noch nach Memmingen, bevor er seinen geliebten Passat hergibt!«
    »Dienstwagen«, brummte Kluftinger und gab ein resigniertes Seufzen von sich. Markus war wieder da, worüber er sich im Grunde ja auch sehr freute. Er liebte seinen einzigen Sohn, und auch Yumiko war ihm sehr sympathisch. Deswegen freute er sich darüber, dass diese es so lange wie bisher keine andere an der Seite seines Sprösslings ausgehalten hatte. Dennoch: Während

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